Konzerte

As I Lay Dying – Mit neuer Stärke auf Tour! (Nachbericht)

Nach einer grandiosen Rückkehr auf deutschen Bühnen Ende letzten Jahres, kehrten AS I LAY DYING nun mit tatkräftiger Unterstützung und ihrem neuen Album im Gepäck auf ihrer „Shaped By Fire“-Tour zu uns zurück. NIC – Nordmensch In Concerts war selbstverständlich am Start und für Euch in Saarbrücken vor Ort.

Bei meiner Ankunft gegen 15:30 Uhr war zu meinem Erstaunen gerade einmal eine kleine Menschentraube vor dem E-Werk in Saarbrücken anzutreffen. Man unterhielt sich angeregt, diskutierte aufgrund welcher Band man eigentlich bei diesem Hammer Line-Up hier sei und genoss ein zwei kühle Getränke aus dem nahegelegenen Globus, bevor sich um 17:10 Uhr endlich die Türen der Venue öffneten und man die bereits ungeduldige Meute an Besuchern hereinließ. Trotz einiger VIPs, die mit ihrem Early Entry schon eine Stunde zuvor in die Halle durften, war die erste Reihe aufgrund der Breite gerade einmal halb gefüllt und so stürmten die Fans nach und nach direkt nach vorne, um sich noch einen guten Platz zu sichern. Dennoch blieb die Halle zu meinem Erstaunen bis kurz vor Beginn der ersten Band des Tages doch relativ leer.

Als FIT FOR A KING aber um 18.40 Uhr wie geplant den Abend eröffneten, füllte sich die Halle schlagartig bis auf die Fläche des Pits etwa zwanzig Meter vor der Bühne. Dieser Bereich blieb auch wirklich den gesamten Abend erhalten. Zum Start gab es mit ,Backbreaker´ auch direkt eine ordentliche Ladung Metalcore Power voller harter Riffs und Breakdowns auf die Ohren und so stürmten nach nur wenigen Sekunden auch allerhand Leute in ebenjenes Pit. Auch Bassist Ryan O´Leary ließ sich von der Energie mitreißen und sprang direkt beim zweiten Song samt Bass ins Pit, um dort mitzumischen. Sänger Ryan Kirby war zwar nicht ganz so energiegeladen, ließ es sich aber nicht nehmen nahezu jedem Crowdsurfer zumindest ein High-Five zu geben. So gaben die Jungs eine rund 30minütige Reise durch ihre Bandgeschichte, bevor sie mit ,Deathgrip´ und ,Tower of Pain´ noch einmal ihr ganzes Können unter Beweis stellten und der Menge zwei weitere gute Gründe gaben, das Pit nicht stoppen zu lassen und O´Leary nochmals einen oben drauf legte und mitsamt Bass einen Traum-Stage-Dive vollführte. Die Besucher hatten hieran sichtlich Freude, so dass sie ihn einmal um das Pit trugen und er – selbst zum Ende des Sets – noch nicht wieder bei der Bühne angelangt war.

Dessen ungeachtet lief auf der Bühne auch schon der Umbau für die nächste Band des Abends, welche pünktlich um 19.30 Uhr die Bühne enterte: UNEARTH. Mit ,Incinerate´ gaben sie hierbei direkt einen Song ihres im letzten Jahr erschienenem Albums „Extinction(s)“ zum Besten, welcher ihre ebenfalls halbstündige Show einleitete. Ganze sieben Lieder performten sie in dieser Zeit, von denen immerhin drei ihrer aktuellsten Scheibe entstammten. Auch sie schienen trotz, oder gerade wegen des anstehenden Tourendes am nächsten Abend einiges an überschüssiger Energie parat zu haben, so dass Gitarrist Ken Susi förmlich über die Bühne hüpfte, wie ein Flummi und keine Chance ausließ, mit einem eleganten Sprung von einer höher gelegenen Ebene ebenso sehr zu glänzen, wie mit seinem virtuosen Gitarrensoli. Den Abschluss bildeten ,Zombie Autopilot´ und ,The Great Dividers´ vom 2004 erschienenem Album „The Oncoming Storm“, was auch einen entsprechenden erneuten Ansturm auf das Pit zur Folge hatte.

Nach der nun folgenden, gerade einmal 20minütigen Umbauphase ging es dann auch direkt mit voller Wucht weiter und CHELSEA GRIN übernahmen das Ruder. Scheinbar hatte man es sich zur Aufgabe des Abends gemacht, das E-Werk zum Einsturz zu bringen, denn der Bass wurde nochmal um einiges verstärkt, so dass man gerade in Bühnennähe die Auswirkungen auch körperlich nur allzu gut spüren konnte. Nach einem gelungenen Start mit ,My Damnation´ stellte die einzige Deathcore-Band des Abends nun während ihrer 40minütigen Spielzeit unter Beweis, dass sie den anderen Bands in Nichts nachstanden. Nach weiteren acht Songs, fand das Set aber auch schon mit ,Hostage´ von ihrem 2018 erschienenem Album „Eternal Nightmare“ sein Ende.

Um 21.30 Uhr war es dann soweit: AS I LAY DYING stürmten mit einem gewaltigen Knall die Bühne und legten mit ihrer aktuellsten Single ,Blinded´ auch direkt einen kolossalen Start hin, nach dem einige Gesichter der Anwesenden schon erste Erschöpfungsanzeichen zeigten. Aber natürlich war an Ausruhen nicht zu denken und so ging es direkt mit ,Through Struggle´ weiter in die nächste Runde des 70 Minuten andauernden Sets. Trotzdessen aus jedem Album mindestens ein Song enthalten war, lag der Fokus der Songauswahl ganz klar auf dem im letzten Monat erschienenem Album „Shaped By Fire“. Entsprechend dem Titel wurde natürlich auch nicht mit der Pyro gegeizt, was in der hohen und weiten Halle glücklicherweise nur für eine angenehme Wärme sorgte, statt diese zu überhitzen. Besonders positiv kam bei den Fans das überraschende Feature mit FIT FOR A KING-Sänger Ryan während ,Redefined´ an, welches dem Song nochmals einen neuen, aber höchst hörenswerten Touch schenkte. Zum Abschluss gab es mit ,Nothing Left´ und ,Confined´ zwei ältere Titel, die der Crowd aber noch einmal alles abverlangten, bevor man sich zufrieden auf den Heimweg machte oder zuvor noch einen Plausch mit den drei vorangegangenen Bands am Merch halten konnte.

Hier die Setlist des Abends von AS I LAY DYING: Blinded/ Through Struggle/ Within Destruction/ Redefined/ The Sound Of Truth/ Forsaken/ Shaped By Fire/ The Darkest Nights/ An Ocean Between Us/ Gatekeeper/ A Greater Foundation/ Parallels/ My Own Grave/ 94 Hours/ Nothing Left/ Confined

Für mich war es ein rundum gelungener Abend voller Metalcore Power, in welchen selbst die Genre-Aliens von CHELSEA GRIN erstaunlich gut passten. Besonders berührte mich die tiefe Dankbarkeit des AS I LAY DYING-Sängers Tim Lambesis, der nach seinen Fehltritten der Vergangenheit wieder mit offenen Armen seitens der Fans empfangen wurde und sein daraus resultierendes glückseliges Lächeln auch den ganzen Abend über keine Sekunde verlor.

Berichterstattung / PhotoCredits: Etienne Kulik 

 

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