Konzerte

CLAWFINGER – Was für ein Abriss in der Pumpe in Kiel

„CLAWFINGER kommen nach Kiel in die Pumpe!“ Als ich diese Schlagzeile im April las, war klar, dass ich dabei sein muss. Vom ersten Moment an, in dem sie in der Metalszene 1993 auftauchten, war ich fasziniert von der Energie, die diese Band transportierte. Leider schaffte ich es nie, sie live zu sehen und damit bot sich hier eine vielleicht einmalige Gelegenheit ein weiteres Häkchen auf meiner persönlichen To-Do Liste zu setzen.

Als erstes betreten die fünf Mannen von FREEZES DEYNA aus dem schweizerischen Solothurn zum ersten Mal eine deutsche Bühne und zeigen was sie drauf haben. Und das ist nicht zu knapp. Ihre Mischung aus rifflastigem Rapcore und Klängen aus Chanson, Ska, Reggae und Easy Listing geht sofort ins Ohr und Blut und nach dem ersten Stück haben sie das Publikum in der ausverkauften und brechend vollen Pumpe in der Tasche. Die Menge geht steil und man sieht bei einigen Stücken eine einzige hüpfenden Menge. Ein großartiger Support-Act, den man auf dem Schirm haben sollte.

Nach kurzem Umbau ist es dann soweit: CLAWFINGER stürmen los und reißen mit dem Opener „Prisoners“ gleich einmal sämtliche Fans mit. Ausgelassen und energiegeladen, als hätte es die letzten 25 Jahre nicht gegeben, servieren uns die fünf Schweden einen Klassiker nach dem anderen. Ob „Catch me“, „Nigger“ oder „Tear you down“ – die Songs bewegen das Publikum, man sieht und hört der Band an, dass sie einfach nur Bock haben und hier spielen, weil sie es wollen und nicht weil sie es müssen. Der Weg zum Tresen wird zur Schwerstarbeit, aber bei der Wärme in der Halle ist dieser Gang unabdingbar. Während die Fans sich in Schweiß singen und pogen, liefern die Mannen um Zakk Tell einen Hit nach dem anderen. Mit „Biggest and the best“ erreicht die Band ihr „letztes“ Stück für diesen Abend, um sofort in die bereits vorher angekündigten Zugaben zu starten. „The Price we pay“ endet dann auch in minutenlangen “CLAWFINGER!!!“-Chören der Fans. Mit „The Truth“ und letztendlich „Do what I say“ hat es dieser schweißtreibende aber extrem gelungene Abend an nichts mangeln lassen. Ein grandioses, erinnerungswürdiges Konzert. Bitte gerne in Zukunft wieder mehr davon! Wer sich auch noch einmal dieses Konzerterlebnis geben möchte, sollte sich noch eine der kommenden Shows in Deutschland zu Gemüte führen.

Berichterstattung / PhotoCredits: Hauke Jans

 

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