PLAGE NOIRE 2023 – Und schwarz wurde der Ostseesand (28./29.04.2023)
PLAGE NOIRE 2023 – 3.400 Gäste eröffnen die Festivalsaison
27 Acts auf drei Bühnen und ein ausgewähltes Rahmenprogramm: Am 28. und 29. April wurde der Ferien- und Freizeitpark Weissenhäuser Strand erneut zum Treffpunkt der Schwarzen Szene. Beim PLAGE NOIRE stand am Wochenende alles im Zeichen der Schwarzen Subkultur aus dunkler Ästhetik, morbider Melancholie und genreübergreifender Musikkunst. Rund 3.400 Gäste feierten das erste Festival der Saison von Veranstalter FKP Scorpio.
„Die letzte Fahrt der Seelenbrecher“ heißt das Kapitel, mit dem die Legende vom Schwarzen Strand in diesem Jahr fortgeschrieben wurde. Mit diesem Beitrag in einer Vertonung von Szene-Autor CHRISTIAN VON ASTER wurde das PLAGE NOIRE am Freitagnachmittag feierlich eröffnet. Die beiden „Legenden“ liefen am Wochenende auch mit ihren Laternen über das Festival und sorgten für die richtige Einstimmung.
Den musikalischen Auftakt gaben u. a. UNZUCHT mit einer Kombination aus harten Riffs und melodischem Gesang. OST+FRONT lieferten ein blutig-morbides Sound-Gewitter ab, während es elektronische Töne höchster Qualität beim Auftritt von ASSEMBLAGE 23 gab.
Die dunkel-romantische Show von BLUTENGEL zog die Fans großer Gesten in ihren Bann. ROTERSAND untermauerten ihren Status als Leuchtturm im Meer aus Post Electro und Future Pop. Den krönenden Abschluss des Festival-Freitags brachte der energiegeladene Auftritt der EBM-Pioniere von FRONT 242.
Am Samstag versetzten [X]-RX ihre Fans mit Industrial-Rave in Ekstase, während ZERAPHINE eine Mischung aus Rock- und Elektro-Klängen lieferten. Apokalyptisch kamen die treibenden Rhythmen von NOISUF-X daher. MESH begeisterten mit einer Melange aus aggressiven Sounds und eingängigen Melodien. Der vielschichtige Synthpop von DIORAMA verzückte das Publikum ebenso wie die schwermütig-poetischen Klänge der Goth-Vorreiter LACRIMOSA. Voller Euphorie zeigten sich auch die Fans der Industrial-Legenden DIE KRUPPS und ihren harten, mitreißenden Sounds. NITZER EBB sorgten nicht nur für epische, intensive Momente, sondern auch für den fulminanten Festival-Abschluss.
Neben den Bühnen beeindruckten Autor CHRISTIAN VON ASTER mit einer fesselnden Lesung und Tatortreiniger THOMAS KUNDT mit einem Vortrag aus seinem spannenden Arbeitsalltag; ein fein kuratiertes Rahmenprogramm aus Fashion-Walks, szenetypischer Shopping-Meile, Mittelaltermarkt, Autogrammstunden und Partys rundete das Wochenende ab. Das Shopping Zelt war durchweg gut besucht und die Gäste deckten sich mit reichlich Geschmeide und feinem Zwirn ein. Auch auf der Rückseite der Anlage bot der Mittelaltermarkt eine tolle Auswahl an Waren und natürlich methaltigen Getränken. 
Zurück zu den Walks der Fashion Models, was wie schon beim M’ERA LUNA unbedingt bei den Highlights einzusortieren ist. Wie beim Original, dem M’ERA LUNA, war Martin Sprissler wieder als Top-Moderator der unterschiedlichen Labels vor Ort. Besonders aufregend, dass die Designer ebenfalls mit ihren Ständen, in der Shopping-Mall zugegen waren, so konnte man tatsächlich bei den Kreateuren nachfragen und ins Gespräch kommen. Die Fashion Shows spielen auch bei den Besuchern eine sehr große Rolle und zählen damit ebenfalls zu den Headlinern der Veranstaltungen rund um die Szene. Ein Plage Noire oder Mera ohne Mode und die professionellen Models sind für die Szene tatsächlich undenkbar.
Allerdings wurden zwei Fashionshow-Termine zeitgleich mit Auftritten der Bands leider sehr unglücklich gesetzt. Bedauerlich ebenso, dass ausgerechnet DIE KRUPPS nicht auf der Hauptbühne, sondern im Saal de Fete stattfanden, was zu etwas Frust führte, da dort eben die Gästezahl begrenzt war. So ist es aber nun einmal, wenn es darum geht 27 Acts sinnvoll an zwei Tagen zu verteilen. Auf dem Plage Noire muss man sehr genau das Line-up studieren, damit man nicht den Anschluss an die Shows verpasst. Ich denke jedoch, dass diese kleineren Holperer durchaus korrigierbar sind und auch bemerkt wurden. Die Location ist ebenfalls für das Metal Hammer Paradise bekannt, und auch dort muss man sich sputen, denn auch da gibt es alljährlich ein kompaktes Programm in den gleichen Räumlichkeiten.
„Die Schwarze Community an der Ostsee zu begrüßen, ist mittlerweile eine liebgewonnene Tradition für uns. Wir freuen uns sehr darüber, dass sich unsere Besucherinnen und Besucher dieser Tradition anschließen und ein Fest im Kreise dieser großen Familie feiern. Alle Acts, unsere Crew, unsere Partnerinnen und Partner und alle, die das PLAGE NOIRE besuchen, tragen dazu bei, den Schwarzen Strand zu einem Wohlfühlort der besonderen Art zu machen“, sagt Stephan Thanscheidt, CEO und Chef-Booker bei FKP Scorpio.
Wie für jede Veranstaltung im Jahre 2023, ist es noch immer ein harter Kampf für alle Beteiligten, auch Preiserhöhungen stehen überall im Raum. Den Fans stehen allerdings diverse Sparpotenziale durchaus offen, so sind Tageskarten im Angebot, ebenso ist die Übernachtung auf dem nahegelegenen Campingplatz sowie die Selbstversorgung mit Speis und Trank möglich, um nur einige zu nennen. Das kulinarische Angebot in der Anlage allerdings zählt mit zu den besten, die man finden kann. Über einen Italiener und einem Diner, gibt es genügend Angebote (auch durchaus günstige Angebote), den Hunger und Durst preiswert zu stillen. Die lange Schlange vor dem Merch-Stand bewies allerdings, dass den Fans der dunklen Szene auch das Festivalshirt 2023 eine Ausgabe wert war.
Die Tradition geht weiter: Das nächste PLAGE NOIRE findet am 26. und 27. April 2024 am Weissenhäuser Strand statt. Der Vorverkauf ist bereits gestartet. Tickets ab 179,00 Euro inkl. zwei Übernachtungen sowie weitere Informationen gibt es auf plagenoire.de.
Infos Veranstalter, Bericht u. PhotoCredits: Dirk Jacobs und Nicole Crystall
