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Vorletzter Halt der „BRAINRAGE over EUROPE Tour“ im Hademarscher Hof (12.11.2022)

 
 
Heute sollte nun im Norden, genauer gesagt in der Mitte Schleswig-Holsteins, am Nord-Ostsee-Kanal, der vorletzte Auftritt dieser Tour sein. Dass dieser Abend im Hademarscher Hof zu einem unvergesslichen Ereignis werden sollte, sei an dieser Stelle schon einmal vorweg genommen. 

Den Anfang um 19:00 Uhr machen TRI STATE CORNER. Das deutsch-polnisch bzw. griechische Quartett war bereits im vergangenen Jahr im November hier im Hademarscher Hof zusammen mit RAGE aufgetreten. Bei diesem Gig im letzten Herbst hatte die Band bereits auf ganzer Linie gepunktet und eine große norddeutsche Fanbase hinzugewonnen. Gesanglich führt Lucky alias Vassilious Maniatopoulos durch die Alben. Ihn kennt man ja seit 2015 als Drummer von RAGE. An der Bouzouki finden wir seinen Bruder Ioannis „Janni“ Maniatopoulos und an den Drums sitzt wiederum der ehemalige Drummer von RAGE, nämlich Christoph „Efti“ Efthimiadis, der die ersten elf Alben von RAGE musikalisch mit begleitete. An der E-Gitarre haben wir dann zu guter Letzt noch den den Mann mit dem Hut, nämlich Christoph „Brat“ Tkocz. 18 Jahre gibt es diese Band bereits und fünf Alben und eine EP sind in dieser Zeit entstanden. Was sie spielen, nennen sie Bouzouki-Rock. Mit zuvor genannter Bouzouki kommt dann die griechische Folklore-Note der Gebrüder Maniatopoulos in die fetzigen Rocksongs, die aber auch die eine oder andere schöne ruhigere Nummer mit sich bringen. Wir erleben einen grandiosen und lebendigen Auftritt und ein super gutes Warm-Up für alles, was da heute Abend noch kommen sollte. Wer TRI STATE CORNER noch nicht live erlebt hat – bitte schaut sie Euch an. Und Vorsicht: Infizierung folgt und man möchte mehr! Eine tolle Songauswahl für die Setlist, es kam etwas von den älteren Alben, aber auch vom aktuellen Album „Stereotype“, welches im April diesen Jahres erschien. Mir persönlich fehlte „Downfall“, aber es kann ja nicht alles gespielt werden und die Slot-Zeit endete, damit für den ersten Headliner des Abends Platz gemacht werden konnte. 

Setlist Tri State Corner: Faster / Nothing at All / Free Prison / Schemer / Sooner or Later / Hypocrisia / Tomorrowland / Run Away / Daydreamer / Stereotype

Weiter geht es nach einer zügigen Umbauphase mit RAGE. Schon im Vorwege konnte den Social Media Plattformen der Band entnommen werden, dass Peavy sich während der Tour eine starke Lungenentzündung zugezogen hatte und vier Konzerte nicht mit am Start war. Wir hatten echt befürchtet, Peavy hier nicht live erleben zu können, da kurz zuvor schon in Hamburg der Part von RAGE wegfiel. Aber schon vor der Eingangstür hörten wir von einigen, dass der Boss wieder an Bord ist, jedoch die Stimme noch nicht so will. Nunja, wie sollte das denn nun gleich abgehen? Was wir nun in der kommenden Stunde erlebten war dann einfach für jeden RAGE-Fan eine wundervolle Erinnerung – soviel sei vorweg genommen. Die Musiker nahmen ihre Plätze ein und Peavy wandte sich mit brüchiger Stimme an das Publikum. Er wollte diesen Abend, er wollte es belohnen, dass das Publikum in diesen Zeiten da war und er zollte den Metalheads Respekt für den Zusammenhalt. Es gab Applaus und der sympathische Frontmann nahm seinen Bass und Lucky erklärte kurzerhand, dass jeder aus der Band, als auch noch ein weiterer Gast, heute Abend gesanglich durchs Programm führen werden. Was dann folgte, war ein Klassiker-Song-Set, dargeboten in einer Art „Jam-Session“, die man wohl so in dieser Form nur einmal erleben konnte. Wir sind noch immer dankbar Teil dieses Abends gewesen zu sein. Nun war es an der Zeit, dass Jean und Stefan, die beiden Gitarristen zum zentralen Point wurden und auch Lucky verließ ab und an die Felle, um gesanglich einige Songs mitzusingen. Er leistete heute am Schlagzeug, gesanglich (auch zuvor schon mit Tri State Corner) und als Entertainer zwischen alledem wahnsinnige Arbeit und das in Topform und perfekt unterhaltsam. Respekt sagen wir! Auch Jean hat gezeigt, dass er eine tolle Stimme hat und den Rampensau-Part übernahm heute Abend Stefan Weber. Zufrieden schaute Peavy auf seine Kollegen und genoss sichtlich den Auftritt der etwas anderen Art. „Straight to Hell“ und „Empty Hollow“ besang dann BRAINSTORM-Frontmann Andy B. Franck. Weitere Songs kamen von der Tonspur und das Publikum unterstützte ebenfalls lauthals (das kostete dann auch meine Stimme). Während das Hademarscher Publikum noch „Higher than the Sky“ in Endlosschlaufe sang, bedankten sich die Musiker bei den Besuchern und man konnte vollkommen glücklich die Bühnenbretter verlassen. Auch wir waren vollgefüllt mit Adrenalin und summten uns vor den Eingangsbereich des Hofes und man erzählte sich, wie fantastisch das eben Dargebotene war. Natürlich hat dem Peavy hier keiner eine Lungenentzündung gewünscht, aber das Improvisieren und der kreative Umgang der weiteren Bandmitglieder in solch einer Situation hat für RAGE-Fans, wie wir es sind, einfach Geschichte geschrieben. Wir hoffen an dieser Stelle, dass der Peavy mittlerweile wieder durchgegrünt ist und freuen uns auf noch viele weitere Auftritte der Herner Truppe.

Setlist Rage: Great Old Ones / My Way / A New Land / Shadow Out of Time / End of all Days / Back in Time / To live and to die / From the Cradle to the Grave / Don’t Fear the Winter / Empty Hollow / Straight to Hell / Higher Than the Sky

Setlist Brainstorm: Where Ravens Fly / Worlds Are Comin’ Through / Devil’s Eye / Shiva’s Tears / Glory Disappears / Highs Without Lows / The Pyre / Jeanne Boulet (1764) / Escape the Silence / Turn Off the Light / All Those Words / Ravenous Minds 

Fazit: Dieser Abend war wieder einer dieser Abende, die man innerlich aufsaugt und die im Kopf und im Herzen bleiben. Drei Hammer-Bands, die alle eine lange Bandgeschichte mit sich bringen und auch wenn unterschiedlich vom Genre her, bestens zueinander passten und eine große Bandbreite an Fans anzog. Die Atmosphäre im Hademarscher Hof ist, egal bei welchem Event, immer so herrlich unkompliziert, freundlich und familiär. Auch punktet der H.O.F. natürlich mit seinem Buffet, das direkt vor jedem Event angeboten wird. Am heutigen Tage war es Grünkohl mit Kassler und allem Drum und Dran und es roch schon so lecker beim Einlass.

Wir freuen uns auf weitere schöne Abende hier in Hademarschen. So kommt am 31.12.2022 noch die Silvesterparty dazu und auch im neuen Jahr stehen schon großartige Künstler, wie Dizzy Mizzy & Jesper Binzer am 18.02.2023 auf dem Programm oder aber auch Ross The Boss und Geoff Tate

PhotoCredits: Stefanie Preuß

Berichterstattung: Stefanie Preuß und der „Thrasher“

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