Konzerte

Support your Local Heroes: BACKDRAFT in der Imagine Bar Deutsches Haus Flensburg (08.03.2024)

Mich zu einem Abend mit Coverbands einzuladen, ist ein gewagtes Spiel. Da muss schon einiges zusammen passen. Backdraft hat heute Personalprobleme, denn Sänger Kai hat heute mit einer anderen Band einen parallelen Auftritt. Daniel „Danu“ Wamsler von Steel Crusher aus Schleswig erklärt sich bereit einzuspringen. Man kennst sich, denn Sven Kruse, der Gitarrist spielte auch schon bei den Brechern. Seiner Einladung folgend mache ich mich auf den Weg nach Flensburg. Erstmal schön in den Grenzshop und die ungesunden Vorräte an Süßigkeiten und Hochprozentigem aufgefüllt. 

Riding a dead horse Flensburg 2024;Foto: Norbert Czybulka

Knapp 70 Zuschauer verlieren sich in der rustikalen Bar. Erst einmal steht Riding a dead Horse auf der Bühne. Die Truppe kommt auch aus der Fördestadt und covern 90 Minuten lang Rockabilly, Elvis Presley, Rock ’n‘ Roll, Johnny Cash und Co. Nicht so mein Stil, auch wenn ich mit dem Zeug aufgewachsen bin. Erst wenn bei einem US-Car-Treffen auch die entsprechenden Petticoats vor der Bühne stehen, beginnt diese Musik auch bei mir Spaß zu bringen. Klar kennt man das Ganze. Bryan Adams war ja sogar OK, aber bei dem Andrea Berg Cover „Du hast mich tausendmal belogen“ war es mir zu viel. Das ist nur mit der entsprechenden Drehzahl zu ertragen. Als Fahrer funktioniert das allerdings nicht. Auch Westernhagens „Johnny Walker“ wurde zu „Jack Daniels“ umgetextet und war nicht gerade ein Burner. Gute Mine zum bösen Spiel, denn da soll ja noch was kommen. 

Backdraft besteht heute, wie schon erwähnt, aus einer geänderten Besetzung. Sven-Erik Kruse an der Leadgitarre, Maddis an der Rhytmusgitarre, Ronny am Bass, Erik an den Drums sowie Danu am Gesang. Kurz nach 22 Uhr sind die fünf dann so weit und rocken los. Judas Priest als Opener im Doppelpack kann man mal so machen.

Backdraft Flensburg 2024;Foto: Norbert Czybulka

Die Metalfraktion unter den Zuschauern ist eh in der Überzahl und geht jetzt richtig ab. Wer Priest mag, mag auch Maiden. Der Abend beginnt Spaß zu bringen. Die Setlist ist auf Danu abgestimmt. Auch er spielte einmal in einer Coverband und weiß, was er tut. Nur bei Volbeat, da macht er Pause und überlässt Ronny das Mikro. Bei dem Cover der Beasty Boys weiß auch der letzte Gast, hier ist nicht die Qualität im Vordergrund, sondern der Spaß und die Party. Mit zunehmender Spieldauer taue auch ich auf. Nach „Whole lotta Rosie“ beginnt Danu dann „We are the Champions“ zu singen, während die Band sich verwundert anschaut. Während der eine meint, Queen geht immer, stimmen die anderen dann „You´ve got another thing comin“ an, weil es so auf der Setlist steht. Metallica’s „Seek and Destroy“ wird in der ganzen Länge ausgekostet. Eigentlich beschließt AC/DC das Set, eine zweite Zugabe muss aber noch sein. Mit Black Sabbath’s „Paranoid“ wird ein Metal-Hit-Cover-Abend abgeschlossen. 

Fazit: Bei einem Eintrittspreis von 13,00 Euro (Abendkasse 15,00) kann man auch hier einen gelungenen mehrstündigen Abend mit Livemusik erleben. Gut, der eine mag nicht unbedingt Rockabilly, der andere wiederum keinen Metal. Aber man trifft immer auf Gleichgesinnte, mit denen man fachsimpeln oder einfach nur quatschen kann. Nur bei Schlager, da musste ich als Nichtraucher mal raus vor die Tür. 

Die Setlisten des Abends:

Riding a dead Horse:
1) Folsom Prison Blues, 2) Twenty Flight Rock, 3) That´s all right, 4) Jeanie Jeanie Jeanie, 5) Blue Moon of Kentucky, 6) Cry Cry Cry, 7) I got Stripes, 8) Big River, 9) Walk the line, 10) Blue Side Shoes, 11) Whole lotta Shakin´, 12) Rockabilly Rebel, 13) You belong to me, 14) Ghostriders in the Sky, 15) Jolene, 16) Du hast mich tausendmal belogen, 17) Take Me Home, Country Roads, 18) Rockin All Over The World, 19) Johnny Walker, 20) Stand by me; Zugabe: 21) Rock This Town
Backdraft:
1) Electric Eye, 2) Breaking the Law, 3) The Trooper, 4) From whom the Bell tolls, 5) Metal Heart, 6) Boys of Summer, 7) Fight for Right, 8) For Evigt, 9) Shot Gun Blues, 10) Whole lotta Rosie, 11) You´ve got another thing comin‘, 12) Stand up and Shout, 13) Holy Diver, 14) Run to the Hills, 15) Seek and Destroy, 16) TNT; Zugabe 1: 17) Highway to Hell, Zugabe 2: 18) Paranoid

Berichterstattung / PhotoCredits: Norbert Czybulka

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