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Support your Local Heroes: WOLF BARSCH im Spieker Eckernförde (25.03.2023)

Wolf Barsch, das ist Shantyrock aus Kiel. Die sechs Küstenrocker haben sich maritime Texte zu ordentlicher Rockmusik auf die Fahne geschrieben. Ihre aktuelle CD heißt folgerichtig auch „Sex and Drugs and Seemannsgarn“. Da ist der Name Programm. So passt es natürlich auch in die Location. Der Spieker im Eckernförder Hafen veranstaltet Woche für Woche Konzerte. Der Eintritt ist generell frei, der Hut geht zur „Wertpapiersammlung“ – so Inhaber Thomas Kunkowski bei der Anmoderation – herum.

Frühes Erscheinen ist angesagt, denn die sechs Bärsche haben sich mittlerweile eine sehr große Fangemeinde erspielt. Bei etwa einhundert Leuten ist die Kneipe gerammelt voll und genau so kommt es heute Abend auch. Vier Jahre hat es gedauert, um an die alte Wirkungsstätte zurückzukehren.

Bevor die Jungs mit eigenen Titeln loslegen, gibt es erstmal einen traditionellen Song zum Aufwärmen. „Wir lagen vor Madagaskar“ rockt in dieser Version schon mal so richtig und nordet die Gäste ein. Weiter geht es mit „Der Fischer“. Zu Kraftwerks „Das Model“ gibt es einen neuen Text, das Publikum ist nun vollends auf Kurs. 

Als letztes Cover wird aus Dolly Partons „Joline“ ein „Kapitän“ („… wann werd‘ ich meinen Jungen wiedersehen“). „In Jedem Genre steckt ein Seemannslied!“ so Frontmann und Sänger Olaf Grobe. Jan, Klaas, Hein und Pit ist dann die Ehre zu Teil, in „Bärte“ die eigenen Songs eröffnen zu dürfen. Noch immer auf Kaperfahrt, verlieren sie nun allerdings ihre Bärte. „Whiskey on a Sunday“ bringt uns dann bei, warum die Iren nur sonntags ihren Drink nehmen. „10 Matrosen“  kommt dann im Stil der Neuen Deutschen Welle daher. Wie war das noch mit den Genres? Nach 65 Minuten dann ein Break. 25 Minuten Zeit, sich zur einzigen Toilette und zum Tresen durchzukämpfen. Erstaunlich wenige gehen vor die Tür, um im typisch norddeutschen Regen „frische Luft zu schnappen“. 

Hohe Tanzbarkeit zeichnen ihre Songs aus. Sie bewegen sich zwischen den Seemanns-Klischees (Zehn Matrosen, Drei Schwestern, Bärte) und unglücklichen Liebesgeschichten (Luise, Martina). Musikalisch werden natürlich – wie schon angesprochen – viele Genres verarbeitet. Ein Gemisch aus Ska und Polka bei „Drei Alte Männer“ und Irish Folk bei „The Wild Rover“ sind nur exemplarische Beispiele. Zwischen Shanty und Schunkelmusik (Louise) rockt es allerdings auch ordentlich. Überregional bekannt wurden die „Bärsche“ mit dem Song „Martina Navratilova“ aus der Feder von Axel Prange, dem Mann mit dem Akkordeon. Was Tennis mit der Seefahrt zu tun hat? Findet es selbst heraus! Auch das zweite Set dauert genau 65 Minuten. Ein weiterer „Kapitän“ markiert das Ende des Konzertes. Diesmal ist es Leonard Cohens „Halleluja“, das zum Schluss einen neuen Text bekommt.

Zwei Zugaben bekommen wir noch aus den Seemänern heraus. „Der Fischer“ bekommt eine zweite Chance und „Ein letztes Glas“ wird geleert. 

Danke an Olaf Grobe (Gesang) und seine Mannen Axel Draasch (Gitarre), Arne Paasch (Bass), Axel Prange (Akkordeon),  Peter Kaluza (Gitarre) und Sascha Werner (Drums) für diesen tollen Abend, der nach Wiederholung schreit. Auf ihrem Facebook-Profil sind schon genug Termine bekannt gegeben. Da geht noch was!

Die Setlist des heutigen Abends:

Berichterstattung / PhotoCredits: Norbert Czybulka

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