DEMON HEAD – „Through Holes Shine The Stars“ (Review)
Kennt ihr das? Ihr hört eine Band, findet die Musik gut und habt nicht einmal ansatzweise eine Ahnung warum? SO oder ähnlich dürfte es einigen ergehen, wenn sie die aktuelle DEMON HEAD hören, ohne die Vorgänger zu kennen.
Ist es der leichte Sisters of Mercy Vibe, die Shoegaze Elemente oder der Mix aus 80er Jahre Postpunk und Heavy Metal? Alleine diese Mischung wird auf `The Chalice` kredenzt, bei dem man konstant von einem Duo in leichter Gothic Manier an den Vocals verwöhnt wird. Liest sich seltsam und klingt noch viel seltsamer, denn das ganze Album ist ein einziger, eigenbrötlerischer Kauz, der kaum Vergleiche zulässt. Knackige Riffs läuten den Beginn von `Draw Down The Sky` ein, ehe es mit seinem doomigen Mittelpart den Hörer in den Abgrund stößt. Es gibt viel zu entdecken und der größte Wiedererkennungswert ist der gedoppelte Gesang, der das Album dominiert. Das komplette Album ist ein großer Kniefall vor Kultbands wie The Curse und Sisters of Mercy, gepaart mit einer großen Portion Erfahrung in Sachen Doom.
Wiedererkennungswerte muss man sich hier hart erarbeiten, denn es will sich nicht wirklich ins Langzeitgedächtnis einbrennen. Allerdings kann (und möchte) man das Album auch zu keiner Spielminute verlassen, weil die Atmosphäre einen schlichtweg in DEMON HEAD´s eigenen Kosmos saugt, der zwar sehr seltsam, aber auf seine eigene Weise auch sehr schön ist.
Fazit: Wer mit Okkultrock, Doom und Gothic etwas anfangen kann, keine Ohrwürmer sucht und sich einen introvertierten Trip in einem authentischen Soundkosmos gönnen möchte, ist hier genau richtig. Anspieltipps und weitere Vergleiche gibt es nicht, denn das Album funktioniert am besten in seiner kompletten Laufzeit.
7 von 10 Punkten
Redakteur: Sebastian Radu Groß