NOAF 2025 – 20 Jahre Heavy Metal im Weinberg (28.-30. August 2025)
Zwanzig Jahre sind eine lange Zeit – vor 20 Jahren hieß der Bundeskanzler Gerhard Schröder und Stefan Raabs „TV Total“ war der heiße Scheiß, es gab noch keine Smartphones, Youtube und Facebook waren noch ganz neu und interessant und nicht die Verschwörungsschleudern wie heute. Und wahrscheinlich kommunizierten die Macher des NOAFs damals per ICQ („Ohoh!“), als sie auf die Idee kamen, ein Festival im beschaulichen Wörrstadt im Herzen Rheinhessens, mitten in den Weinbergen, aus der Taufe zu heben. Damals bei der ersten Ausgabe hauptsächlich mit Coverbands mit illustren Namen wie „Rage against the Bratwurst“ und „Just Priest“ und ungefähr 500 Besuchern.
Spulen wir vor ins Jahr 2025: Das NOAF gibt es immer noch, doch statt Coverbands stehen jetzt international bekannte Bands auf der Bühne am Neuborn. Die Besucherzahl liegt seit etlichen Jahren stabil um die 3000, viele von denen sind Stammgäste, die seit vielen Jahren jedes Jahr herkommen. So wie auch ich meinen Bobbes schon seit mindestens 2016 dorthin schleppe, denn eigentlich ist es fast egal, wer dort oben auf der Bühne steht, Hauptsache endlich normaaahle Leute! Naja, ganz egal ist es dann doch nicht, deswegen steigen wir dann mal ein ins Geschehen auf und vor der Bühne.
Normaahle Leute! Wer den Autor dieses Artikels erkennt, darf ihm ein Bier ausgeben.
Los geht’s am Donnerstagabend mit der Warmup-Party, die ich erstmals zu besuchen schaffte. Bis ich allerdings meine Bändchen, Wertbons und ein erstes Kaltgetränk habe, hat Pimp Blitzkid bereits angefangen. Da ich mit dem Original noch nie was anfangen kannte, babbel ich aber lieber mit Freunden und Bekannten, die ich gleich treffe, und höre nur mit einem halben Ohr Richtung Bühne. Immerhin schaffen es die Buben aus Kirn, eine erste Wall of Death zu initieren, doch dann kommt schon mein erstes Highlight des Festivals: Interstellar Overdrive aus Wiesbaden bringen den Sound von Pink Floyd ziemlich authentisch auf die Bühne, inklusive exotischem Instrumentarium wie Saxophon und mächtigen Gongs. Geboten werden alle Hits wie „Echoes“, „Time“, „Money“ und „Another Brick in the Wall“. Und natürlich darf auch die Powerballade „Wish you were here“ nicht fehlen, was aber von meinem Umfeld spontan in „Wish you were beer“ umgedichtet wird.
Interstellar Saxomophon
Leider ruft am nächsten Tag wieder die Arbeit, deswegen geht’s mit dem Rad zum Bahnhof und mit dem letzten Zug nach Hause. Doch auch wenn ich keinen Urlaub gekriegt habe, immerhin darf ich am Freitag früher Feierabend machen und mich deshalb pünktlich zu Mittag von der Madame einsammeln lassen. Trotz Umleitung wegen Bauarbeiten schaffen wir es, noch vor der ersten Band unser Zelt aufzuschlagen und ein erstes Dosenbier zu zischen, bevor’s dann die wenigen Meter zum Infield runter geht. Wie ich am Vorabend schon feststellen durfte, sind die Verpflegungspreise stabil geblieben, so kosten z.B. 400 Milliliter köstlich kühlen Urpils‘ nach wie vor 4 Euro.
Homer Simpson gefällt das!
Außerdem im Angebot sind Weinschorle in allen Geschmacksrichtungen (der Kenner trinkt natürlich sauer, also mit Sprudel), Pale Ale und dunkles Bier sowie diverse Mischgetränke und latürnich Alkfreies. Löblich: Den Humpen Mineralwasser gibt es für nur einen Euro. Bezahlt wird übrigens mit Wertbons, die man gegen Bargeld oder per Kartenzahlung zwischen Bierstand und Fressbude erwerben kann. Auf der anderen Seite gibt es nämlich köstliche Viktualien wie Schwenksteak, Pommes, Bratwurst, Käsespätzle und veganes Linsencurry. Alles frisch zubereitet vom Küchenteam im Hintergrund und alles sehr schmackhaft!
Kinderarbeit an der Bonkasse!
Vor den Verpflegunsstationen sind noch ausreichend Bierbänke für müde und hungrige Metaller*innen aufgestellt, außerdem finden sich rund ums Infield verteilt Sofas, Liegestühle und andere Sitzgelegenheiten. Doch Sitzen is‘ ersma vorbei, denn mit Leyka fängt die erste Band an! Lustigerweise habe ich die Mainzer vor kurzem erst auf dem Field Invasion kennengelernt und sehe sie nun bereits zum zweiten Mal, aber eben nicht in Mainz, wo ich ja auch herkomme. Einmal mehr überzeugen mich meine Stadtgenossen mit ihrem EmoCore, ich würde mich freuen, sie mal in einem der Mainzer Clubs zu sehen.
Traitor träten auf
Danach wird’s trashig, Verzeihung, thrashig: Traitor wurden anscheinend direkt aus den 80ern hergebeamt und liefern feinsten Old School Thrash, auch wenn die Outfits eher nach 90er Death Metal aussehen, Cargo-Tarnhosen und Sneaker inklusive.
„The Eeeeeyeee of the Tiger“
Lacrimosa Profundere wiederum erinnern an eine Mischung aus Moonspell und Paradise Lost mit einem ordentlichen Schuss EBM – nicht ganz so meins, aber durchaus unterhaltsam. Außerdem sehr photogen!
Starke Frau auf starker Frau: April Art
„Die nächst Bänd muss ich mer unbedingt ogugge, die habbe so e Rothaarisch!“ spricht ein Bekannter. Nun, damit hat er nicht zuviel versprochen, Sängerin Lisa-Marie ist sehr rothaarig. Insgesamt ist rot eh die vorherrschende Farbe bei April Art, die so wie die noch etwas poppigere Version von Guano Apes klingen. Positiv hervorzuheben ist die unglaubliche Energie, mit der alle, aber allen voran die Sängerin, ans Werk gehen, und die sich auch auf’s Publikum überträgt, auch wenn man sich bei dem Dauergegrinse des Gitarristen fragt, was der so genommen hat…
Anderen Leuten scheint die Sonne aus dem A… 🙂
Die Ansage „Wir machen Musik, bei der man sich bewegen muss“ hätte es gar nicht gebraucht, denn bereits beim ersten Song fängt die Meute an herumzuhüpfen wie eine Horde wildgewordener Gummibälle. Etwas chaotisch wird es, als Lisa-Marie sich vor die Bühne begibt, sich dort sehr zum Bedauern vieler männlicher Besucher doch lieber von einer starken Frau auf die Schultern nehmen lässt und von dort aus eine Wall of Death orchestrieren will.
Wall of Selfie
Nicht wenige nutzen nämlich die Gelegenheit schamlos aus, um ein Selfie zu schießen. Schließlich klappt das mit der Todeswand aber doch noch, bis bei „Karma is a Bitch“ das ganze Infield zu brodeln scheint.
Wall of Woooosh
Dann kommt der erste (und wie sich herausstellen wird, auch einzige) Regenschauer über’s NOAF. Viele, meinereiner eingeschlossen, nutzen die Gelegenheit, um am Bierstand aufzutanken, während auf und vor der Bühne aber munter weiter Gas gegeben wird. Und so schnell, wie der Schutt gekommen ist, so schnell ist er auch wieder vorbei, das frische Bier kaum angetrunken.
Son of a bastard!
Fast zehn Jahre ist es nun her, dass Lemmy Kilmister von uns gegangen ist. Das bedeutet leider auch, dass es seit fast zehn Jahren auch keine Motörhead-Konzerte mehr gegeben hat. Doch dann ist da ja noch Phil Campbell, der über 30 Jahre (1983 bis zum Schluss) als Gitarrist an der Seite von Lemmy stand. Aus einer Rolling Stones-Coverband für den 30. Geburtstag von Phils Sohn Todd entstand nach dem Ende von Motörhead eine Familenunternehmung mit dem Namen Phil Campbell and the Bastard Sons. Ob Phils Mitmusikanten nun tatsächlich unehelich gezeugt wurden oder Phil sich selbst als Bastard bezeichnet, entzieht sich meiner Kenntnis, aber bis auf den Sänger (heute abend statt Joel Peters ein Ersatzmann, dessen Name in Phils Nuscheln untergeht) besteht die Band tatsächlich nur aus Söhnen von Phil – und Phil selbst natürlich.
Vadder Campbell
Doch wenn die „Bastard Sons“ auch eigene Lieder im Repertoire haben, das Publikum will Motörhead-Songs hören, und die bekommt es auch: „50 years of Motörhead, yeah? Here’s a song you can dance to“ kündigt Phil mit breitem walisischem Akzent „Going to Brazil“ an, gefolgt von weiteren Knallern wie „We are the Road Crew“, „Ace of Spades“ und „Killed by Death“. Der Ersatzmann am Mikrophon versucht dabei dankenswerterweise gar nicht erst, wie Lemmy zu klingen, und so wird das ganze zu einem Familienfest, das überhaupt nicht peinlich war, sondern an das man gerne zurückdenkt.
Dirkschneider mit Eierschneidern
Eigentlich hätte ja Saxon den Freitagabend beschließen sollen, doch da deren Sänger Biff mit einer Krebserkrankung rumlaboriert, kam sehr kurzfristig eine Absage. Umso beeindruckender, dass die NOAF-Crew noch kurzfristiger einen mehr als würdigen Ersatz gefunden hat, und zwar in Form von Dirkschneider. Das ist der Nachname von Udo, der damals in den 80ern als Sänger von Accept nicht nur unter anderem mich zum Heavy Metal bekehrt hat (sehr zum Leidwesen meiner Mutter, die seine Reibeisenstimme schon damals nicht ausstehen konnte), sondern auch der Welt den Begriff „Teutonen Metal“ beigebracht und gezeigt hat, dass aus Solingen härterer Stahl kommt als aus Hannover. Und da der Herr Dirkschneider alte Accept-Kracher auf die Bühne bringt, quasi als ultimative Coverband, hab ich mich auf den Ersatz sogar mehr gefreut als auf Saxon – dennoch alles Gute, Biff!
Und Du singst gefällligst auch mit!
Und was für ein Fest! Udo und seine Genossen, darunter sein Sohn Sven am Schlagzeuch, aber auch der alte Accept-Basser, Peter Baltes, hauen einen Knaller nach dem anderen raus. Unter anderem das komplette „Balls to the Wall“-Album, das vor vierzig Jahren erschienen ist und sich über zwei Millionen Mal verkaufte, inklusive Udos Lieblingssong „Losing more than you’ve ever had“. Aber auch Klassiker wie „Fast as a Shark“ und „Burning“ stehen auf dem Programm. Udo zeigt sich erstaunlich fit für seine 73 Jahre und hat viel Spaß mit seinen teils deutlich jüngeren Mitstreitern, und auch wenn der Gesang etwas leise gemischt ist – das Publikum hilft gerne aus. Und als bei „Princess of the Dawn“ ein tausendstimmiger Chor den Refrain singt, stellen sich einem vor Freude sämtliche Härchen am Körper. Ein würdiger Abschluss für den ersten „vollen“ Festivalabend!
Willste nochen Wegbier?
Samstag früh, nach dem ersten Frühstückbier, wird erstmal eruiert, ob man die ca. zwanzig Minuten Fußmarsch zum nahegelegenen Neubornbad auf sich nehmen soll, um sich dort Schweiß und Dreck vom Astralleib zu spülen. Gegenseitiges Beschnuppern lässt uns aber zum Schluss kommen, dass der Siff-Faktor sich noch im tolerablen Bereich sowohl für die eigene Person als auch die Umwelt befindet. Also schmeißt man sich ein frisches Leibchen über, ein weiteres Kaltgetränk in den Rachen und begibt sich einmal mehr Richtung Infield.
Nicht aus Kriegsfeld: Warfield
Dort geht’s gleich wieder mit herrlichstem Oldschool Thrash Metal los: Warfield stammen zwar leider nicht etwa aus dem wenige Kilometer entfernten Kriegsfeld (und verzichten trotz Hinweis ihres Managers auf einen entsprechenden Gag!), sondern aus Kaiserslautern, dreschen aber trotzdem derart ordentlich um sich, dass der Gitarrenverstärker aufgibt und es zu einer Zwangspause kommt. Das hält die schon erstaunlich dicht vertretene Meute vor der Bühne jedoch nicht davon ab, einfach weiter im Circle Pit rumzuspringen, derweil Basser und Sänger Johannes erzählt, dass das NOAF für die drei Buben dereinst das erste Festival war, das sie besuchten – und jetzt stehen sie hier auf der Bühne! Die Begeisterung darüber ist ihm sichtlich anzusehen. Inzwischen ist Matthias‘ Gitarre wieder am Start, und in breitestem Pfälzer Dialekt heißt es „Isch will hier facking Bewääägung säähe!“ – als ob es so einer Aufforderung bedurft hätte!
Brutaler Ab-, äh, Seifenschaum!
Zwischendrin fällt mir dann auf, dass die Idee, meinen mobilen Telekommunikationsendapperat (vulgo: Handy) im Zelt zu lassen, wohl doch nicht so kluk[tm] war, da ich ja meine Notizen dort reintippe. Also wieder hin- und zurückgeschlappt, dabei werde ich auf dem Rückweg von Wegelagerern auf brutalste Art und Weise mit Seifenblasen attackiert!
Nungara
Zurück im Infield ist die nächste Überraschung Nungara aus Berlin. Rein optisch würde man alles Mögliche erwarten, aber nicht so ein düsteres Post Black Metal-Brett, was einem die aus Brasilien stammende Noelle dos Anjos und ihre beiden eher brav wirkenden Mitstreiter da um die Ohren hauen. Dabei sieht Noelle nicht nur verdammt gut aus, was auch alle anwesenden Damen neidlos anerkennen, sondern schafft es neben sehr variablem Gesang – von cleanen, atmosphärischen Vocals bis hin zu tiefen Growls – auch sehr effektiv vermittels geschicktem Einsatz von Effekten und Spieltechniken wie Tapping, eine Soundwand hochzuziehen, für die es sonst drei Gitarreros bräuchte. Der Bandname stammt übrigens aus der Indio-Sprache Tupi-Guarani und bedeutet „Gleichgestellt“ – als Reminiszenz an diese Wurzeln kommt auch immer wieder mal eine Art Didgeridoo zum Einsatz.
Nur einer dieser Bäuche wurde von Bier geformt…
Und dann begegne ich Lisa und Matthes: Vor einem Jahr hat sie hier auf dem NOAF seinen Heiratsantrag mit „Ja“ beschieden, und als Folge hat jetzt nicht nur Matthes einen dicken Bauch: In wenigen Wochen wird Anton erwartet, quasi ein echtes NOAF-Baby!
Anscheinend bei Kindern sehr beliebt: Ellende
A propos Kinder: Ellende aus Graz sehen jetzt nicht gerade so aus, als würden sie kinderfreundlichen Metal à la Heavysaurus machen, im Gegenteil: Mit ihrem Corpse Paint und Sänger Lukus‘ Knochenkostüm sollte man meinen, dass kleine Kinder bei diesem Anblick vor Schreck davon laufen, aber das Gegenteil war der Fall: Nicht nur vor der Bühne tummeln sich noch mehr Kinder als gewöhnlich, auch auf der Bühne drängen sich am Rand viele Nachwuchsmetaller*innen.
Oder gab es Pokémon zu fangen?
Wie dem auch sei: Auch für die „Großen“ wird was geboten, nämlich mächtig drückender Post Black Metal. Aber womöglich liegt es am strahlenden Sonnenschein oder am allgemeinen Nachmittagstief, irgendwie will nicht so recht Schwung ins Publikum kommen. Außer bei den Kindern, warum auch immer die gerade bei dieser Band abgehen. Beim Verlassen des Photograbens wollen auch alle sogar noch ein Bild von mir. Bitteschön! 🙂
Kinners, Kinners!
Statt weißen Rosen: Lange Haare aus Athen bei den Suicidal Angels
Da kamen die Suicidal Angels aus Athen gerade recht, um den Laden nochmal richtig aufzumischen. Moderner Thrash Metal, dass die Bude wackelt, dazu lange Haare, dass das Weibsvolk darob völlig in Verzückung gerät.
Weibsvolk in Verzückung
„Dummerweise“ treffe ich ausgerechnet jetzt auf zwei alte Kumpels, die ich seit Jahren nicht gesehen habe, und so wird der Großteil des Auftritts der thrashenden Griechen verbabbelt und stattdessen in Anekdoten geschwelgt. Und Bier. Aber ist ja auch schön, sich persönlich auszutauschen, statt dies per Ferngespräch zu tun. Und mit dieser grandiosen Überleitung kommen wir zur nächsten Band:
R-Gespräch: Long Distance Calling
Von den deutschen Instrumental-Post-Rockern Long Distance Calling habe ich nicht viel gesehen. Und das lag nicht daran, dass ich wieder am Babbeln war, sondern an einer Nebelmaschine, die auf MAX gestellt war. Und so geil ich die Musik der Münsteraner auf Platte finde und ich mich daher auch im Vorfeld sehr gefreut habe, sie endlich mal live zu sehen: In so einer Festivalumgebung am noch sonnenhellen Abend springt (zumindest bei mir) einfach nicht der Funke über. Ich denke, das ist eine Band, die man sich im Club geben muss. Dennoch ein solider Auftritt, was auch von etlichen Fans mit entsprechendem Shoe Gazing und verkreuzten Armen gewürdigt wurde – das Progrock-Äquivalent zur Wall of Death.
Mach mir nochmal zwo Bier…
…uh, das ging fix!
Und dann sind wir auch schon bei meinem persönlichen, absoluten Highlight des NOAF 2025: Auf Zeal & Ardor habe ich mich im Vorfeld schon wie Bolle gefreut, auch wenn ich nicht so recht wusste, wie die Truppe um den Basler Manuel Gagneux die doch etwas eigentümliche Mixtur live rüberzubringen vermag: 2013 fragte Manuel in einem Internetforum, welche beiden Musikstile er für sein nächstes Projekt verbinden solle, worauf „Black Metal“ und „N***er Music“ als Antworten kamen. Anfangs skeptisch, experimentierte Manuel damit herum, und letztenendlich entstand daraus die Band, die heute abend hier vor mir auf der Bühne steht. Fassen wir’s kurz: Die Mischung aus Black Metal, Gospel und Blues überzeugt live sogar noch mehr als auf Platte.
Abgehoben: Denis Wagner (links) und Tiziano Volante
Ungewöhnliche Musik braucht auch eine ungewöhnliche Besetzung, und so gibt es neben Manuel (der auch Gitarre spielt) noch gleich zwei hauptamtliche Sänger, ergänzt durch die übliche Rockbandbesetzung Bass, Schlagzeug, zweite Gitarre. Außerdem verfügt Manuel über zwei Mikros, was nicht nur cool aussieht, sondern auch einen Zweck hat: Eins ist für cleanen Gesang eingestellt, das andere für Gegrowle. Denn der gelockte Maestro verfügt über eine höchst erstaunliche Bandbreite gesanglicher Ausdrucksformen, von zart und verletzlich über tief-bluesig bis zu derbstem Gegrowle und Gekeife. Die meisten Songs erkenne ich nicht wieder, aber immerhin wird mein absoluter Lieblingssong „Götterdämmerung“ dargeboten, ebenso wie „Blood in the River“ (mit dem charakteristischen Kettengerassel vom Band) und „Devil is Fine“.
Und damit könnte das NOAF vorbei sein, aber zum Abschluss wurde nochmal (fast) die gesamte Crew auf die Bühne geholt, um ein Gruppenbild zu machen. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an alle der rund 200 ehrenamtlichen Helfer*innen, die Jahr um Jahr, teils Wochen und Monate vorher und nachher, ihre Freizeit opfern, um dieses geilste aller Festivals auf die Beine zu stellen. Danke, danke! Danke!
Ein Trulala der Thekencrew…
…ein Trulala der Orga-Crew…
…und noch ein Trulala dem ganzen NOAF, das wir jetzt leersaufen!
Und damit freuen wir uns auf’s NOAF 2026, das dann zum zwanzigsten Mal stattfinden wird. Die Headliner stehen schon fest: Saxon und Grave Digger.
Und wer sich jetzt fragt: „Hä, ich dacht diesjahr wäre 20jähriges Jubiläum?“ Føllig richtig, pandemiebedingt ist das Festival allerdings zweimal ausgefallen, deswegen ist es 2025 20 Jahre alt geworden und 2026 wird das 20. NOAF stattfinden (weil man das erste NOAF 2005 ja auch noch draufrechnen muss). Komplett verwirrt? Egal: Jedenfalls kann man so zweimal feiern!
Weitere Infos auf der Festivalwebsite und der NOAF-Facebook-Seite.
Berichterstattung / PhotoCredits: Erik Hüther


