Metal Hammer Paradise 2022 – Festival-Jahresabschluss an der Ostsee (18.-19.11.2022)

SOLD OUT und das völlig zu Recht!

Ja, da war er wieder der Abschluss der mehrtägigen Festivals im Lande. Das METAL HAMMER Paradise – wie immer traditionell zum Jahresende – war bis auf den letzten Platz ausverkauft. Rund 70 Prozent der Tickets für die kommende Ausgabe am 17. und 18. November 2023 sind  bereits wenige Stunden nach Beginn des Vor-Ort-Vorverkaufs am zweiten Festivaltag vergriffen. Tipp an dieser Stelle: Wartet nicht zu lange, sondern bucht bitte rechtzeitig Euer Ticket!

Zwei bombastisch großartige Festivaltage liegen hinter mir und es gab jede Menge Überraschungen. Das METAL HAMMER Paradise kommt mit etwas weniger Dekoration und drumherum aus als das PLAGE NOIRE, welches am gleichen Ort stattfindet, bleibt aber einfach Kult innerhalb der Szene. So durften wir etwa DORO in Bestform erleben. Das „Metal Urgestein“ (ne weit davon entfernt) kam daher mit einer erfrischend fetzigen Show, in der es Schlag auf Schlag mit Klassiker-Songs in die Vollen ging. Man kennt sie ja, die Kritiker: Diese wurden aber durch eine eine volle Halle und einer fantastischen Atmosphäre wahrlich Lügen gestraft. Mit DORO konnte man wieder einmal erleben, wie man es gefühlt 30 Jahre ohne Druckabfall auf der Bühne noch so reißen kann.

Aber auch IN EXTREMO und JBO gaben Vollgas. Auf der kleineren Stage gab es wahre Leckerbissen, so z.B. THE UNITY und TIAMAT, die man einfach gesehen haben muss. Leider schafft man es nicht zeitgleich in allen Sälen zu sein und muss – ähnlich wie auf anderen Festivals – genau planen, was man unbedingt sehen möchte. Main Stage, Motörhütt und Riff-Alm sind die drei Bühnen, auf denen dann zwei Tage lang die Post abgeht.  Das Team von Ballroom Hamburg sorgte bereits ab Freitag mit einer fetten „Welcome-Party“ für Stimmung. Highlights an diesem Wochenende natürlich auch die brasilianische Thrash-Formation SEPULTURA oder aber auch nationale Acts, wie z.B. CREMATORY und EISBRECHER haben ohne Ende abgefeuert und tolle Auftritte präsentiert, die lange im Gedächnis bleiben werden. Und auch CLAWFINGER aus Schweden sind diesseits mit ihrem Metal-Rap immer willkommene Gäste und präsentieren allseits bekannte Songs mit Mitsing-Faktor. 

Einer der Nachteile der Location ist jedoch der mangelnde Parkraum, der zu absurden Pkw-Stapeleien führt, wenn die Anlage am Weissenhäuser Strand bis auf das letzte Zimmer und Appartement ausverkauft ist. Nichts desto trotz liegt hier dann wiederum alles dicht beieinander, so z.B. ein Edeka Markt, ein Schwimmbad, eine Kegelbahn, Bühnen und Merch-Stände. Auch Glühwein und Met wurden in einer kleinen Mittelalter-Ecke geboten, eine ausbaufähige Idee, die man auf dem PLAGE NOIRE etwas größer angeboten hat. Dies ist aber der Jahreszeit geschuldet, denn es war wirklich ein frostiges Event, wenn man nicht gerade vor der Bühne stand oder durch die Galerie schlenderte. Der Veranstalter hatte alle Hände voll zu tun, hier  solch eine Qualität an Musik aufzufahren. Immerhin liegen zwei volle Jahre „Pandemie-Drama“ hinter der Szene, von denen hier allerdings nicht mehr zu spüren war.

Lesungen, Kegeln mit der Band THE UNITY als auch Nebengefechte boten erfrischende Abwechslung. Auch Autogrammstunden und die eine oder andere Begegnung mit Bands bzw. Musikern bleiben bei einer solch familiären Atmosphäre nicht aus. Es war bitterkalt, so dass 2022 die Galerie und die Innenräume beliebter waren als in den Vorjahren. 4000 Metalheads gaben sich allerdings gewohnt gelassen und völlig stressfrei. An der Ostsee haben wir bereits jede Wetterlage erleben dürfen, T-Shirt-Wetter, Sturm und Schnee. In den Restaurants und an den Imbisständen war dann Zeit für einen Snack zwischen den Shows und man sah lauter relaxte Metaller im Holiday-Mode. Hier noch ein kleiner Tipp von mir persönlich: Kleines Chilli für 4,50 € (saulecker) hilft bei der Witterung und wärmt besser als jeder Schnaps.

Dennoch ist man wirklich froh am Abend im Zimmer in ein warmes kuscheliges Bett zu fallen und das letzte Dosenbier zu genießen. Die Bilder des Tages laufen dann im Hotel-TV und zeigen einem, was es sonst noch alles zu erleben bzw. zu sehen gab. Nach dem traurigen Ende der Hamburg Metal Dayz ist für mich das METAL HAMMER Paradise das letzte mehrtägige Festival der Szene im Jahr 2022 und es ist würdig diesen Platz zu füllen.

Die Security auf dem MHP 2022 hat einen astreinen Job gemacht – für mich immer ein wichtiger Faktor wieder aufzukreuzen. Man passte aufeinander auf und auch der Durchsatz weiblichen Personals am Einlass ist über die Jahre deutlich besser geworden. Dieses Fanlob geben wir also gerne weiter, denn darüber wird oft gesprochen. 

Sebastian Kessler vom MHP resümiert:

„Wir sind überglücklich, dass das neunte METAL HAMMER Paradise bei allen Beteiligten für glückliche Gesichter gesorgt hat: Bands, Fans, Veranstalter und die METAL HAMMER-Redaktion haben die Festivalsaison lautstark und feuchtfröhlich in die Winterpause geschickt. Wir können schon jetzt das Jubiläum 2023 kaum erwarten!“

Stephan Thanscheidt zog ein entsprechend positives Fazit:

„Das METAL HAMMER Paradise ist ein Herzensprojekt für uns, das wir im engen Dialog mit unseren Gästen ständig weiterentwickeln. Dass die programmatische Ausrichtung und das Veranstaltungskonzept so großen Anklang finden, freut uns enorm. Für das Vertrauen, das uns die Besucherinnen und Besucher durch den fulminanten Vorverkaufsstart erneut entgegengebracht haben, werden wir uns wie immer mit einem hochkarätigen Line-up bedanken.“

Das METAL HAMMER Paradise 2023 findet am 17. und 18. November im Ferienpark Weissenhäuser Strand statt. Der Online-Vorverkauf startete am Montag, den 21. November 2022. Tickets und Infos gibt es auf der Festival-Website.

METAL HAMMER Paradise ist eine Veranstaltung von FKP Scorpio Konzertproduktionen in Kooperation mit METAL HAMMER.

Das vollständige Line-Up 2022 hier noch einmal für Euch in der Übersicht: April Art, Axxis, Bonded, Bonsai Kitten, Clawfinger, Cobra Spell, Crematory, Crowbar, Doro, Dragony, Eisbrecher, In Extremo, J.B.O., Knife, Night Demon, The Night Flight Orchestra, Oversense, Primal Fear, Rhapsody Of Fire, Sacred Reich, Sepultura, Sodom, Soulbound, Temperance, Tiamat, Undertow, The Unity.

 

Berichterstattung / PhotoCredits: Dirk Jacobs

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