CD Reviews

HARAKIRI FOR THE SKY- Harakiri For The Sky / Aokigahara MMXXII (Album-Review)

Wann sollte man als Band auf die Anfangstage zurückblicken und ein Resümee ziehen? Die gleiche Frage stellt sich ebenfalls im Gaming Sektor, wenn es um Remakes oder  Remastered Versionen von Spielen geht. Eine eindeutige Antwort gibt es nicht wirklich, sondern ist jedermanns persönlicher Geschmack. Im Falle von Harakiri For The Sky ist die Antwort simpel: Man war bereits zum Zeitpunkt der Veröffentlichung nicht zufrieden mit dem Sound. Mittlerweile blickt die Band auch auf mehrere Studioalben und einige Jahre Live-Erfahrungen zurück und könnte die beiden Scheiben schlichtweg erneut mastern lassen und wäre fertig.

Die zweite Option wäre, einfach einmal alles komplett neu einspielen und in ein dynamisches Soundgewand zu kleiden, das bereits auf den letzten Alben charismatisch geworden ist. Als Ergebnis bekommt man die beiden Alben nicht nur mit einem abgeänderten Artwork, sondern gleich alte Emotionen neu vertont, was sowohl neugierige Ohren, als auch alte Veteranen aufhorchen lassen dürfte. An den Drums verpflichtete man kurzerhand Krimh von Sceptic Flesh, der gleichzeitig auch der Live-Drummer von Harakiri For The Sky ist.

Die Band zu den Re-Releases: „Anlässlich des 10-jährigen Jubiläums unseres ersten Albums haben wir beschlossen, sowohl das selbst betitelte Album als auch unser zweites Album „Aokigahara in Gänze neu aufzunehmen. Wie einige von euch vielleicht wissen, haben wir beide Alben selbst produziert und wollten beide mit den Möglichkeiten, die wir bei unseren letzten Arbeiten hatten, neu aufnehmen. Wir haben unser Bestes getan, um die ursprüngliche Stimmung beizubehalten, aber mit einem Vibe, der besser zu den Standards der Band passt. Vor zehn Jahren konnten wir uns nicht wirklich vorstellen, wohin die Reise geht, und so war es uns eine Herzensangelegenheit, diese ersten, aber dennoch sehr wichtigen zaghaften Schritte neu zu machen…“

Für wen lohnt sich die Scheibe? Wer auch nur ansatzweise etwas mit Post Black Metal, packenden Melodien und greifbarer Aggressionen anfangen kann, sollte hier dringend rein- und am besten gleich durchhören. Auch langjährige Fans werden hier ihre Freude haben, denn hier wurde nochmals eine Packung Wucht aufgeladen, ohne die urtümliche Atmosphäre auch nur ansatzweise zu verändern. Der Re-Release dieser beiden Scheiben ist der beste Beweis, dass es sich manchmal lohnen kann, einen intensiven Blick auf die Anfangstage zu setzen. Alte Gefühle im neuen Sound bekommt man schließlich nicht alle Tage in der Intensität geboten, wie es hier zelebriert wird.

8 von 10 Punkten

Redakteur: Sebastian Radu Groß

 

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