HARPYIE „Blutbann“ (Album Review)
Die Geister die ich rief ist ein Song, der Parallelen zur Freakshow bietet. Ein klassischer Harpyie-Song, der hin uns wieder allerdings etwas aggressiver wird. Der Text beschreibt im übertragenen Sinne, dass man mit dem klarkommen muss, was man hat.
Klassisches Klavier in einem Intro zu Beginn von Dunkelschwarz geht über den Metalbereich, der irgendwie an Heaven Shall Burn erinnert. Bei den Refrains jedoch fährt die Geschwindigkeit komplett herunter, um dann wieder den Bogen komplett neu aufzubauen. Textlich geht es um einen teuflischen Geist, der sich Nachts auf die Brust setzt und böse Träume einflößt.
Wer wäre passender bei Nachtfalter als Gastsänger gewesen als Alexander „ASP“ Frank Spreng. Ein großartiger, aber etwas zu poplastiger Song, um die Gemeinschaft der schwarzen Szene. Der Song war der erste, der als Singleauskopplung und Vorbote zum Album erschien.
Verräterisches Herz basiert auf einer Geschichte von Edgar Allan Poe. Ein Mann bringt seinen Nachbarn um, aber sein Geist plagt ihn so sehr, dass er sich am Ende der Polizei stellt. Ein sehr elektrolastiger Song. Die Synties prägen das Lied und lassen es schrittweise immer härter werden.
Fang mich ein ist sehr gesangslastig, trotzdem bleibt das Tempo hoch und die Melodie eingängig. Hier hat Sänger Aello gut zu tun, das Feeling nicht abreißen zu lassen.
Wir sind die Nacht ist sozusagen ein Album-Zwischenspiel als Übergang in das Vampierthema. Fans, die die Band über Start.Next in der Pandemie unterstützt haben, kommen hier als Chor ihren Einsatz. Eine Anleihe aus dem Bereich des Symphonic Metal, die mit nicht einmal eineinhalb Minuten nicht stört und eine gute Sache ist.
Gegen den Vampir hilft ein Pflock aus Holz. Um dieses Pfählen wird im Song gebeten. Das notwendige Handwerkszeug befindet sich in der limitierten Fanbox, sollte Euch der Gute über den Weg laufen. Ein weiterer harter, aber tanzbarer Track, bei dem die Drehleier nur Punktuell eingesetzt wird, denn der Song fetzt..
Okkult „ballert“ ebenfalls ganz schön. Der Song wurde als letztes geschrieben und verschmelzt die Aspekte Liebe und Tod miteinander. Spätestens hier können Anleihen aus der Neuen Deutschen Härte nicht mehr geleugnet werden.
Ich glaub dir nicht ist die Quotenballade und steht ganz am Ende des Albums. Sie ist melancholisch und emotional und steigert sich zum Finale hin. Es ist ein Song, der in die heutige Zeit passt. Getreu dem Motto „Wissen ist besser als Glauben“ soll man sich selbst ein Bild machen und Informationen hinterfragen.
Das Album ist nicht nur im üblichen digitalen Format zum Download und Stream erschienen, sondern neben der Digipak-CD auch von Metalville in Vinyl . Das limitierte Fanpaket kommt in einer hochwertigen Holzbox daher. Es enthält neben der CD eine exklusive DVD, den angesprochenen Holzhammer mit Holzpflock sowie eine signierte Autogrammkarte.
Punkte: 8,5/10
Redakteur: Norbert Czybulka