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MOSH IM MAI 2023 – Die 17. Auflage und erstmals SOLD OUT (29.04.2023)

Jahr für Jahr haben wir uns vorgenommen, auch einmal zum MOSH IM MAI zu fahren und nun zur Ausgabe 17 hat es dann auch unsererseits endlich gepasst. Nur soviel vorweg genommen: WARUM waren wir nur zuvor nie dabei?! Es war der Hammer.

Andere tanzen dieses Wochenende in den Mai, wir wollen aber lieber in den Mai moshen. Das Line-Up lädt derart dazu ein. Für Bands, wie Space Chaser, Hiraes, Sabiendas als auch Schizophrenia und weitere Bands, wie Vladimir Harkonnen, Extinct, Godsnake oder aber Decades und Catbreath zog es den Thrasher und mich in die Räucherei nach Kiel. Einen Tag zuvor sagten jedoch Space Chaser krankheitsbedingt ab. Als Ersatz sprangen spontan und dankenswerterweise die Kieler Thrasher von Tyson ein. Großartig!

Mit einer Anfahrt aus dem südlichen Schleswig-Holstein von gut 50 Minuten erreichen wir die Räucherei so um 15:10 Uhr. Leider ist es uns heute erst möglich zur dritten Band des Tages zu erscheinen, somit verpassen wir leider CATBREATH, die das erste Mal live auftreten und bei der Philipp Wolter, Frontmann der Kieler Band Vladimir Harkonnen, ebenfalls das Mikro in der Hand hält. Schon die Opener-Bands CATBREATH als auch DECADES. aus Kiel haben hier knallhart vorgelegt. Auch der Publikumsbereich war schon richtig gut gefüllt (so hören wir es zumindest von vielen Anwesenden nachträglich).

Empfangen werden wir beim CHECK-IN super freundlich und alles läuft problemlos. Man fühlt sich von Anfang an willkommen und die Stimmung außen im gemütlichen Innenhof der Räucherei als auch innerhalb der Location, ist total gechilled und familiär. Man trifft viele alte Bekannte, die man lange nicht gesehen hat. Schnell noch unser erstes Bierchen geschnappt und dann geht es aus der schönen Nachmittagssonne fluks vor die Bühne.

GODSNAKE kommen aus Hamburg und bringen Melodic-Thrash-Metal mit sich. Das, was wir hier jetzt von der ersten Minute ab an auf die Fresse bekommen, ist ordentlich Wums. Gerade auch stimmlich gefällt uns Frontmann Torger. Wie auf dem Tonträger, so kommen sie auch live sauber rüber. Der Thrasher ist begeistert, schnellt gleich nach oben in den Merch-Bereich, der oberhalb der Tribüne postiert ist und kauft sich die 2020er CD „Poison Thorn“ der Hamburger. Auch ich bin begeistert und verlasse nach dem Set von gut 45 Minuten völlig zufrieden, die mittlerweile richtig gut gefüllte Location, um ein wenig frische Luft zu schnappen. GODSNAKE haben sich schon einmal gelohnt, darf gerne so weitergehen.

Nun kommen wir zu EXTINCT aus Kiel. Nächste Packung Thrash-Metal. Hierzulande kennt man die Band bereits. An der Gitarre zu meiner Linken, haben wir Dennis Wolter, der u.a. die Klampfe bei den Bands JARL und DAS BEBEN bearbeitet. Zur Rechten haben wir an der Gitarre Patrick Pablo, der leider heute Abend seinen letzten Gig für Extinct bestreitet und abgelöst wird – ebenfalls heute Abend – von Neuzugang Leda Noctis. Gesanglich und mit Bass in der Hand sehen wir Helge Hentrop und an den Drums Michael Schulz. Nach einem etwas humpelnden Soundcheck legen die Jungs aber ohne viel Gerede brachial los und das Kieler Publikum gibt alles an Nacken und Haaren, was das Zeug hält. Die ersten Mosher springen sich im Publikum an und es wird immer voller und voller vor der Bühne. 45 Minuten Slot enden mit vollgeschwitzten Fans und einem emotionalen Abschied von Patrick und einem herzlichen Willkommen von Leda. Zusammen spielen die beiden den letzten Song auf der Bühne.

Wieder geht der Soundcheck nicht so ganz gut von der Hand, so auch bei VLADMIR HARKONNEN. Auch dadurch leider wieder Verzögerungen und das Set beginnt später. Die Besucher nehmen es aber gelassen. Mehr Zeit für Gespräche, das Wetter ist Bombe und man stärkt sich mit Getränken oder Speisen an der Imbiss-Bude. Wir gönnen uns auch schnell eine Portion Pommes und der Thrasher braucht die Bratwurst. Beides wirklich lecker. Die Zeit gut überbrückt landen wir nun wieder vor der Bühne bei VLADIMIR HARKONNEN. Sie waren schon dreimal Teil des MOSH IM MAI Festivals. Das Publikum feiert die Kieler Combo, die „Thrash flavoured Hardcore“ (so betitelt die Band es selbst) krendenzen. Bei den „Vlads“ geht es absolut turbolent vor der Bühne ab und Körper prallen unaufhaltsam aneinander. Die Stimmung ist gerade auf dem Höchstpunkt, als die komplette Lichtanlage und auch der Ton teilweise ausfällt. Als alte Hasen zeigen sich die Vlads davon unbeirrt und improvisieren, mit dem was möglich ist und beenden souverän ihren hammergeilen Auftritt. Ganz stark! Nach dem Ganzen muss nun die Lichtanlage neu gestartet werden. Auch dadurch kommt es im Folgenden zu weiteren Verzögerungen, so dass letztendlich der kommende Slot erst um 19:55 Uhr starten soll.

Mit SABIENDAS kommt Old School Death Metal auf die Bühnenbretter. Die Band ist angereist aus NRW und der Thrasher freut sich, die Band, die er schon einige Jahre auch persönlich kennt, kurz vorab begrüßen zu können. Auch hier zieht sich der Faden wieder mit Soundproblemen schon beim Soundcheck. Die Metalheads im Publikum nehmen dies aber nach wie vor mit einer wahnsinnigen Gelassenheit hin und stehen voller Erwartung vor der Bühne, gemütlich mit einem Bierchen in der Hand. Am Drumset haben wir Toni Merkel, der u.a. auch bei SODOM derzeit die Stöcker schwingt. Frontmann Jan Edel begrüßt erst einmal die Nordlichter und dann wird geschreddert. Auch Sabiendas hinterlassen in den nächsten 45 Minuten routiniert und professionell ihren Fußabdruck und das Publikum feiert die Musiker aus Recklinghausen. Schöner US-Death Metal der 90er. Gitarristin Alexandra Rutkowski gründete die Band bereits im Jahre 2006, somit stehen hier 17 Jahre Bandgeschichte vor uns. Passt ja irgendwie zur 17. Auflage des MOSH IM MAI. SABIENDAS punkten bei uns beiden heute Abend auf jeden Fall, aber auch die Kieler Metalheads moshen unermüdlich. Geiler Auftritt – thumbs up!

Auf die nächste Band wartet man bereits seit letztem Jahr, denn HIRAES sollten bereits 2022 beim MOSH IM MAI dabei sein, mussten allerdings seinerzeit krankheitsbedingt absagen, versprachen aber in diesem Jahr dabei zu sein – und da sind sie nun. Frontfrau der Band ist Britta Görtz, die man ja auch aus anderen Projekten kennt (ex-CRIPPER / CRITICAL MESS). HIRAES reisen heute mit ihrem Debut Album „Solitary“ in den Norden. Die vier Instrumentalisten kommen von DAWN OF DISEASE, die sich ja bekanntlich aufgelöst hatten. Hier haben wir Lukas Kerk (Gitarre), Oliver Kirchner (Gitarre), Christian Wösten (Bass) und Mathias Blässe (Drums). Melodic Death Metal ist nunmehr Programm und es folgen in der nächsten knappen Stunde knackig massive, dann aber wieder melodische Riffs, brutales Drumming, gepaart mit Growls and Screams aus dem Goldkehlchen der Frontfrau. Sie hat es einfach drauf! Alles in allem stark in Richtung Arch Enemy. Klasse !

Mittlerweile haben wir es 22:30 Uhr und es ist Zeit für den am weitest angereisten Act. Ganz aus Belgien (Antwerpen) haben wir als vorletzte Band nun SCHIZOPHRENIA. Hier gibt es für´s Auge Spandexhosen, enge Jeans, VoKuHila und weiße Turnschuhe. Junge Musiker – but oldschool.  Jaja, das waren die Metal-Klamotten früher – aber es kommt alles wieder. Die Death-Thrasher fanden sich zusammen im Jahre 2016 und am Gesang/Bass haben wir Ricky Madozzi, an den Gitarren Romeo Promos Promopoulos und Marty Van Kerckhoven sowie an den Drums Lorenzo Vissol. Bei diesem Auftritt gibt es dann wirklich kein Halten mehr. Die Metalheads vor Ort fallen den Jungs auf der Bühne förmlich vor die Füße. Es wird gebanged ohne Wenn und Aber. Für viele an diesem Abend, sind SCHIZOPHRENIA die Gewinner. Die weite Anreise hat sich gelohnt für beide Seiten.

Da es nun aber schon kurz nach 23 Uhr ist und TYSON durch die diversen Verzögerungen erst gegen 23:35 spielen werden, müssen wir langsam die Segel setzen, denn morgen reist der Thrasher wieder in den Osten. Liebe TYSON’s: „Verzeiht uns das bitte! Wir wissen dennoch, Ihr werdet hier heute Abend noch einmal die Faust schmettern und auch den letzten Mosher „bettfertig“ machen.“ Wer danach noch steht, der darf bei der Party von Dr. Mosh den letzten Schweißtropfen rausholen.

Unser Festival-FAZIT: GEHT HIN, geht da bitte immer wieder hin! Wenn Ihr auf Thrash- oder Death-Metal als auch andere Hardcore-Metal-Genres steht, Mosher seid, Kutten und die Szene liebt, seid Ihr beim MOSH IM MAI genau richtig. Für kleines Geld bekommt man hier die volle Breitseite Metal auf die Ohren und ist in bester Gesellschaft mit Gleichgesinnten, die einfach nur Nacken-Training brauchen und kurz vorm Hörsturz – aber dennoch beseelt – nach Hause fahren. Genauso soll es sein – Support the Underground !

Wir zumindest haben dieses Festival nun auch endlich kennenlernen können und nehmen es mit in unser beider Metal-Hearts. Metallische LIEBE geht raus an alle Bands des Abends und LIEBE geht ebenfalls raus an das komplette Team des MOSH IM MAI. Ihr seid toll organisiert, freundlich in jedem Bereich, die Metal-Szene vor Ort ist familiär, die Preise im kulinarischen Sektor vollkommen in Ordnung und ihr konntet Euch zudem auch noch in diesem Jahr – erstmalig – über 400 Besucher (einem SOLD OUT) freuen.

Danke, dass wir dabei sein durften. Das nächste MOSH IM MAI gibt es dann am 27.04.2024. SAVE THE DATE !!!

PhotoCredits: Stefanie Preuß

Berichterstattung: Der „Thrasher“ u. Stefanie Preuß

 

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