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ROGUE MAHONE begeistern mit Pogues-Coversongs im Kieler Pub (11.01.2020)

Die Konzertlandschaft stirbt? Konzerte sind viel zu teuer? Das ist immer alles zu weit weg?

Alles Quatsch!
Seit einiger Zeit geht mir das Gerede auf den Geist und ich habe mir vorgenommen, dieses Stück für Stück zu widerlegen. Unzählige Amateurbands beweisen Woche für Woche ihre Qualität, kleine Kulturvereine stellen in ländlichen Räumen fantastische Konzerte auf die Beine und Gastronomen reißen sich den Allerwertesten auf, um die Kulturlandschaft eben nicht sterben zu lassen. Einen neuen Beweis dafür gab es gestern Abend in Kiel.

Speed-Folk meets Folk-Punk, ROGUE MAHONE featuring FINNY McCONNELL (Sänger von The Mahones) stand auf der Tafel vor dem POGUE MAHONE, einem Pub in der Kieler Bergstraße. Eintritt frei, also nix wie rein!

Eine Dreiviertelstunde vor Konzertbeginn füllt sich der Pub zusehends. Die Sitzplätze im Pub werden recht schnell belegt. Die Bühne, eine kleine Ecke, die etwas erhöht wurde, ist schon mit Equipment und Instrumenten voll belegt. Wo sollen da noch sechs Musiker hin? Die Pogues Tribute Band aus Braunschweig werden begleitet von Finny McConnell, dem Sänger und Gründer der kanadischen Folk-Punk-Band The Mahones. Sie sind nicht das erste Mal in Kiel. Im Rahmen des Bootshafen-Festivals hatten sie schon zwei Gastspiele und so trifft man Leute wieder, die auch seinerzeit dort schon vor der Bühne standen.
Pünktlich geht es los. „Folk, schmutzig, schnell, mit Druck und Gefühl“ steht auf der Facebook-Seite. Aber das kennt und liebt man ja so an den Pogues-Songs und seinem charismatischen Sänger Shane MacGowan. Im Set natürlich die Pub-/Gassenhauer „Wild Rover“ und „Dirty Old Town“, aber natürlich auch eigene Perlen aus der Geschichte der Iren. Finny McConnell, nicht ganz textsicher mit Textblättern auf einem Notenständer vor sich, macht stimmlich allerdings eine gute Figur. Ob schneller Folk oder einfühlsame Ballade, seine Stimme trifft immer gefühlvoll den richtigen Ton. „Streams of Whiskey“ mit der Jameson-Flasche in der Hand kommt dem Original besonders nahe. „Die kleinste Bühne, auf der wie je gespielt haben!“ ruft jemand ins Publikum. Spaß bringt es den Jungs trotzdem. Am Ende des 90-minütigen Auftrittes darf natürlich auch ein Mahones-Titel ebenso wenig wie der Kultsong von The Clash, „London Calling“, nicht fehlen.

Mittlerweile ist im Pub kein Durchkommen mehr. Geschätzt 200 Leute feiern eine Irish Party der Extraklasse. Die bedauernswerten Kellnerinnen drängen sich durch die tanzende Menge. Leider ist das Zeitfenster eng, ein weiterer Künstler wartet auf seinen Auftritt.

Fazit: Wieder ein Konzertabend, der sich voll und ganz gelohnt hat. Kostenpunkt: Nur der eigene Verzehr. Erreichbarkeit: Mitten in der Innenstadt. Durch die Menge an Gästen, die eigentlich nur für die Disco vorglühen wollten, war es richtig voll. Niemand verließ seinen Platz, alle wollten sich dieses Erlebnis nicht entgehen lassen! Also Ihr Nörgler: Hebt Eure Hintern hoch von der Couch und geht einfach los! Es ist genug Musik für alle da – und gute noch dazu!

Berichterstattung / PhotoCredits: Norbert Czybulka

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