Die KNEIPENTERRORISTEN rockten unterm Heider Fernsehturm (29.08.2020)

Fünf Events fanden insgesamt auf dem Gelände des Autokino´s in Heide statt. „Kultur unterm Turm“ – so war das Motto. Bei den vorangegangenen Konzerten zogen bereits Bands, wie PAY PANDORA, THUNDERMOTHER, TORFROCK oder aber TERRY HOAX über die kleine Bühne unter dem Heider Fernsehturm. Gerade in Zeiten der „Nicht-Events“ war dieses Event-Angebot wirklich eine tolle Sache, auf einem wirklich wie dafür gemachten Areal. Am vergangenen Samstag sollte nunmehr das Abschlusskonzert unter dem Fernsehturm stattfinden. Für dieses Konzert reisten die Hamburger KNEIPENTERRORISTEN noch ein stückweit höher in den Norden und wollten den Schleswig-Holsteinern einiges an Songs aus ihrer gesamten Schaffenszeit als Band präsentieren. Die Kneipenterroristen rocken seit nunmehr 22 Jahren die Bühnen Hamburgs und andererorts. Im Norden kennt man sie eben – die vier Mannen vom Kiez.

Bei absolut trockenem und sonnigen Wetter startete ich in Richtung Heide und in gut 45 Minuten war das Ziel erreicht. Was ich vorfand, war ein Gelände, das super für diese „Ich-halte-Abstand-Zeit“ gemacht war. Großflächig, im hinteren Bereich für Besucher, die den Rock auf der Bühne aus dem Auto auf der großen Leinwand verfolgen konnten, vorne weiter abgeteilte Bereiche, mit Nummern versehen, in denen man gemütlich mit 4-6 Leuten pro Abschnitt auf Sonnenstühlen oder Bänken im Freien Platz nehmen konnte. Das Servicepersonal war freundlich und gut organisiert, in den Boxen konnten Getränke-Bestellungen aufgegeben werden. Die Masken brauchten innerhalb der Boxen nicht getragen werden, nur wenn man sich eben aus diesem Bereich heraus begab, beispielsweise zur Toilette musste oder wieder zurück zum Parkplatz ging. Gegen 18:00 Uhr war dann Einlass und um 18:30 Uhr ging es pünktlich auf der Bühne los. Gut besucht – und das war jammerschade – war es am heutigen Tage allerdings nicht. Gerade für den letzten Tag der Eventreihe hätte man sich das wirklich gewünscht.

Anfangs rockten die Hamburger Musiker noch bei Sonnenschein, aber der Himmel zog sich immens schnell zu und mit einem Male war es sozusagen Nacht und es goss gegen 19:00 Uhr in Strömen. Den Kneipenterroristen auf der Bühne konnte das ziemlich schnuppe sein. Das norddeutsche Publikum allerdings – hier ausgenommen natürlich das im Auto weilende Publikum – musste nun sozusagen mit dem Regen weiterhin vorlieb nehmen. ABER: Wir wären letztendlich keine NordMenschen, wenn wir nicht einfach entspannt im Regen sitzen bleiben, Schirme aufspannen, Regenjacken überziehen und weiter rocken. „Schietegal“ – wie wir hier sagen.

Frontmann Jörn Rüter – ständig den Bierkrug in der Hand – prostete dem Publikum immer wieder zwischen den Liedern zu und feierte mit allen Anwesenden in alter Manier zu Klassikern, wie beispielsweise „Alte Schule“ oder man stieß an „Auf die Kollegen“ und selbst im 22. Bandjahr feierte man das 20jährige Jubiläum und kredenzte den Gästen dazu den Jubiläumssong „Kneipenterroristen 2.0“. Passend waren dann natürlich auch die Songs „Bei uns im Norden“ oder aber „Hamburg (Mein Zuhaus)“. „Excalibur“ wurde auch besungen, wobei dieses Lied mehr der Kneipe auf Malle gewidmet ist, als dem Schwert aus vergangenen Zeiten. Die Kneipenterroristen feiern bekanntlich gerne. Deswegen gab es auch den Party-Song „Malle schafft sie alle“ und man erzählte mit einem weiteren Song von den „Hamburger Jungs“. „In die Hölle und zurück“ gab es auch noch auf die Öhrchen und dann war es auch schon musikalisch Zeit für´s „letzte Bier“. Als Zugaben schmetterte man dem Publikum noch einmal den Dimple Minds-Klassiker „Durstige Männer“ oder aber Motörheads „Ass in Pik“ um die Ohren und beendete den Abend mit dem Onkelz Song „Auf gute Freunde“.

Was bleibt mir schlussendlich zu sagen: Schön war es, laut war es, feucht war es und saugemütlich war es. Gerne hätten die Konzerte unter dem Heider Fernsehturm weiter laufen dürfen. Eine wirklich gut durchdachte Sache, auf einem perfekten Gelände, das selbst mit ein paar hundert Gästen (wie beim Konzert von Thundermother) den nötigen Abstand wahren konnte.

Ich sage „Prost, liebe Leute“, für mich geht es zurück über den Nord-Ostsee-Kanal ins südliche Schleswig-Holstein, für die Band später zurück nach Hamburg mit einigen Hamburger Fans und meine lieben Kollegen reisten zurück nach Kiel oder blieben daheim in Heide. Man muss in diesen Zeiten der Pandemie wirklich „DANKE“ sagen, für solch Gelegenheiten und solch schöne Abende. Das ist Seelenfutter pur!

Berichterstattung: Stefanie Preuß

PhotoCredits: Dirk Jacobs und Stefanie Preuß

Consent Management Platform von Real Cookie Banner