Hademarscher Hof goes Halloween (29.10.2022)

Ganz viele Events, Kontrastprogramm bzw. Parallelveranstaltungen gab es in allen Ecken Schleswig-Holsteins oder aber in Hamburg an diesem Samstag vor Halloween. Wir aber entschieden uns für den Hademarscher Hof, ganz nah dem Nord-Ostsee-Kanal. Zu zweiten Mal wurde zur „Halloween Night“ geladen. Angekündigt für diesen Abend sind drei Tribute-Bands, nämlich DEFENDER, MOTÖRIZER und OZZYFIED

Einlass ist um 19:00 Uhr. Wer zuvor möchte, kann sich am leckeren Schnitzel-Buffet zum kleinen Schnapperpreis von 18,90 € sattessen, muss dann aber halt etwas zeitiger im Gasthof sein. Das Buffet wird immer wieder gerne angenommen. Schließlich schafft es ja auch für die kommenden Stunden voller Musik und Bierlaune eine solide Grundlage.

Schon vor der Eingangstür wird man – passend zum Thema – vom blutverschmierten Butcher empfangen, der uns doch glatt den Weg versperren möchte – es aber nicht wirklich schafft. Eine kleine vollbusige Trine mit kaputten Zähnen und einem weißen Kleid voll mit Blutspuren kreuzt als Nächstes unseren Weg. Schnell gelangen wir zum Check-In und betreten mit Bändchen versehen, die heilige Halle des Hademarscher Hofes. Mit zwei weiteren Schaustellern – dem sympathischen Zombie im Holzfällerhemd und einem kleinen untoten Harry Potter soll ein wenig das Halloween-Feeling in die Festivität kommen, die Besucher allerdings haben sich für die bequemen Metal- und Rock-Outfits entschieden.

Um 19:30 Uhr beginnen DEFENDER mit einer fantastischen Manowar-Tribute-Show. Diese Band, die im übrigen an diesem Abend als Formation DEFENDER das erste öffentliche Battle im Hademarscher Hof bestreitet, überrascht einfach alle Besucher. Schnell versammelt man sich vor der Bühne und zelebriert den Power-Metal mit empor gerissener Faust. Und was nun schon gleich am Anfang mit der Opener-Band aufgefahren wird, ist großes Kino. Wenn man es schafft, Covernummern die eigene Note zu verpassen und dennoch haarscharf am Original ist, werde auch ich Black-Metal-Heart zum „Manowarrior“. DEFENDER haben mir schlichtweg Ohrwürmer für die kommenden Wochen geschenkt, das weiß ich schon jetzt. Auch Kollege Lars nickt zufrieden. Die facettenreiche Stimme von Frontmann Martin erreicht schon so einige Oktaven und lässt mich als Stimmenkind beeindruckt zurück. Hier werden die Metalheads heiß gemacht mit „Fighting the World“, „Warriors of the World“ oder aber „Black Wind Fire and Steel“.

Achtung Spoiler-Alarm: Wer DEFENDER hier heute Abend verpasst hat, hat im kommenden Jahr im April noch eine weitere Chance, und zwar im Rider´s Café in Marzipanien (natürlich ist hier Lübeck gemeint). Ein großartiger Auftakt einer großartigen Band, die richtig Bock macht und die als Dankeschön für die Möglichkeit des heutigen Auftritts  Frank als Betreiber vom Hademarscher Hof und Otti vom Ballroom Hamburg die „Balls of Steel“ verlieh. Nun haben auch die beiden richtig schwere Metal-Eier – wie sich das gehört. 

Wir kommen nun zur ersten Pause. Es musste doch ein wenig abgebaut werden, denn DEFENDER hatten dickes Geschütz mit ihren Boxen aufgefahren. Die Mitte des heutigen Musikprogramms bringt uns Coolness und passend dazu „Lemmy-Tribute“ mit der heimischen Motörhead-Tribute Band MOTÖRIZER aus Kiel. Man kennt sie hier selbstverständlich im Land der Horizonte, aber auch in anderen Gefilden. Seit 2018 bescheren sie uns die „Lemmyversary“ in der Hamburger Markthalle, die großartig besucht ist und nach den fetten Weihnachstagen am Geburtstag unser aller Legende Lemmy Kilmister eine tolle Sache ist. Klassiker wie „Ace of Spades“, „Capricorn“ oder aber „Killed by Death“ gehören heute Abend auf die Setlist – ganz klar. Noch einen Jacky dazu und das Tribut an Lemmy ist perfekt. Nach „Overkill“ räumt das Kieler Trio die Bühne und es beginnt der letzte Umbau auf der Bühne, bevor wir übergehen zum abschließenden Slot des Abends. 

Die letzte Umbauphase war jetzt leider arg lang für das Publikum. Viele gehen vor die Eingangstür, um eine zu quarzen oder aber ein wenig zu schnacken. Da auf der Bühne in der Zwischenzeit das komplette Drumset der ersten Band abgebaut wird und ja auch noch immer ein kleiner Soundcheck dazukommt, sind wir bei 45 Minuten Umbauzeit. Die verbleibenden Gäste wurden zwar in der Zwischenzeit vom DJ-Team des Ballroom Hamburg´s bestens mit Musik vom Plattenteller versorgt, aber dennoch hat diese Zeit einige Besucher gekostet, die dann leider nicht mehr den kommenden Auftritt von OZZYFIED anschauten.

Aber nun geht es los: OZZYFIED-Time. Da stand er nun im schwarzen „Ripper“-Talar. Wüsste ich es selbst nicht besser, dass das Original schon 74 Jahre auf dem Buckel hat, würde ich denken, der junge Ozzy steht gerade vor uns. Sänger „OZ“ alias Hennig Wanner ist stimmlich wirklich nah am Iron Man und auch das Aussehen bringt unwahrscheinlich viel Ähnlichkeit mit sich. Auch Zakk alias André Goldenstein, anfangs noch mit blonder Langhaarperücke, später wieder mit eigener Kurzhaarfrisur, macht einen richtig geilen Job und schenkt schöne Riffs und tolle Solis. Wir sind begeistert und das Publikum singt die Songs textsicher mit. Da hören wir z.B. Klassiker aus dem Black Sabbath Repertoire aber auch aus Solozeiten des „Fürsten der Finsternis“. Man fuhr quer durch den Saal mit dem „Crazy Train“, heulte gemeinsam bei „Bark at the Moon“ den Mond an oder schunkelte besinnlich zu „Mama, I´m coming home“. Zwischendurch lieferte OZ auch immer wieder ein wenig Comedian-Moments und imitierte Sharon, die nach Ozzy rief oder erzählte kleine Anekdoten über Ozzy, um weitere Songs einzuleiten. Am Schluss des Auftritts kamen noch die langen silbernen Fransen an die Shirt-Arme und man schloss diesen wundervollen und absolut gelungenen Abend mit „Paranoid“ ab. Wir sagen: Hammer-Auftritt und wir sind auf jeden Fall „ozzyfiziert“.

FAZIT:

Die Atmosphäre im Hademarscher Hof ist einfach immer so schön familiär und man trifft so viele Bekannte, es gibt ausreichend Parkmöglichkeiten, gutes Essen, moderate Preise beim Essen und auch bei den Getränken. Auch Bühnenlicht und Sound – immer klasse. Dadurch, dass andererorts an diesem Tage so viel an Parallelveranstaltungen war, mussten wir schon überlegen, wohin es gehen soll. Wir entschieden uns aber dennoch für die heimatlichen Gefilde, für drei Tribute-Bands und gingen ohne große Erwartungen in diesen Abend. Nach Hause kamen wir glücklich und beseelt und waren dankbar für die richtige Entscheidung. Wir haben tolle neue Bands kennengelernt, die als Coverband unwahrscheinlich nah an den Originalen dran sind und bei denen jeder Euro für das Ticket mehr als gut investiert war. Ich selbst summe seither in Dauerschleife „… fight for the living – fighting the world …“  – und das ist ein echt gutes Zeichen.

WE LOVE HADEMARSCHEN und kommen immer gerne wieder.

Wer am kommenden Freitag (11.11.2022) Bock auf die KNEIPENTERRORISTEN und die Schleswig-Holsteiner von D.I.R.T. hat, lässt sich den Abend im Hademarscher Hof bitte nicht entgehen! VVK 27,50 EUR

Kneipenterroristen im Hof – Special Guest: D.I.R.T.

Und am Samstag (12.11. 2022) geht es weiter mit „BRAINRAGE OVER EUROPE“. Hier kommen mit BRAINSTORM, RAGE, TRI STATE CORNER, JADED HEART und … erneut fünf geile Bands auf die Bühnenbretter und das zu einem Preis von nur 36,00 EUR im VVK.  

Brainstorm + Rage + Tri State Corner: Brainrage Over Europe Tour 2022

Berichterstattung: Stefanie Preuß u. Lars Newe

PhotoCredits: Stefanie Preuß

 

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