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APOCALYPTICA u. EPICA mit Support WHEEL im Haus Auensee Leipzig (29.03.2023)

Zum vierten Termin hat es endlich geklappt. Ursprünglich war dieses Event am 06.01.2022, 02.03.2021 und 08.11.2020 geplant, fiel aber aus bekannten Corona-Gründen immer wieder aus. Nun endlich konnte der Veranstalter Semmel Concerts Entertainment GmbH sein letztes Leipziger Corona-verschobenes Event durchführen. 

Es steht der letzte Termin in Deutschland der „The Epic Apocalypse Tour“ an. Die finnischen Cello-Metaller von Apocalyptica laden zusammen mit den niederländischen Symphonic-Rockern von Epica zu ihrer gemeinsamen Doppel-Headliner-Show ein. Als Support begleitet sie die britisch-finnische Prog-Metal-Band Wheel aus Helsinki. 

Wheel in Leipzig; Foto: Norbert Czybulka

Günstig waren die Karten nicht. Bei einem Preis von 54,19 € bildete sich trotzdem bereits eine Stunde vor dem Einlass eine lange Schlange vor dem Haus Auensee am Leipziger Stadtrand. Etwa 2.100 der 3.600 Tickets waren verkauft. Für mich war es der erste Besuch dieses Veranstaltungszentrums mit einer wechselvollen, über 100jährigen Geschichte. 

Auf die Sekunde pünktlich starten Wheel ihr nur fünf Songs langes Set. So wirklich begeistert reagiert das Leipziger Publikum leider nicht. Wohlwollend werden die Progrocker zwar begrüßt, vor der Bühne hält sich die Begeisterung jedoch im Rahmen. Fans der Band erblicke ich nicht, es drängen sich die Epica-Fans in den ersten Reihen, um sich die Pole-Position für den anschließenden Act zu sichern. Wheel promoten bereits ihre vierte Veröffentlichung. Das Set setzt sich aus Titeln der 2022 erschienen „The Divide-EP“ und dem 2021er Album „Resident Human“ zusammen. Mir hat das gefallen, ich werde die Jungs mal im Auge behalten. 

Epica in Leipzig; Foto: Norbert Czybulka

Epica ist eigentlich für ihre aufwändige Pyro-Show bekannt. Auf dieser gemeinsamen Tour verzichten sie jedoch darauf. Aufwändige Lichtprojektionen gleichen das jedoch aus. Promoted werden die Alben „Omega“ aus 2021 sowie ihr neuestes Werk „The Alchemy Project“ aus dem vergangenen Jahr. Die Niederländer überzeugen seit bald zwei Dekaden mit ihrem symphonischen Progressive- und Power-Metal. Wer die Band um Sängerin und Frontfrau Simone Simons schon einmal live erlebt hat, weiß, mit welcher Wucht Epica ihre überaus komplexen Kompositionen live auf die Bühne zaubern. Nach dem Intro „Alpha – Anteludium“ ist „Abyss Of Time – Countdown To Singularity der heutige Opener und kommt vom achten Studioalbum „Omega. Frontfrau Simone Simons ist stimmlich voll da. Die sechs Musiker räumen mächtig ab. Der Sound ist hervorragend. Das Programm beinhaltet einen Querschnitt aus dem bisherigen Schaffen. Simone kommuniziert größtenteils auf allerbestem Deutsch mit den Fans. Zu „Code Of Life ruft sie die Menge auf, ihr mit Feuerzeugen und Handylichtern zu leuchten. Beim folgenden „Cry For The Moon“ läuft der Text in Karaokemanier zum Mitsingen auf der Digiwall mit. 

Apocalyptica in Leipzig; Foto: Norbert Czybulka

Standen früher die Metallica-Songs von Apocalyptica im Vordergrund, hat sich dies spätestens mit dem letzten Album „Cell-O“ aus dem Jahre 2020 wieder geändert. Strotzend vor barocker Energie finden die Finnen darauf zu ihren expressiven instrumentalen Wurzeln zurück. Dies bringen sie eindrucksvoll auf die Bühne. Der Opener des Albums „Ashes Of The Modern World“ weist gleich zu Beginn den Weg und beweist eindrücklich, dass Cello und Metal vortrefflich zueinanderpassen. Mitten in der strukturierten Setlist steht zu „I’m Not Jesus“ dann Franky Perez auf der Bühne. Der amerikanische Sänger von Scars On Broadway nahm mit den Finnen einige Titel auf und war eigentlich nur für die Nordamerikatour angesagt. Nun steht er für drei Songs auf der Bühne. Es folgen noch „Shadowmaker“ und „I Don’t Care“ vom aktuellen Album. Das Apocalyptica covern können, haben sie schon hinlänglich bewiesen. Bevor der Kracher „Nothing Else Matters“ von Metallica ertönt, mischen sie aber auch fremde Songs in ihre eigenen. So endet „Shadowmaker“ mit einem Part aus „Killin In The Name“ und Metallicas Cover  „Seek & Destroy“ mit Riffs aus AC-DCs „Thunderstruck“. Den Schlußpunkt setzten sie dann mit „In the Hall of the Mountain King“, einem Cover von Edvard Grieg.

Fazit: Das Event war ein Paket voller Power und Macht und begeisterte Fans aus allen Metal-Sparten. Die herausragende Akustik machte das Konzert zu einem Erlebnis. Mal sehen, was mir das Haus Auensee bei meinem nächsten Leipzig-Besuch bietet. Hier komme ich trotz der Parkplatznot und den überdurchschnittlich hohen Getränkepreise gerne wieder!

Setlist Epica:

1. Abyss of Time – Countdown to Singularity,  2. The Essence of Silence, 3. Victims of Contingency, 4. Unchain Utopia, 5. The Final Lullaby, 6. The Obsessive Devotion, 7. The Skeleton Key,  8. Rivers, 9. Code of Life, 10. Cry for the Moon, 11. Beyond the Matrix, 12. Consign to Oblivion

Setlist Apocalyptica:

1. Ashes of the Modern World,  2. Grace, 3. I’m Not Jesus, 4. Not Strong Enough, 5. Rise, 6. En Route to Mayhem, 7. Bring Them to Light,  8. Shadowmaker, 9. I Don’t Care, 10. Nothing Else Matters, 11. Inquisition Symphony, 12. Seek & Destroy, Zugabe: 13. Farewell 14. In the Hall of the Mountain King
Berichterstattung / PhotoCredits: Norbert Czybulka
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