ELBRIOT & HAMMABURG 2019 – „Tschüß Großmarkt“ – Ein letztes Mal feierten 10.000 Metalheads auf dem Großmarktgelände in Hamburg

Mittlerweile gehen wir bereits auf den Spätsommer zu. Viele von Euch und auch viele von uns haben etwaige Festivals im Sommer gerockt. Mitte August zieht es aber dann doch noch einige von Euch zum ELBRIOT oder HAMMABURG nach Hamburg. Zur 7. Ausgabe des ELBRIOT Festivals trafen sich Fans aus dem Bereich Hardcore, Metal und Hardrock auf dem Hamburger Großmarktgelände. Ein Festival mitten in der Stadt – oder sagen wir besser – zwei Festivals mitten in der Stadt. Bereits 2016 versuchte das ELBRIOT Festivals sich auf zwei volle Festivaltage zu verteilen, 2017 war es dann wieder nur ein Festivaltag für das ELBRIOT und in 2018 kam dann wiederum ein halber Festivaltag vor das ELBRIOT, diesmal aber unter anderem Namen und ausgerichtet im Bereich Folk/Mittelalter. Das HAMMABURG war somit geboren und wurde sehr gut im vergangenen Jahr angenommen. Hier spielten dann Bands, wie z.B. SCHANDMAUL, IN EXTREMO oder aber FEUERSCHWANZ. Dadurch, dass dieses kleine „Geschwisterchen“ des ELBRIOTS so gut angenommen wurde, sollte es in 2019 eben wieder ein HAMMABURG geben und so kam es auch. Umso enttäuschter waren dann doch viele Besucher, als dann – noch dazu recht spät – die fünf Bands des diesjährigen HAMMABURG Festivals bekannt gegeben wurden. Hier standen nun auf dem Plakat die EMIL BULLS, CLAWFINGER, LIFE OF AGONY und die SISTERS OF MERCY. Als Opener-Band kamen noch die Passauer von LONLY SPRING hinzu. Wie man also deutlich erkennen konnte, keine Folk- und Mittelalterbands. Dies nur schon vorweg, beginnen wir nun mit dem eigentlichen Festivalgeschehen:


Wir starteten am Freitag, den 16. August 2019, mit dem HAMMABURG Festival. Nachdem wir nach etwas längerer, asphaltierter Wegstrecke das Infield erreicht hatten, waren wir doch erstaunt, wie leer es noch war. LONLY SPRING aus Passau, die heutiger Opener des HAMMABURG Festivals waren, spielten bereits seit einer halben Stunde. Sie rockten ihren Slot auch wirklich erhobenen Hauptes und auch sehr gut, dennoch tat es natürlich in der Seele weh, zu sehen, dass da wirklich fast keiner vor der Bühne stand. LONLY SPRING gehen unserer Meinung nach ein wenig in den Bereich Rock/Pop, obwohl uns ihre Facebook-Seite einen anderen Genre nennt, nämlich Emo oder aber Post-Hardcore. Diese deutsche Band gibt es seit 2014 und man merkt doch schon noch, dass sie in jungen Schuhen stecken, was aber nicht negativ gemeint sein soll. Sie waren gut und auf dem Weg weiter musikalisch zu wachsen.

Next Stop: Die EMIL BULLS aus München. Nun waren wir angelangt beim Alternative Rock. Die Band gibt es bereits seit 16 Jahren und am 24. Mai diesen Jahres veröffentlichten sie ihr 10. Studioalbum „Mixtape“. Beim Auftritt der EMIL BULLS wurde es – zumindest vor der Bühne – schon um einiges voller. Sie konnten das Publikum auf jeden Fall etwas „wachrütteln“ und es wurde zu den Songs ordentlich gesprungen. Grundsätzlich ein wirklicher guter Auftritt der Münchener, wie man es eben von ihnen auch gewohnt ist. Ein wenig mehr Besucher hätten wir ihnen aber dennoch gewünscht, was mit Sicherheit aber nicht an der Band und ihrem Tun lag, denn Letzteres war einwandfrei.

Auf die nächste Band war man gespannt. CLAWFINGER sind wieder zurück auf den Bühnen. Sie versorgten die Hammaburger mit Songs aus alten Zeiten. Hier gab es u.a. „The Truth“, „Prisoner“, „Rosegrove“ oder aber „Nigger“. Die 90er Jahre waren schlagartig wieder da und Generation 40+ stellte feste, dass auch die Schweden bzw. Norweger von CLAWFINGER mit ihnen etwas gealtert sind, aber dennoch rocken und Spaß machen, wie damals. Guter Spirit auf der Bühne und ein sich dauerhaft drehender Helicopter – hier sprechen wir natürlich vom Bassisten André Skaug. Wer noch mehr CLAWFINGER braucht, kann sie in sieben deutschen Städten im Oktober 2019 nochmals live erleben.

Kommen wir nun zur Band Nr. 4. LIFE OF AGONY waren an der Reihe und der Bereich vor der Bühne füllte sich nochmals ein stückweit. Dennoch darf man davon ausgehen, dass nicht mehr als schätzungsweise 2500 Personen das HAMMABURG Festival in diesem Jahr besuchten. Mina Caputo bedankte sich bei den Hamburgern und sagte, dass die Band immer wieder gerne nach Hamburg kommen würde. LIFE OF AGONY sind – egal wo – immer ein Garant für gute Shows und so waren alle vier Bandmitglieder sichtlich gut gelaunt und es gab Klassiker alter Alben (u.a. „This Time“, „Through and Through“, „Weeds“, „River runs red“) , aber auch ihre bereits veröffentlichten neuen Songs „Scars“ und „Empty Hole“ aus ihrem neuen Album „The Sound of Scars“, welches am 11. Oktober diesen Jahres erscheinen wird. Auch LIFE OF AGONY kommen noch einmal im November zurück – genauer gesagt am 03. November in den Hamburger Gruenspan.

21:05 Uhr sollte die Zeit des Headliners sein. Es wurde düster auf der Bühne, die sich in bläulich-lila Licht einfärbte. Die SISTERS OF MERCY waren nun am Zuge und Nebel wanderte auf die Bühne. Mit dem Nebel erschien als erstes Andrew Eldritch und begrüßte das Publikum in Hamburg erst einmal mit einem deutschsprachigen „Nabend!“. Links und rechts von ihm erschienen die beiden Gitarristen Chris Catalyst und Ben Christo, die Eldritch seit 2005 bzw. 2006 musikalisch zur Seite stehen. Erstaunlich aufgeschlossen gegenüber den Fans und bestens gelaunt schien Andrew an diesem Abend zu sein und das übertrug sich auf Gäste und Band gleichermaßen. Viele 40+ Besucher wiegten sich zur Musik hin und her und man wurde zurückgetragen in die 80er/90er Jahre. Die Sisters brachten uns „More“, „Lucretia“, „Crash and Burn“, „This Corrosion“, „Marian“ oder aber „Temple of Love“. Eine wirklich großartige Zusammenstellung, sozusagen eine Zeitreise durch ihre Alben. Leider war dann auch nach 85 Minuten Spielzeit der Auftritt zu Ende und damit auch das HAMMABURG Festival. Zufrieden schlenderte man zurück zum Bahnhof, zum Auto oder aber man suchte sein Hotelzimmer per pedes  auf. Die Hartgesottenen zog es weiter auf den Hamburger Kiez – dort beispielsweise ins Hausverbot (hier gibt es einfach die geilsten Drinks in bester Umgebung).


Der Samstag begann ohne Sonne und brachte zudem auch noch Regen mit sich. Einlass war um 11:00 Uhr. Deutlich erkennbar aufgrund der Warteschlange am Einlass war, dass das ELBRIOT am heutigen Tag mit 10.000 Besuchern ausverkauft war. Die erste Band sollte bereits um 11:30 Uhr beginnen, was sich jedoch eine halbe Stunde nach hinten verschob. Grund hierfür war die kurzfristige Absage der Band AVATAR. Ihr Bus mit dem gesamten Backline und dem Equipment hatte eine Unfall gehabt und konnte nicht mehr das Ziel erreichen. Dadurch dass dieser Slot ersatzlos gestrichen wurde, begann man eben später und weitete die Pausen zwischen den Auftritten aus.

Opener am ELBRIOT-Tag waren SHVPES aus den UK. Frontmann der Band ist Griffin Dickinson, Sohn von Bruce Dickinson (Iron Maiden). SHVPES gründeten sich im Jahre 2009 und kommen aus dem Bereich Rock/Core/Metal. Ihre Musik spricht in keinster Weise die gleiche Sprache des berühmten Papa´s. Griffin und Band haben ihr Eigenes geschaffen. Energiegeladen und kraftvoll kommen sie daher und gefielen uns wirklich gut. Auch das Elbriot Publikum war sichtlich begeistert. Trotz des immer wieder einsetzenden Regens rockten die jungen Briten ihren Slot mit vielen coolen Songs. Wir sind uns ziemlich sicher, dass wir diese Band nicht das letzte Mal gesehen haben. Da wird noch einiges in den nächsten Jahres kommen, denn Potential ist wahrlich da.

Weiter ging es mit JINJER. Die Ukrainer mit ihrer heißen Frontfrau Tatiana Shmaylyuk, bringen dem ELBRIOT schönsten Metalcore. Tantiana, wie immer, eine Augenweide. Der Bereich vor der Bühne war richtig gut gefüllt und Songs, wie z.B. „Pisces“, „Speak Astronomy“ oder aber „Just Another“ wurden bestens mit gutteralem Gesang, als auch schönsten Clean-Vocals präsentiert. Auch bei JINJER gab es noch den einen oder anderen Regenschauer, aber das tat der Masse vor der Bühne keinen Abbruch. Wir NordMenschen sind Schietwetter schließlich gewohnt und da kann die Kutte dann auch ruhig mal etwas feuchter werden. Wir nennen das schlicht und ergreifend Abkühlung. Nach 45 Minuten beendeten die vier Ukrainer erfolgreich ihren Auftritt und wer diesen verpasst hat, kann JINJER am 17. November diesen Jahres noch einmal im Knust in Hamburg live erleben.

Um 14:10 Uhr zogen ZEAL & ARDOR auf die Bühne. Wir hatten diese 6-köpfige Band bereits im vergangenen Jahr beim Copenhell Festival gesehen und für gut bis – sagen wir – „genial anders“ befunden. Eine experimentelle Mischung aus Gospel, Blues, Soul und Metal. Gerade auch der dreiköpfige Wechselgesang ist wirklich interessant und Songs, wie „Don´t You Dare“ oder aber „Devil is Fine“, die mit leichtem Tempo beginnen und sich mehr und mehr steigern und aufbäumen, bleiben in Erinnerung. Auch hier beim ELBRIOT konnten sie punkten und haben mit Sicherheit den einen oder anderen neuen Fan hinzugewonnen. Um 15:00 Uhr beendeten die Schweizer ihren Besuch in Hamburg und setzen ihre derzeitige Tour fort, die sie weiter führt nach Polen und Skandinavien.

Der Regen hatte mittlerweile aufgehört. Es war wirklich gut gefüllt auf dem Hamburger Großmarkt und die Stimmung war super. Für uns hieß es nun erst einmal, kurze Verschnaufpause im Pressezelt, etwas trinken und mit den besten und nettesten Fotokollegen ging es dann weiter in Richtung Pit, denn jetzt gab es Powermetal von DRAGONFORCE. Schon zuvor konnte man in der Pause den opulenten Bühnenaufbau erkennen. Da sollte nun eine richtig coole Show folgen. 15:25 Uhr traten die fünf Briten auf die Bühne. Die beiden Gitarristen standen auf zwei riesigen Spielautomaten, die rechts und links aufgebaut waren. Wir hatten diese Band im Sommer bereits beim Rockharz Festival gesehen. Sie haben auf jeden Fall eine große Anhängerschaft und dies war auch deutlich erkennbar beim ELBRIOT. Eine tolle Show mit Feuer-, Konfetti- und Rauchfontänen. Auch immer wieder absolut faszinierend, wie hoch in den Tönen Sänger Marc Hudson daherkommt.

Auf die fünfte Band des Tages hatten wir persönlich gewartet. OF MICE  & MEN konnten unsere Redaktionskollegen bereits in diesem Jahr beim WACKEN OPEN AIR, als auch beim TUSKA Festival genießen. Auch hier beim ELBRIOT war man gespannt auf die Amerikaner aus dem Bereich Hardcore. OF MICE & MEN gründeten sich bereits im Jahre 2009, starteten aber erst in den letzten ein zwei Jahren auch hier in Europa durch und sammeln aber auch hierzulande mehr und mehr Fans. Von der ersten Sekunde ab an brachten sie dem ELBRIOT den heißgeliebten Core zurück, denn dieses Festival war in seinen Anfängen wesentlich corelastiger als heute. Die ersten kleinen Circle-Pits bildeten sich ebenfalls. Gespielt wurden Songs, wie z.B „Mushroom Cloud“, „Earth & Sky“ oder aber auch „Defy“. Für unsere Leser ein Tipp der Redaktion, sich diese Band genauer anzusehen. Gerade auch die melodischen Parts bleiben in den Gehörgängen, da Sänger Aaron Pauley mit einer solch schönen Stimmfarbe daherkommt. Unser Daumen geht auf jeden Fall steil nach oben !

Nun knurrten aber langsam unsere Mägen und wir steuerten zielgerichtet auf den Fischbrötchenstand zu. Überall liefen Leute mit diesen lecker aussehenden Brötchen durch die Gegend und die wollten wir nun auch. Aber als wir dort ankamen, starrten wir auf eine fast leere Auslage des Standes. Es war gerade einmal 17:30 Uhr und es war kurz vor Ausverkauf? Oh Schreck! Na gut, zogen wir eben weiter zum „Vierländer“ – dem mittig platzierten Imbissstand. Hier gab es Bratwurst, Pommes, Frikadellen uvm. Aber hier war es so brechend voll, dass sich die Warteschlangen kaum weiter bewegten. Gut, das war einfach zu lange mit der Warterei – schließlich wollte man ja nicht die nächste Band verpassen. Also steuerten wir den gegenüber liegenden Falafel-Stand an. Hier ging es zwar recht flott voran, doch erschreckten uns ein wenig die Preise. Für eine Falafel-Box mit vier Falafelbällchen und einer klitzekleinen Salatgarnitur zahlten wir 5,00 EUR und hungrig waren wir danach ehrlich gesagt immer noch. Noch ein kleines Wasser oben drauf und weiter ging es wieder in punkto Musik.

18:00 Uhr – Zeit für HATEBREED. Jamey Jasta scheint sich beim ELBRIOT wirklich wohl zu fühlen. Bereits im Jahre 2017 war er mit HATEBREED hier und im letzten Jahr mit seinem Solo-Projekt JASTA. HATEBREED, die es bereits seit 1994 gibt, feiern in diesem Jahr ihr 25-jähriges Jubiläum und werden überdies herzlichst vom Hamburger Publikum gefeiert. Jamey Jasta und Gefolge bringen die volle Packung Hardcore. „Destroy Everything“ lässt Becher fliegen und Crowdsurfer über die Köpfe anderer Besucher gleiten. Die Security bekommt alle Hände voll zu tun, meistert dies aber absolut gelassen, sicher und freundlich. Eine Security zum Verlieben. Dickes Lob an jeden einzelnen Pit-Secu der U-Need GmbH. Ihr habt einen absolut tollen Job gemacht und es lief Hand in Hand mit uns Fotografen. So  lieben wir es. Danke! Mit „Last Breath“ nahmen HATEBREED aber dem feiernden ELBRIOT-Publikum in keinster Weise den letzten Atem. Da war noch Luft für zwei weitere Bands – und die sollten nun folgen.

Kommen wir zwischendurch einmal zur Titelüberschrift unseres Berichtes „Tschüß Großmarkt“. Ja, das bedeutet, dass das ELBRIOT und auch das HAMMABURG ab 2020 nicht mehr auf dem Großmarktgelände stattfinden können. Grund hierfür ist das Musical „Harry Potter“ im Hamburger Mehr! Theater und weitere Baumaßnahmen um das Großmarktgelände herum. Schade ist das natürlich und von daher war es auch stimmungsmäßig beim diesjährigen ELBRIOT so eine Mischung aus Wehmut oder aber „heut feiern wir hier noch einmal so richtig!“ Es wurde – auch aufgrund der doch tropischen Gradzahlen – ordentlich gebechert, gefeiert und man hatte auf richtig viel Spaß.

Nun aber zum vorletzten Act des diesjährigen ELBRIOTS. Hardrock war nun Programm und um 19:30 Uhr sprangen AIRBOURNE auf die Bühne. Das australische Quartett ist immer Garant für Spaß, geile Gitarrensounds und energiegeladene Shows. Auch AIRBOURNE waren bereits im Jahre 2015 beim ELBRIOT und man freute sich auf Joel O’Keeffe und seine Mannen. Währenddessen nun der Himmel über dem Großmarkt mit schönster Abendsonne daher kam, gab es auf der Bühne Klassikersongs, wie z.B. „Ready to Rock“, „Breakin Outta Hell“, „Boneshaker“ oder aber „Runnin´ Wild“. Beste Mixtur für eine geile Rock ´n Roll-Sause. Natürlich floss das Bier bekannterweise auf der Bühne. Das kennt man von den sweeten Australiern. Auch kletterte Joel wieder einmal von der Bühne in den Pit, stellte sich auf die Wellenbrecher und spendierte dem Publikum die „Bierdusche“. Ausgelassene Stimmung somit beim Vize-Headliner. Auch hier trafen im zwei bis drei Minutentakt die Crowdsurfer ein. AIRBOURNE – Das war rundum eine geile Party mit Euch !

Das Ende des diesjährigen ELBRIOT Festivals war nun in Sicht. Um 21:05 Uhr sollte der Headliner die Bühne betreten. In diesem Jahr gab es zu diesem Abschluss-Slot die Schweden von IN FLAMES. Unruhig scharrten bereits die Fans mit ihren Stiefeln auf dem Asphalt und man bäumte sich noch ein letzten Mal körperlich auf, um mit IN FLAMES das Hamburger Tagesfestival zu beenden. Pünktlich ging es dann auch los und Anders Fridén, Björrn Gelotte, Tanner Wayne und Bryce Paul stürmten auf die Bühne und wurden von den Besuchern bejubelt. Die Göteborger beginnen mit „Voices“, dem Opener ihres neuen Albums „I, The Mask“. Aber auch Songs ihrer älteren Schaffensphase, wie z.B. „Only for A Weak“ oder „Colony“ waren mit ins Programm eingearbeitet. Gegen 22:00 Uhr öffnete der Hamburger Himmel erneut die Regenpforten und es goss in Strömen. Aber auch hier – kein Abbruch in punkto Stimmung bei den Fans, denn gerade jetzt feierten NordMenschen – sowohl auf der Bühne, als auch im Publikum – zusammen die letzten Züge des ELBRIOTs. „The End“ läutete dann auch wirklich das Ende ein. Das Ende eines genialen Auftrittes von IN FLAMES und auch das Ende des ELBRIOTS 2019. Die Lichter auf der Bühne erloschen um 22:30 Uhr und die Besucher zogen kaputt, aber dennoch glückselig und zufrieden heimwärts.

Zusammenfassendes Fazit zum HAMMABURG & ELBRIOT 2019: Dieses Tagesfestivals ist seit 2013 etwas Besonderes. Ein Festival inmitten einer Großstadt. Und die Betonung liegt hier besonders auf dem Wort „Tagesfestival“. Wir sind der Meinung, man sollte das Experimentieren mit einem halben und einem ganzen Tagesfestival hintereinander grundsätzlich lassen. Schon im Jahre 2016 versuchte man, das ELBRIOT auf zwei Tage auszudehnen. 2017 war man wieder bei einem Festivaltag angekommen und im Jahre 2018 gab man dem halben Festivaltag vor dem ELBRIOT einfach einen neuen Namen und versuchte weitere Besucher mit Bands aus dem Bereich Folk + Mittelalter zu erreichen. Das gelang auch im vergangenen Jahr und sollte in diesem Jahr erneut so stattfinden. Anfangs wurde das HAMMABURG auch für 2019 noch mit Folk + Mittelalter beworben, spät erschien dann das eigentliche Line-Up, das alles andere als Folk + Mittelalter war. Das brachte Enttäuschungen schon weit vor dem Festival mit sich und spiegelte sich deutlich in der Besucherzahl des HAMMABURG Festivals wieder. Uns persönlich gefiel die Mixtur des diesjährigen Billings des HAMMABURG Festivals, aber wir sind schließlich nicht allein ausschlaggebend. Das ELBRIOT sollte ein 1-Tages-Festival bleiben! Alles andere ist nichts Halbes und nicht Ganzes. Auch preislich gesehen ist es natürlich etwas bedenklich, dass man für einen Tag HAMMABURG Festival 49,00 EUR zahlt und fünf Bands zu sehen bekommt und am darauffolgenden Tag ebenfalls 49,00 EUR zahlt, aber neun Bands erhält. Von daher wunderte es dann auch nicht, dass das ELBRIOT ein „Sold Out“ verbuchen konnte. Die Stimmung an beiden Tagen war entspannt, freundlich und Odin war uns einigermaßen wohlgesonnen.

Wie bereits zuvor im Bericht schon ausgeführt wurde, fanden beide Festivals aufgrund des in Zukunft im Mehr! Theater stattfindenden Musicals „Harry Potter“ und Baumaßnahmen in der Umgebung des Großmarktes, zum letzten Mal auf selbigem statt. Veranstalter STP Hamburg Konzerte plant für 2020 jedoch die „Open Airs am Volkspark“ auf dem Gelände vor dem Volksparkstadion. Dort ist natürlich auch wieder ein Rock- und Metalfestival vorgesehen. Wir werden in den kommenden Wochen sicherlich einiges mehr hören. Auf dem neuen Gelände sollten dann auf jeden Fall mehr Sitzgelegenheiten vorhanden sein, denn diese waren bis auf ein zwei Sitzgruppen überhaupt nicht vorhanden. Ein weiterer – aber auch letzter – Kritikpunkt unsererseits, ist das Angebot der Stände auf dem Infield. Für gut 10.000 Besucher waren die vorhandenen Stände einfach nicht ausreichend und vor allem war man anscheinend nicht auf so viele Besucher mit Appetit vorbereitet, denn viel zu früh war nichts mehr zu bekommen. Die Absage von AVATAR war natürlich schade und zu verbuchen unter „höherer Gewalt“, dennoch wäre es toll gewesen, den Slot nicht ersatzlos wegfallen zu lassen, sondern für solche Ereignisse einen Plan B zur Hand zu haben. Wir haben hier im Norden so viele tolle und auch qualitativ gute regionale Bands, die sich mit Sicherheit gerne für einen solchen Plan B zur Verfügung gestellt hätten. Ansonsten waren wir aber wirklich super zufrieden mit dem ELBRIOT, als auch mit dem HAMMABURG 2019. Die Generation 40+ freute sich über den chilligen HAMMABURG-Tag und der Rest tobte sich am darauffolgenden Tag auf dem ELBRIOT aus. Wir von NordMensch in Concerts sagen ebenfalls „Tschüß Großmarkt“ und sind tierisch gespannt, wie es dann für das ELBRIOT in 2020 wirklich weiter geht. Wir werden auf jeden Fall wieder mit dabei sein, um auch im kommenden Jahr wieder zu rufen „WELCOME TO THE RIOOOOOT“ – Also, bis dahin !

Berichterstattung: Stefanie Preuß

PhotoCredit: Stefanie Preuß   

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