Konzerte

GRAVE DIGGER u. FIRE Hamburg – Abriss im Hademarscher Hof (05.11.2021)

Was für ein Abriss war denn das am vergangenen Freitag?  Wahnsinn, sag ich Euch!

Vorweg schwenken wir unser Augenmerk aber erst einmal auf die neue Location, denn der Hademarscher Hof in Schleswig-Holstein (nicht weit von Wacken entfernt) ist neuester Tipp unter den Konzertfans geworden. Mitten in der „Pest“ gestartet, hat sich hier jemand seinen Traum erfüllt. Es wurde ein Saal wiederbelebt, der vor Urzeiten einmal ein Kino und Festsaal war. Es gibt Parkplätze am Haus und im Umfeld, die für die zugelassenen Besucher ausreichen und es wurde Essen und Trinken zu guten Preisen angeboten – wobei es sich hier um ein Schnitzelbuffet handelte (saulecker, sag ich Euch). Toll waren auch diese „3-Liter-Biersäulen“, die man sich selbst vollzapfen und mit an den Tisch nehmen konnte. So konnte ein ewiges Hin- und Herlaufen minimiert werden. Klasse Idee!

GraveDigger - MK_L0010-PanoSzene gewohnten Besuchern hat diese Location etwas völlig Neues zu bieten – Gastfreundlichkeit! Ein überdachter Raucherbereich und freundliche Securities. Weit wichtiger allerdings: Hier stimmt auch noch das Bühnenlicht und es gibt sogar Frontlichter. Ein jeder kann sehen, was auf der Bühne performed wird. Auch „Nebelorgien“ finden hier nicht statt, sondern Nebel wurde nur moderat zur Lichtunterstützung eingesetzt. Vom Licht, Bühnenbild und dieser Gastfreundlichkeit können sich Hamburger Clubs (nicht alle, aber einige) mal zwei Scheiben abschneiden. Der Saal bot sich somit perfekt dazu an, dass GRAVE DIGGER hier ihre Live-Audio-Aufnahme produzierten. Die Jungs vom Ballroom Hamburg hatten eine super Vorarbeit geleistet und mit der Band FIRE aus Hamburg als Support war der Abend einfach genial bestückt.

Zur Show selbst kann man nur sagen, es war eine Zeitreise der Extraklasse. Zurück in die 80er Jahres des Metals. Schöner erdiger True-Metal. Ein kochender Saal, textsichere Fans und sauberster Sound – wie einst zu besseren Tagen. Es galt an diesem Abend die 2G-Regel und die Besucher standen, da der Saal doch eine Menge Platz bietet, immer mit ein wenig Abstand voneinander entfernt. Alles löblich und entspannt somit abgelaufen.

GraveDigger - IMGL6377FIRE aus Hamburg legten um 20:00 Uhr los und sie verstanden es, trotz früher Startzeit, das Publikum bestens auf den Headliner des Abends einzustimmen. Soundmäßig war man hier irgendwo ebenfalls im Oldschool Metal Bereich – Ecke Maiden (würde ich sagen). Teils schnell fetzende Nummern, auch meist sehr lange Stücke, aber sehr melodische Parts immer wieder. FIRE hatte ich vorher überhaupt nicht auf dem Zettel, aber stimmlich hatte Frontmann Klaus „Klamsi“ Nießen, mich sofort abgeholt. Auch der Rest der Hamburger Mannen – spielerisch absolut einwandfrei. Das Publikum nahm den Opener sofort an und die Metalkrallen schossen in die Höhe. Nach 45 Minuten Warm-Up und einer kurzen Umbauphase stand dem Live-Recording des Headliners somit nichts mehr im Wege.

GraveDigger - MK_L1420Gegen 21:00 Uhr starteten GRAVE DIGGER dann direkt mit durchdrehenden Reifen und „Healed by Metal“. Insgesamt folgte dann ein Programm mit einer Setlist von sage und schreibe 17 Songs!. Das norddeutsche Publikum kann einfach Metal und ist textsicher ohne Ende – das wurde auch wieder an diesem Abend bewiesen. Auf den abgemischten Sampler wird das mit Sicherheit auch noch hier und da zu hören sein, denn die Bude wackelte bis ins Dachgebälk. Es war aber eine deutlich intimere Show. Sowohl Band als auch Fans kamen deutlich näher an diesem Abend zusammen. Chris Boltendahl scherzte und schnackte immer wieder mit ein paar Leuten vor der Bühne. Der „Ironfinger“ Axel Ritt zog einige Riffs durch und auch der Rest der Band (hier haben wir noch Jens Becker am Bass und Marcus Kniep an den Drums) waren spielerisch „on top“. Und natürlich: Der Reaper gesellte sich auch noch dazu – kennt man ja. Es fehlte einfach an Nichts. Top Auftritt, top Songauswahl – die Fans schienen glücklich und zufrieden – so soll es sein.

Fazit des Abends in gebührender Kürze: GRAVE DIGGER brachten ihren Fans in gewohnter Art und Weise grundehrlichen Metal und das Publikum zelebrierte diesen genauso. FIRE als Support gefielen gut und passten bestens in das Set. Ich wünsche mir oft, dass diese Unkompliziertheit, die meine Generation in den 80er und 90er Jahren erlebt hat, sich so wieder zum Standard entwickelt – zumindest ein bisschen. An dieser Stelle wird die Angelegenheit zur hoffnungsvollen Trendbewegung, denn auf diese Art und Weise gewinnt der Metal auch wieder ganz neue und junge Fans. GRAVE DIGGER sind nicht aus der Zeit gefallen, sondern sich treu geblieben und einfach legendär, was Sound und Live-Gigs angeht. Wer Glück hat, diese Truppe zu sehen, bekommt immer die volle Leistung – soviel steht fest. Fest steht auch, dass ich mir diese Liveaufnahme eines richtig geilen Metalabends natürlich besorgen werde. Hademarschen, Grave Digger, FIRE Hamburg – geiler Abend, gerne wieder!

Nach diesem Abend und diesen Eindrücken – kein Wunder, dass sich der Hademarscher Hof, der bereits THUNDERMOTHER im Sommer diesen Jahres zu Gast hatte, zu einer wahren Perle entpuppt und die Konzertreihe am 26.11.2021 mit RAGE & Iron Savior fortsetzen wird. Also, merkt Euch dieses Datum schon einmal vor, ist ja nicht mehr lange hin.

Setlist GRAVE DIGGER:

  • Healed by Metal
  • Lionheart
  • The Clans will rise again
  • Lawbreaker
  • The round table
  • Dark of the sun
  • The course of Jaques
  • Lions of the sea
  • Season of the witch
  • Highland farewell
  • All for the kingdom
  • Knights of the cross
  • Excalibur
  • Rebellion
  • Ballad of a hangman
  • Witch hunter
  • Headbanging man
  • Heavy metal Breakdown

Berichterstattung / PhotoCredits: Dirk Jacobs

 

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