Thundermother / Pay Pandora – Die Heat Wave Tour machte Halt am Deich von Friedrichskoog (14.11.2021)

Es war dunkel und bitterkalt in Friedrichskoog, einem Ort, der eher nicht für Metal in der Landkarte steht. Thundermother machte direkt am Deich für die HeatWave Tour 2021 Station im Haus des Kurgastes.

So kam es, dass wir die Band nur einen Tag vorher erst beim Metal Hammer Paradise sehen durften. Wer nun erwartet hat, dass die Band im kleinen Saal weniger Stoff gibt, der sah sich getäuscht. Das Gegenteil war der Fall, noch näher an den Fans, und noch direkter ballerten die Schwedinnen ein fettes Brett vor das Publikum.

Als Vorband war Pay Pandora kurzfristig gebucht. Eine Band aus dem nahen Heide, die bereits in Kiel und zu anderen Gelegenheiten der schwedischen Band den Boden bereitet hat und wirklich perfekt anheizt. Zwar hatten auch Pay Pandora seit 2020 kaum mehr Gelegenheit die Gitarren zu schreddern, waren aber gut eingeübt. Thies, der Leadguitarrist, riss auch diesmal mit seinen Riffs die Fans im Saal mit. Die kräftige Stimme von Chiara sorgte für absolutes Metalfeeling. Es war also ein eingespieltes Team, dass hier in den Saal eintrat. Sie platzierten ihre guten Riffs und Beats in entsprechender Lautstärke und sehr gut abgemischt.

Der Mainakt wirkte trotz Tourstress tatsächlich in bekannter Höchstform. Wer die Band über einen längeren Zeitraum verfolgt, dem ist klar, dass die „neue“ Frau am Bass der Truppe nochmal einen weiteren Kick gebracht hat. Mona Lindgren ist von Hause aus selbst eine hervorragende Gitarristin und sprang als Ersatz für die ausgefallene Majsan Lindberg am Bass ein. Nun ist sie auf der gesamten Tour dabei und verabreicht der Truppe eine Menge Druck und Performance und damit auch zu dieser neuen Form. Der Abend war also alles andere als kurzweilig, und das Experiment Metal im Kurhaus, war ein nahezu ausverkaufter Erfolg. Wer wie ich das Glück hatte, Thundermother einmal auf einer Monsteranlage eines Festivals und einen Tag später auf dem Dorf zu hören, versteht, wozu eine Band fähig ist, wenn man teureres und Wattstärkeres Equipment zum Einsatz bringt. Dieses war heute jedoch nicht gegeben, aber trotzdem haben die Donnermütter einmal mehr bewiesen, dass sie beides können. Und das brachial! Sie spielten das gleiche Set, wie am Vorabend und ließen es richtig krachen. Keiner ihrer Hits wurde ausgelassen und sie kommen spieltechnisch ihren großen Vorbildern von Motörhead immer näher. 

Kurzum, beide Bands ließen sich in der Dithmarscher Wildnis nicht die Butter vom Brot nehmen und haben den Rahmen des Saals absolut ausgenutzt, um zu zeigen, was sie draufhaben. In Anbetracht der steigenden Corona-Inzidenzen im Land also noch ein reiner Glücksfall für das Publikum, an diesem Tag noch nach 3G eingelassen zu werden.

Mit vor Ort waren die Hardcorefans der Thundermother Nation, die meist sogar beim Soundcheck des Hauptaktes dabei sein dürfen. Entsprechend war die Freude über den fast vertrauten Rahmen des Abends. Es gab im Vorraum signierte Vinyl und CD, genau so wie diverses weiteres Merchandise beider Bands, die nach dem Konzert beide zu Fotos und Autogrammen zur Verfügung standen.

Thundermother fuhren dann direkt danach zur nächsten Station Bonn, um die Tour 2021 fortzusetzen. 

Die Setlist von Pay Pandora:

1. Intro / Good In Bad, 2. Rain Or Shine, 3. I Could, 4. No Bet, 5. Take Off, 6. Banshee, 7. Let It Burn, 8. Enemy, 9. Remember

Die Setlist von Thundermother:

1. Whatever, 2. Dog From Hell, 3. Into the Mud, 4. It’s Just a Tease, 5. Back in ’76, 6. Hellevator, 7. The Road Is Ours, 8. Loud and Alive, 9. Mexico, 10. Heat Wave, 11. Deal With the Devil, 12. Rock N‘ Roll Heaven, 13. Shoot to Kill, 14. Revival, 15. Driving in Style, 16. Give Me Some Lights, Zugabe: 17. Thunderous, 18. We Fight for Rock ’n‘ Roll

Berichterstattung / PhotoCredits: Norbert Czybulka und Dirk Jacobs

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