CD Reviews

ATROPHY – „Asylum“ (Review)

VÖ: 15.03.2024 / Spielzeit: 44:17 Min. / Label: Massacre Records / VÖ als CD / LP / Digital

Ich erinnere mich noch, als ob es gestern gewesen wäre, als ich erstmals mit der Musik von ATROPHY in Berührung kam. Das war seinerzeit mit dem 1988er Roadrunner-Label-Sampler „Stars on Thrash“. Der Opener-Track „Chemical Dependency“ – ebenfalls auf dem 1988er Debüt-Album „Socialized Hate“ – hatte mich auf Anhieb gepackt und ich MUSSTE diese Scheibe unbedingt haben. Gleiches galt dann auch für den 1990er Nachfolger „Violent By Nature“, der zwar durch seinen höheren Groove-Anteil erst einmal etwas gemäßigter daherkam, aber dennoch zu keiner Sekunde qualitativ gegenüber dem Debüt abstank.

Und nun – ich habe es nicht mehr für möglich gehalten – steht nach sage und schreibe 34 Jahren (!!!) mit „Asylum“ tatsächlich das dritte Album der Arizona-Thrasher in den Startlöchern. Und gleich vorweg genommen: es tritt gewaltig in den Arsch! Zwar ist außer Brian Zimmerman (Gesang) keiner mehr vom Original-LineUp dabei, was ich sehr schade finde, aber die Neuen im Bunde (Nathan Montalvo u. Mark Coglan an den Gitarren, Josh Gibbs am Bass und Jonas Shütz an den Drums) scheinen die alte ATROPHY-DNA bestens verinnerlicht zu haben. „Asylum“ ist aus meiner Sicht das perfekte Bindeglied aus dem eher speedlastigen Debüt und dem groovigeren Zweitling. Ohne Intro, nur mit einem kurzen Drum-Loop eröffnend, geben sie gleich mit „Punishment For All“ Vollgas und feuern ein fulminantes Riffgewitter ab.

Nur in den Chorus-Passagen wird kurzzeitig das Tempo etwas gedrosselt um im Anschluss gleich wieder voll durchzustarten. Beim nächsten Track „High Anxiety“ startet man hingegen erst einmal in gemäßigter Geschwindigkeit, bis nach gut einer halben Minute wieder die Double-Bass das Kommando übernimmt und die Snare an ihre Belastungsgrenze getrieben wird. Auch im weiteren Verlauf des Albums geht man immer wieder äußerst abwechslungsreich zwischen Slow-, Midtempo und Fullspeed und in kurzen Momenten sogar etwas balladesk zu Werke. Thrash-Herz was willste mehr?! Soundtechnisch absolut zeitgemäß, aber dennoch nicht zu modern tönend, wurde das Ganze von Alex Parra hervorragend veredelt und für das Cover-Artwork zeigt sich Romulo Dias verantwortlich, der hier den vom Debüt bekannten Harlekin hervorragend in Szene gesetzt hat. Zudem gibt es noch die Gastspiele von Kragen Lum (u.a. HEATHEN) sowie Justin Stear (ALPHAKILL) zu erwähnen.

Holy Shit, was für ein Album! Müsste ich Euch Highlights an Songs auf dieser Rille benennen, könnte ich dies nicht, denn alle 9 Tracks sind richtig stark. 

Ein „MUST HAVE“ für jeden Thrasher! Welcome back ATROPHY !!!!

9,5 von 10 Punkten 

Redaktion: Der „THRASHER“

 

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