Heidelberg Deathfest Part VIII – Death Metal-Potpourri in Heidelberg
Öfter mal was Neues. So oder so ähnlich war unser Gedanke, als wir uns in diesem Jahr das erste Mal zum Heidelberg Deathfest (kurz: HDDF) begaben. Für das Deathfest selbst, war dies jedoch bereits die 8. Ausgabe des eintägigen Indoorfestivals. Mittlerweile hat sich hat sich dieses Festival innerhalb der Szene einen Namen gemacht und somit reizte es uns dementsprechend einmal vor Ort dabei zu sein und darüber zu berichten.
Die Location der Halle02 ist gut erreichbar und bietet ausreichend Parkplätze in der näheren Umgebung. Diese sind grundsätzlich gebührenpflichtig, aber kurz nach Beginn des Festivals endete die Gebührenpflicht und somit war das Glück für uns auch für alle anderen Besucher des Festivals. Die Halle selbst hat einen „schlauchartigen Aufbau“, so dass man zunächst in einen Vorraum gelangt, der den angekündigten Flohmarkt und eine Chill-Out Area beherbergt. Im darauffolgenden Durchgangsbereich befanden sich die Garderobe, der festivaleigene Merch, Sitzmöglichkeiten sowie ein Snack- und natürlich auch der obligatorische Fotoautomat. Daran anschließend war man auch schon im Hauptraum, mit Bandmerchandising, Getränketheken und – zu unserer freudigen Überraschung – noch mehr Sitzgelegenheiten. Zudem gelangte man über den Garderobenraum in einen großen Außenbereich, der die Möglichkeit zum Rauchen bietet und im Zuge des HDDF einige Essensstände mit sich bringt. Die Preise hier waren „festivalüblich“. Nicht gerade billig, aber auch nicht unverhältnismäßig hoch. Die Pommes lagen bei 4,00 €, das Bratwurstbrötchen bei 5,00 € und die Currywurst mit Pommes bei 9,00 €. Was allerdings positiv anzumerken ist, es gab sogar veganes Currygericht. Dieses schlug mit 8,00 € zu Buche. Geschmacklich war das Curry solide, erinnerte doch leider mehr an eine Suppe als an ein Curry und war in punkto „Portion“ doch etwas dürftig. Trotz allem von unserer Seite ein großes Lob, dass ein relativ kleines Festival auf die unterschiedlichen Ernährungspräferenzen achtet. Weiter gab es noch den Crêpestand, ebenfalls vegan.
Ebenfalls positiv hervorzuheben ist, dass die Location Inklusive Toiletten anbietet, sodass es eine Örtlichkeit für „alle Personen“ gibt und eine „FINTA*“-Räumlichkeit [Für alle denen das jetzt nichts sagt, aus dem offiziellen FAQ der Halle02: FINTA* sind Frauen*, sowie Inter*, nicht-binäre und Trans* Personen, sowie Menschen, die sich ohne Geschlechtsidentität erleben (“agender”)]. Außerdem ist das Bezahlen an der Bar nur mit Karte möglich, was der Halle erlaubt auch sehr unrund wirkende Beträge für ihre Getränke zu nehmen. So kann das Getränk auch mal 4,90 € kosten, befremdlich, aber nicht weiter schlimm.
Nun aber zum eigentlichen Festival. Zunächst einmal fiel direkt bei der Ankunft auf, dass sich bereits bei der Hallenöffnung um 12.30 Uhr an einem Samstagmorgen schon eine überraschend lange Schlange gebildet hatte. Sonnige 9°, eine ruhige Gegend und mittendrin eine Armee von schwarzbekleideten Metalheads, die mit den Hufen scharrend auf den Einlass zum Heidelberg Deathfest 2025 warteten.
Bei anderen Festivals werden die ersten Acts gerne mal ausgelassen, hier schien das aber keine Option zu sein. Leider mussten einige der Besucher – so auch wir – feststellen, dass der Einlass nicht schnell genug für die sehr eng bemessene Dauer von 30 Minuten bis zum Beginn der ersten Band CARCOSA war, sodass wir deren halbstündige Show leider nahezu komplett verpassten.
So traurig uns das machte, ließ es sich leider nicht ändern, aber so konnten wir die Gelegenheit nutzen, das Gelände zu erkunden und über den Flohmarkt zu streunern. Dieser erstreckt sich auf einen recht kleinen Raum und bot augenscheinlich genau vier Händler und einen Werbestand von METALITY. Hier gab es dann direkt den ersten kleineren Dämpfer, als wir am einem Händler-Stand ein Burzumshirt entdeckten. Man mag hiervon halten, was man will, aber bei Festivals, die nicht einem bestimmten Klientel zugeneigt sind, ist es durchaus Usus solche Shirts von vornherein zu verbieten. Entsprechend mussten wir kurz schlucken, stellten aber schnell fest, dass es sich hier wohl um einen Ausreißer handelte, da wir keine weiteren, ähnlichen Shirts entdecken konnten. Fehler können passieren und so schien dies hoffentlich „durchgerutscht“ zu sein.
Erheblich erleichtert konnten wir dann wieder in die Konzerthalle wechseln. Zwar starteten sie ca. fünf Minuten zu früh – was sich durch den ganzen Tag und alle Bands ziehen sollte – aber nach einem kurzen Moment der Verwirrung konnten wir mit der für uns ersten Band des Tages starten: HELLKNIFE. Die Formation aus Mannheim kommt mit Crust-Punk und vielen weiteren Genre-Einflüssen daher, was in diesem Festival-LineUp zunächst einmal ungewöhnlich erscheint, aber die Menge direkt schon einmal auf die folgenden, brachialen Stunden einstimmen konnte. Uns persönlich holte das ganze nicht so wirklich ab, die Menge sah das aber offensichtlich anders. Doch konnte hinsichtlich des Spaßfaktors wohl keiner dem bandeigenen Schlagzeuger Alex das Wasser reichen, der mit so viel Elan dabei war, dass es einem – selbst wenn die Musik nicht zusagte – doch zwangsläufig ein Lächeln ins Gesicht zauberte. Nach einer halben Stunde war die Show auch schon vorbei und vor der Bühne herrschte zunächst einmal gähnende Leere. Allgemein war es zwischen den Bandauftritten immer wieder sehr still vor der Bühne, sodass man ohne Probleme etwas essen bzw. trinken gehen, Merch shoppen oder die Toilette besuchen konnte.
Nach einer kurzen Umbauphase ging es mit FUMING MOUTH bereits in die nächste Runde. Musikalisch irgendwo zwischen Death Metal und Crust-Punk angesiedelt, bot die Band aus Massachusetts (USA) die volle Ladung auf die Zwölf und holte echt alles raus, was sie finden konnten. Zwar waren sie zu diesem Zeitpunkt bereits einige Zeit mit Carcosa, Angelmaker und Suffocation auf Tour, aber das schien ihrer Energie keinen Abbruch zu tun. Wuchtige Drums, Gewalt in der Stimme des Sängers Mark und doomig anmutende Breakdowns in sauberem Wechsel, welche nur ab und zu von etwas Klargesang unterbrochen wurde. Absolut beeindruckend! Entsprechend energiegeladen war auch das Publikum, sei es im Pit, welcher bereits im ersten Song förmlich aufriss, oder beim 8-Mann-Arm-in-Arm-Gruppenheadbang am Pitrand, welcher nicht nur eine beeindruckende Koordination der Teilnehmenden forderte, sondern auch noch absolut schön anzusehen war.
Nach einer weiteren kleinen Umbaupause folgte dann der erste härtere Genrebruch des Tages und die selbsternannten “heimlichen Headliner” von S.R.O.M. (kurz für „Satan´s Revenge on Mankind“) stürmten die Bühne. Wer sie nicht kannte, konnte sich anhand der Bühnenoutfits in Form von „blutigen“ Metzgerschürzen und (Ski)Masken aber schnell ausmalen, was als nächstes folgen sollte: Die volle Grindcore-Keule. Auch der Soundcheck, der klanglich anmutete wie ein verstopfter Abfluss sowie die scherzhafte Vorstellung der Band als „Type O Negative“ erhärteten diesen Verdacht schnell. Jeder Geschmack mag verschieden sein und Grind ist nicht jedermanns Bier, aber technisch folgte nunmehr eine astreine Leistung. Von gurgelnden Vocals, starken Gitarrenriffs und wummernden Drums. Alles richtig gemacht. Gelegentlich unterbrochen wurde das Ganze von den scherzhaften Ansagen des Sängers, der sich etwa beim Veranstalter für die Einladung bedankte und dafür, dass dieser „die drei Ossis gefunden habe, die nicht die AFD gewählt haben!“. Aber auch das Publikum wurde zunehmend interaktionsfreudiger. So quittierte einer der Anwesenden die Frage „Warum tanzt ihr noch nicht“ mit einem – zugegeben schon recht angeheitert klingenden – „weil wir’s nicht können“, was selbst die Band kurz zum Lachen brachte. Doch strafte unsere Beobachtung diese Interaktion Lügen, begann doch tatsächlich ein Pärchen im hinteren Teil der Halle zu den zärtlichen Grindcoreklängen Walzer zu tanzen.
Nun folgte mit SLAUGHTERDAY wieder ein Umschwung in die andere Richtung. Bereits das aus Glocken und einem Klavierspiel bestehende Intro fesselte die Crowd von der ersten Sekunde an. Nach so einem gewaltigen Start ließ auch die Publikumsinteraktion nicht lange warten und so gab es bereits im ersten Song kleine Circle Pits um die Tische im hinteren Bereich der Halle. Es folgte sauberer Death Metal, der teilweise schon in Richtung der älteren Vertreter des Genres ging und so dem Namen des Festivals mehr als gerecht wurde. Wir nutzten die Zeit, um eine der Sitzgelegenheiten am Rand der Halle aufzusuchen, um die Beine für die verbleibenden acht Stunden mal etwas zu schonen. Auch hier war der Sound allerdings schön sauber und man konnte die Show problemlos genießen. Das führte dazu, dass auch hier im “gemütlicheren” Bereich regelmäßig die Luftgitarren ausgepackt wurden und simultan auf der Bühne und im Publikum ein Solo nach dem anderen gerockt wurde.
Weiter ging es mit RECTAL SMEGMA, die auf dem HDDF schon alte Bekannte sind. Sie fingen mal eben gut zehn Minuten zu früh an, weshalb die Halle noch recht leer war, aber die ersten Klänge lockten die Meute in weniger als einer Minute zurück. Auch hier gab es, wer hätte es bei dem Namen erwartet, wieder Grindcore mit voller Härte auf die Zwölf. Die mittlerweile ordentlich angeheizte Menge dankte es der Band auch entsprechend. Bereits im ersten Song gab es die ersten Pits, in denen irritierenderweise auch Ballett getanzt wurde. Bei Grind muss man manche Dinge aber wohl einfach hinnehmen. Es folgte ein steter Fluss aus Pits, die in Relation zur Halle auch eine wirklich beachtliche Größe vorzuweisen hatten. Entsprechend fröhlich sah das Volk nach getaner Arbeit auch aus und stimmte die Band damit sichtlich zufrieden.
Mit BODYFARM wechselte man dann wieder zum klassischen Genre zurück. Die Gruppe aus den Niederlanden bot feinstes Death Metal-Geschredder, bei dem schnelle Beats auf wütende Vocals trafen und das Publikum ohne Umschweife in den Bann zogen. Das tat der ersten Reihe nach der Portion Grind sichtlich gut, weshalb diese sich entschied, für die gesamte Spielzeit von 35 Minuten komplett auszurasten. Aber auch der Rest der Menge konnte keine Sekunde stillstehen und so bot sich dem geneigten Beobachter der Anblick eines Meeres aus fliegenden Haaren und Circle Pits.
Nun folgte ein kleiner „Geheimtipp“, auf den schon einige – inklusive uns – sehnsüchtig gewartet hatten: SPASM. Ihre Musik bezeichnen sie selbst als „drum ’n‘ bass gigolo goregrind“. Dem ist wohl nichts hinzuzufügen. Aber auch für die Augen wurde einiges geboten, so etwa die Dildomaske des Sängers Radim. Ein echtes Unikat, das man gesehen haben muss, weil man es sonst kaum glaubt. Dementsprechend abgedreht führte die Band die Menge durch die folgende 35minütige Show. Die Ansagen rundeten das Bild noch weiter ab, wobei der tschechische Sänger immer wieder unverständlichen Unfug von sich gab, etwa darüber, dass sie einen „Porno-Oscar“ gewonnen hätten. Die Menge nahm das alles mit der nötigen Gelassenheit und Spaß an der Sache auf. Aber auch die Nacktheit auf der Bühne schien den einen oder anderen im Publikum anzustecken. So bekam Spasm auch als einzige Band des Tages ganz klassisch einen BH auf die Bühne geworfen, was Radim mit den Worten „smells good, tastes good and it’s worn … thank you“ quittierte. Insgesamt ließ sich die Show daher wohl am besten mit den Worten “Wenig Kleidung, viele Geräusche” beschreiben, was aber nicht anders zu erwarten war. Songtechnisch ließ man kaum Wünsche offen und schaffte es trotz der Ansagen durch 14 Tracks, deren Titel wir hier mal lieber nicht namentlich aufführen werden 😉
Auch die nachfolgende Band FLESHCRAWL waren auf dem HDDF altbekannte Gesichter, die mit ihrem Old School Death Metal offensichtlich immer wieder zu begeistern wissen. Entsprechend stieg die Bart- und Kuttenquote der ersten Reihe plötzlich schlagartig an und mit dem Einstiegssatz “We only have 40 minutes tonight, we have to make them count!” gab es bereits einen ersten Eindruck des nunmehr folgenden. Obwohl mittlerweile seit bereits sechs Stunden Dauerfeuer auf die Menge losgelassen wurde, gab es hier überhaupt kein Halten mehr. So folgte Pit auf Pit, die Luftgitarren wurden ausgepackt, die Matten flogen in hohem Bogen durch die Luft und der eine oder andere Kopf berührte zu unserem Erstaunen die Tischplatten (Anm. Red.: Unseres Wissens nach kam kein Mensch bei den Musikarbeiten ernsthaft zu Schaden). Auch die ersten Crowdsurfer des Tages ließen sich blicken. Leider muss man hierzu sagen, dass die besagten Crowdsurfer die Security selbst mit Fotografen im Graben und Risiko für Mensch und Ausrüstung herzlich wenig interessierten. Die Crowd hingegen war sehr auf das Wohl der Surfer bedacht und löste das Problem kurzerhand selbst, indem sie erst bis zum Wellenbrecher und anschließend wieder nach hinten in Sicherheit gesurft wurden. Kudos hierfür. Neben einem schönen Abriss der eigenen Diskografie ballerte Fleshcrawl der Crowd aber auch noch ein besonderes Schmankerl um die Ohren: Immer wieder wurden limitierte und nicht käuflich erwerbbare Shirts im großen Stil in die Menge gefeuert und bereicherten den einen oder anderen Kleiderschrank, bevor es mit dem nächsten Death-Metal-Brecher weiterging.
Nun folgte mit ANGELMAKER eine weitere Band auf die sich unsere Vorfreude im Vorfeld konzentriert hatte. Als einzige Deathcore-Formation des Tages stachen die Kanadier sehr aus der Masse hervor, zogen aber dennoch im großen Stile die Menge vor die Bühne. Besonders auffallend waren die beiden Vokalisten der Band, die optisch kaum unterschiedlicher hätten sein können, aber nichtsdestotrotz ein offenbar perfekt eingespieltes Team darstellen. Voller Energie sprangen sie über die Bühne und lieferten eine gewaltige Show ab, bei der wohl so einige Nacken geknackt haben dürften. Nachdem die Menge wohl offensichtlich Blut geleckt hatte, ließen auch die Crowdsurfer nicht lange auf sich warten und scheinbar hatte die Security nunmehr ausgeschlafen und begab sich in den Graben, um diese aufzufangen. Ein besonderes Schauspiel bot hierbei der 2020 hinzugestoßene Gitarrist Johnny Ciardullo, der neben seinen grandiosen Riffs auch mit seiner ausdrucksstarken Mimik und purer Lebensfreude punkten konnte. Und das, obwohl er auf der aktuellen Suffocation-Tour ebenso wie an diesem Tag bereits in Doppelbesetzung unterwegs war, da er auch als Vokalist bei Carcosa fungiert. Energiegeladen bis zum Schluss, der helle Wahnsinn. Auch die Publikumsinteraktion kam hierbei nicht zu kurz. So konnte man hier und da ein Winken, ein Zwinkern oder eine anerkennende Geste für besonders motivierte Fans erspähen und die Fannähe spüren. Und spätestens beim letzten Song ,Leech´ setzte sich die Menge fast unisono in Gang. So weit das Auge reichte waren Moshpits und Headbanger zu sehen und auch dem Mitsingen konnte sich niemand mehr entziehen.
Mittlerweile waren die Leute zusehends erschöpft vom langen Tag. Nichtsdestotrotz stellte THE CROWN offenbar ein weiteres Highlight für viele der Anwesenden dar, so dass bei deren Beginn die Halle zum Bersten gefüllt war. Wen wundert es?! Die schwedische Death-/Thrash-Metalformation ist doch schon seit 1990 im Geschäft und hat sich somit eine ordentliche Fanbase erspielt. Uns holte die Band leider weniger ab, so dass wir nach einigen Songs noch einmal die entsprechend leere Futtermeile aufsuchten.
Der Headliner des Abends SUFFOCATION komplettierte nun das Billing ihrer eigenen aktuell laufenden Headlinetour (mit Carcosa, Fuming Mouth und Angelmaker), sodass man diese – auch ohne zu deren Konzerten gegangen zu sein – problemlos genießen konnte. So bot das Heidelberg Deathfest quasi ein 2 für 1 Programm, wie man es sich nur wünschen kann. Nach nunmehr aber 10 Stunden und 11 Bands nahm die Anzahl der noch stehenden Besucher aufgrund von Erschöpfung und dem kontinuierlichen Zuspruch zu gehopften Getränken zusehends ab. Die Menge hatte sich etwas gelichtet und einige Leute waren entweder auf dem Heimweg oder in der Chill-Out-Area zu finden. Davon ließen sich Suffocation aber keinesfalls verunsichern und kitzelten aus dem hartgesottenen Kern das letzte bisschen heraus. Besonders anstrengend dürfte es aber wohl für Johnny von Angelmaker gewesen sein, der während ,Funeral Inception´ für ein Feature auf die Bühne geholt wurde und somit seinen dritten Auftritt an diesem Tage absolvierte. Mit Klassikern wie ,Liege of Inveracity` und ,Clarity through Deprivation´ kamen Fans aus allen Äras der Band voll auf ihre Kosten. Aber auch der Spaßfaktor kam keinesfalls zu kurz. So schnappte sich Sänger Ricky einen Aufblasgummihammer, welcher seit Stunden durchs Publikum geisterte und verlieh hiermit seinem Headbangen während der Breakdowns zusätzlichen optischen Nachdruck. Zum Schluss folgte mit ,Infecting the Crypts´ noch ein Klassiker vom Debütwerk der fünfköpfigen Truppe, um nochmal die Fans der ersten Stunde auf ihre Kosten kommen zu lassen, damit sie schließlich glücklich den Heimweg antreten konnten.
Für uns ein rundum gelungener Tag. Ein super Billing und die Bands lieferten allesamt ab, auch wenn nicht alles unseren Geschmack traf. Dafür durften wir aber auch einige Perlen für uns neu entdecken. Fuming Mouth und S.R.O.M. haben im Anschluss auf jeden Fall Einzug in unsere Playlists gehalten. Alles in allem war der Tag sehr vollgepackt, aber auf jeden Fall abwechslungsreich und mit genug Gelegenheiten, zwischendurch zu entspannen. Bei der Security könnte allgemein noch etwas nachgebessert werden, aber das ist ja zumindest im Laufe des Tages schon einmal geschehen. Auch unsere anfängliche Sorge vor fragwürdigem Publikum wurde schnell zerstreut und durch die Bands ins genaue Gegenteil gerückt. Trotzdem ließen sich dann doch erhebliche Deppen in der Menge finden, die das Erlebnis ein wenig beeinträchtigten. So stand eine Gruppe nicht mehr so ganz mittelalter Männer bei mindestens zwei Gelegenheiten vor den „FINTA*“-Räumlichkeiten und amüsierte sich prächtig darüber, dass einer von ihnen (schon vor ersten Band offenbar erheblich angeheitert) lautstark posaunte er „wolle mal schauen, ob er damit durchkomme und er würde sich jetzt mal für ein paar Minuten als Frau identifizieren“, um sodann diese Örtlichkeiten aufzusuchen. Für uns ein echtes Armutszeugnis, insbesondere da die Halle02 offensichtlich großen Wert darauf legt, einen inklusiven und sicheren Ort für alle zu schaffen. Hier könnte vielleicht insoweit nachgebessert werden, als dass ein Security-Posten in unmittelbarer Nähe wäre.
Im Innenraum konnten wir schon ein Plakat entdecken, auf dem einige Ba. So werden auf jeden Fall schon ENDSEEKER, GUTALAX, HOME REARED MEAT und THE OMEGA SWARM mit von der Partie sein. Merkt Euch das Datum am 21.03.2026 also am besten schon einmal vor!
Berichterstattung / PhotoCredits: Etienne Kulik