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Geoff Tate´s „Operation Mindcrime“ im Hademarscher Metal-Olymp (09.04.2023)

Am Ostersonntag fand ein Konzert mit LEKSI, HEADLESS und als Finale GEOFF TATE mit der Operation Mindcrime statt. Die Qualität, die man normalerweise in großen Locations erwartet, wurde hier auf brachiale Weise geboten.

Keine der Bands zeigte musikalische Schwächen oder war nur als Vorband da; jede dieser Bands hätte ein eigenes volles Konzert verdient. Leksi wurde von den Mindcrime-Drums unterstützt und auch Geoff Tates fantastische Sängerin Marilia Zangrandi war dabei.
Es war eine tolle Mischung, die auf Geoff Tate und die Operation Mindcrime perfekt einstimmte. Ein Abend ohne Schwächen oder Durchhänger stand unmittelbar bevor.

Leksi Foto Dirk JacobsNachdem Leksi die Bühne geräumt hatte, rockte Headless die Fans mit echtem Rock. Es war erfrischend, etwas Neues zu hören. Wie immer bot der Hademarscher Hof ein fantastisches Buffet zur Stärkung an und die Jungs vom DJ-Kollektiv Hamburg des altehrwürdigen HEADBANGERS BALLROOM sorgten für eine passende Qualität auf der Bühne. Seit den Umbauten im Hof passen nun noch mehr Metalheads in den Saal. Es ist unglaublich, welche Größen des Metals und Rocks hier bereits bewundert werden konnten. Hier wird Zukunft geschaffen, während die altbekannten Hamburger Clubs nur noch von ihrer Vergangenheit zehren.

Sound und Licht waren von echten Profis und keine Band ging in rotem/blauem oder noch schlimmerem Nebel unter, wie es sonst leider oft der Fall ist. Man konnte sehen und vor allem hören, was in solchen Locations möglich wäre, wenn alle Clubs es nur tun würden. Die gut gelaunte Security etwa sind hier der erste Eindruck in einem Club der besseren Garde, was Hanseaten, wie jeder weiß, zu oft vernachlässigt hatten und oft auch Fans vergrault.

Mit rekordverdächtigen Changeover-Zeiten ging es Schlag auf Schlag und man konnte den Saal kaum verlassen, so geil war dieses Aufgebot. LEKSI und HEADLESS hatte ich bisher noch nicht live erlebt und bei Geoff Tate hatte ich nicht mit dieser Höchstform gerechnet. Leksi stach mit balladenartigen Songs hervor, die auch mehrfach hörbar wären, und es gab eine mehr als nur sehenswerte Show. Headless zog dann das Tempo an und klang dabei fast wie der Pluspol der Vorband, was direkt Funken sprühen ließ. Bei Headless wurde der Sänger Göran vertreten durch die Stimme von ElegyIan Parry.Headless Foto Dirk Jacobs
Was wiederum bedeuten könnte, das Elegy eventuell auch einmal hier ein Konzert geben wird, denn ausnahmslos wollen die Bands wieder in dieser magischen Location dabei sein.

Geoff Tate feiert 35 Jahre Bühnenjubiläum und dieser Auftritt in Hademarschen klang wie eine perfekte Show für einen Live-CD-Mitschnitt. Die Gitarrengötter der Band lieferten eine unfassbar präzise Musik und der gesamte Laden ballerte, als gäbe es kein Morgen mehr. Natürlich gab es diverse Klassiker zu hören, die besser als in der Erinnerung klangen. „Eyes of a Stranger“ kam noch cooler rüber, als über Kopfhörer im Jugendzimmer.

Der Mann hat es mehr als drauf, wenn es um Qualität geht, und Operation Mindcrime ist mit den besten Musikern des Genres besetzt. Geoff Tate Foto Dirk JacobsAls Retro-Fan war es einfach geil, so einer unglaublichen Größe live und aus gefühlten 20 cm Entfernung zuzuhören. Es war damit also kein blasses Zitat von Queensryche, sondern es klang wie eine Offenbarung. Wer konnte die Band denn damals tatsächlich live genießen? Nun, in Hademarschen jedenfalls wurde dieser Wunsch wahr und ist damit kaum mehr zu toppen.
Die nächste Gelegenheit Geoff Tate zu sehen bzw. zu hören, wäre dann etwas weiter weg, denn das Rainbow (Lemmy´s Hausbar in den USA) wurde direkt nach dem Gig angeflogen.

Meine Empfehlung, Hanerau Hademarschen fest in den Plan der „Must have Locations“ aufnehmen und fleißig besuchen. Hier gibt es ständig solche Überraschungen, die man ansonsten nur auf den fetten Bühnen der Festivals herankäme, in Reihe 500 zum Preis einen alten Kleinwagens, rechnete man die Spesen für Bier mit.

Also wie blöd muss man sein, solche Angebote auf dem Land nicht wahrzunehmen? Streng genommen, braucht man innerhalb Hamburgs meist sogar fast die gleiche Zeit um ein Konzert zu erreichen, es sei denn, man wohnt direkt nebenan.

Wir jedenfalls werden weiter für Euch hier berichten, und auch zeitig ankündigen, wenn es wieder Ohrengold im Norden gibt.

Kleiner Insider Tipp: Unbedingt Freitag, den 12. MAI  2023 vormerken, denn da werden ROSS THE BOSS  und Sanhedrin / Trauma im Hademarscher Hof sein.

Für jeden, der in Rockgeschichte nicht auf der Höhe ist: ROSS THE BOSS ist die Band von ROSS Friedmann, dem ehemaligen  Gitarristen von MANOWAR.

Damit geht der Zug der Legenden also weiter in dem Projekt „Hall Operation Festival“ Hademarschen, rund um Frank Olschewski, dem Kapitän auf diesem Kutter des Wahnsinns.

 

Bericht und Fotos Dirk Jacobs (Link Instagram)

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