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DAS BEBEN auf dem Fahrdorf Open Air (30.06.2023)

Schleswig-Holstein kann Festival, Schleswig-Holstein kann Metal. Das weiß man nicht erst seit der Mutter aller Festivals, dem Wacken Open Air. An diesem Wochenende fällt die Wahl der Besucher indes schwer. Gleich fünf (!) Rock-/Metal-Festivals finden zusätzlich zu etlichen Einzelkonzerten an diesem Wochenende in Deutschlands nördlichstem Bundesland parallel statt. 

Schon früh wurde ich gefragt, ob ich die Show der vier Freunde von Das Beben auf dem Fahrdorf Open Air begleiten möchte und einen Einblick in das kleine Privatfestival vor den Toren Schleswigs nehmen möchte. Das Festival hatte ich schon länger im Hinterkopf, da einige Bekannte dort im Mitarbeiterteam stehen. Die räumliche Nähe und das parallel stattfindende Schuby Open Air, gerade einmal 12 Kilometer entfernt, machte den Entschluss einfach.  

Privatfestival, was heißt das eigentlich? Eigentlich nur, dass das Festival privat organisiert und durchgeführt wird. Tickets kann man nicht offiziell kaufen, sondern man steht auf einer Gästeliste. Um sich an den Kosten zu beteiligen, zahlt man eine Umlage an den Gastgeber. Im Falle des Fahrdorf Open Air sind es 120,00 Euro, für die die maximal 150 Gäste reichlich geboten bekommen. Neben dem Festivalband bekommt man ein Shirt, freie Getränke und freies Camping auf der benachbarten Wiese. In diesem Jahr kommt noch eine CD dazu, denn die Hamburger von Iron Savior feiern hier morgen die Releaseparty ihres neuen Albums. Durchgeführt wird das Festival von freiwilligen, ehrenamtlichen Helfern. Alle Überschüsse kommen einem vorher bekanntgegebenen guten Zweck innerhalb des Dorfes zugute.

Das Festival startete am Donnerstag mit einem Warm-Up-Programm. Nach dem Aufbau haben bereits drei Bands zum Tanz aufgespielt und die ersten Fässer Bier wurden geleert. Ein Set dauert 45 Minuten, Aufbau 15 Minuten, so dass im Stundentakt eine neue Band auf der Bühne steht. Das erste Set am heutigen Samstag bestreiten Violand. Die Flensburger treten später am Abend noch in Schuby auf. Also ratzfatz aufgebaut, ein kurzer Soundcheck und los. Gastgeber Rolf „Rollo“ Sörensen lässt es sich nicht nehmen, jede Band auf der Bühne persönlich zu begrüßen.

Das Beben, das sind Sänger Maschine Nitrox (den hier gefühlt jeder kennt), Gitarrist Fat Denniz, Bassist Razz Bazz sowie Drummer Allan Bogan. Die seit 2009 bestehende Kieler Band hat bisher eine CD veröffentlicht und erstickt Rufe nach einer zweiten immer sofort mit Nachdruck. Ihre seltenen Auftritte sind eine energiegeladene Show für die sich in erster Linie Maschine verantwortlich zeigt. Stillstand kennt er nicht. Springen, Tanzen, Animieren kann jeder. Maschine wälzt sich auf dem Boden, klettert auf die Boxentürme, klatscht im Sicherheitsgraben mit den Fans ab, springt in die Menge und lässt sich über den Köpfen der Fans tragen. Die Bühne ist nach wenigen Minuten schweißnass. Ein kleines Stück trägt heute auch das Wetter dazu bei. Wärme und Sonnenschein begleitet uns durch den Tag.

Nach der Show ist alles Material schnell im Sprinter verstaut und die Band mischt sich unter die Gäste. Hier gibt es keinen „Backstagebereich“, hier ist jeder mittendrin. Eine exklusive Megaparty, bei der alles passt. Acht Bands jeweils am Freitag und Samstag lassen keine Langeweile aufkommen. Zu später Stunde lassen es heute noch die Kneipenterroristen krachen als auch die Mexikaner von Armada als Special-Guests.

Fazit: Ein gelungener Auftritt auf einem Mega-Festival. Hier passt wirklich alles von A (Auftritt) bis Z (Zeitschiene). Nette und freundliche Leute, jeder passt hier auf jeden auf. Kurze Wege, Sitzmöglichkeiten, kein Gedränge, nahezu barrierefrei, Merchstände, Mobiles Tattoostudio, Futterbuden zu kleinsten Preisen. Ein Festival mit Mustercharakter!

Danke Allan Bogan und Rollo Sörensen, dass ich dabei sein durfte!

Berichterstattung / PhotoCredits: Norbert Czybulka

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