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FAHRDORF OPEN AIR 2024 – Unser Tag bei der exklusivsten Rock- u. Metal-Garten-Party im Wikingerland (28.06.2024)

Schon Torfrock sangen  einst über Rollo den Wikinger und heute sind wir ihm ganz nah.

Das FAHRDORF OPEN AIR geht in diesem Jahr in die vierte Runde und findet alljährlich auf dem Gartengrundstück von Rolf-Ejvind Sörensen alias „Rollo“ statt. Nur zwei Kilometer vom Weltkulturerbe Haithabu entfernt, liegt die Gemeinde Fahrdorf und das Plakat zum Event weist ebenfalls deutlich darauf hin, in welch Umgebung diese exklusive private Rock-/Metal-Garten-Party stattfindet.

Rolf ist u.a. auch Gitarrist der Schleswig-Holsteiner Rockband D.I.R.T. und eben mit diesen Bandmitgliedern als auch unter Zutun von Freunden und Familienmitgliedern entstand die Idee dieses privaten und exklusiven „Garten-Festivals“. Die Besucherzahl ist limitiert auf 250 Personen. Ein weiteres kleines Open Air im echten Norden, das somit regionalen Bands bzw. Undergroundbands Jahr für Jahr eine Plattform ebnet und schon jetzt nach vier Jahren sich als kleine Perle in Schleswig-Holsteins Eventkalender entpuppt. Das Fahrdorf Open Air (kurz F:O:A) fällt somit wunderbar in unsere allseits bekannte und beliebte Rubrik „Support Your Local Heroes“.

Schon am gestrigen Tage gab es den WarmUp-Auftakt. Um 12:00 Uhr wurde der kleine Camp-Ground eröffnet und ab 18:15 Uhr begann das musikalische Programm. TORSK, MISSION METAL, METAL DISTORSION, LIPID und THIS DROWNING MAN wärmten das norddeutsche Publikum ordentlich auf und polierten die Bühnenbretter für die kommenden beiden Haupttage.

Wir reisen heute aus dem Süden Schleswig-Holsteins an, schaffen es allerdings aufgrund zeitlicher privater Engpässe erst zum zweiten Slot des Tages. Aus der Ferne hören wir noch vom Parkplatz und Check-In die letzten Songs von METAL WORX, die am heutigen Tage Opener sind. Die Hamburger Heavy Metal und Hardrock Coverband geht auch heute mit Klassiker-Covernummern, wie z.B. Manowar’s „Warriors of the World“ oder aber Motörhead’s „Ace of Spades“ in die Vollen und holt schon am frühen Nachmittag die ersten Leute mit Freibier in der Hand vor die Bühne.

Während nun gut eine halbe Stunde Umbauzeit beginnt und der Auftritt für BLIND MAN’S GUN vorbereitet wird, schauen wir uns einmal auf dem kleinen Gelände um. Zwischen Campingwiese und Festivalbereich ist ein kleiner VIP-Bereich zu finden. Die räumige Gartenhütte des Eigentümers und seiner Familie, dient an diesem Tage dazu Bands, Crew und auch uns zu „beherbergen“ und köstlich und liebevoll zu bewirten. Der Außenbereich spendet Schatten und gemütliche Sitzecken und am Abend schenken die F:O:A Feuertonnen noch zusätzliche Hygge. Direkt gegenüber kann man seine Balance-Fähigkeiten unter Beweis stellen und probieren, ob man im Sattel der „Rodeo-Tonne“ bleibt. Ein netter Spaßktor für Groß und Klein.

Weiter finden wir einen kleinen Merch-Stand, eine fahrbare Tätowierstube, einen Imbisswagen mit Wurst, Pommes, Champignons uvm. Dann haben wir da noch den Bierstand und auch unser Freund Pierre Bade von Poser667 Productions hat sich mit seinen Metal-Pins und Patches bestens platziert. Also: Alles da, was man braucht. Schon das herzliche Willkommen und die familiäre Aufnahme als auch die vielen bekannten Gesichter, die man Ewigkeiten nicht gesehen hatte, stimmten uns wohl und so fühlten wir uns auch. SAUWOHL!

Zurück zum Bühnengeschehen: Die Hamburger Underground-Band BLIND MAN’S GUN spielt in diesem Jahr bereits das zweite Mal in Folge beim Fahrdorf Open Air. So begrüßt das F:O:A-Team auch dementsprechend Frontfrau Naddy Gunn und ihre vier Mannen. Energiegeladen und mit viel Entertainment knallt das Quintett die nächsten 45 Minuten puren Hard’n Heavy Sound durch die Boxen. Und auch wenn sich derweil nur wenige Headbanger zur Bühne gesellt haben, tut das dem Treiben der sympathischen Musiker keinen Abbruch. Da mischt sich Naddy dann eben mal kurzum singend ins Publikum und Bassist Dirk tut es ihr wenige Minuten später gleich. Ihre aktuelle Single „Rain or Shine“ stellen die Gunners dann ebenfalls noch vor und beenden gegen 16:15 Uhr ihr Set. Für uns war dies schon mal ein amtlicher Einstieg und so darf es gerne weitergehen.

Dritte Band des Tage sollte eigentlich die Kieler Band IVORY TOWER sein, aber hier stehen nun RAPID ANGEL vor uns auf der Bühne, die diesen Slot mit den Kielern wohl getauscht haben. Die Band an sich ist uns bisher noch nicht bekannt. Auf jeden Fall erkennen wir den Bassisten der Band, der ebenfalls bei den KNEIPENTERRORISTEN die vier Saiten zupft. Mit RAPID ANGEL haben wir heute die zweite Female-Fronted Band am Start, dies jedoch erst seit 2017, denn zuvor war das Mikro ausschließlich in Männerhand. RAPID ANGEL kommen ebenfalls wie ihre Vorgänger aus Hamburg und sind auch das zweite Jahr in Folge wieder mit dabei. Im Melodic Metal Sektor unterwegs, pusten uns Frontfrau Pedi und ihre Kollegen durch eine fetzende Setlist.

Auch hier endet pünktlich nach 45 Minuten der Slot und es beginnt die Umbauphase, welche uns an den Bierstand treibt. Außerdem gibt es noch eine leckere Currywurst und eine Portion Pommes oben druff. Immer wieder treffen wir Bekannte und man plaudert so dahin. Schön, einfach nur schön und vor allem spielt das Wetter bestens mit. 

Nun kommen wir aber endlich zu IVORY TOWER. Die Kieler Progressive Metal Band hatten wir live schon ewig lange nicht mehr gesehen. Heute kommen wir somit erstmalig in den Genuss von Francis Soto, der im Jahre 2021 den Gesangspart übernahm. Mit ihrem aktuellen Album „Heavy Rain“ kommen sie deutlich härter und teils sogar thrashig daher. Ein sehr starkes Album, wie wir finden und deswegen haben wir uns auch gleich den Silberling für die Sammlung gesichert.

Leider zog die Formation heute ohne Drummer Thorsten Thrunke, der gesundheitlich nicht an diesem Auftritt teilnehmen konnte, auf die Bühne. An dieser Stelle: Lieber Thorsten, gute Besserung! Für ihn schwingt am heutigen Tage vertretungsweise Florian Karbaum die Klöppel. Ohne viel PiPaPo geht es gleich in die Vollen und man präsentiert dem F:O:A-Publikum ein knallhartes Set, das größtenteils bestückt ist mit Songs des aktuellen Longplayers. Immer wieder schenkt „Bög“ uns geilste Soli-Momente und tobt sich so immens am Sechssaiter aus, dass beim letzten Song noch die E-Seite reißt, er es aber noch mit der gerissenen Saite schafft, das letzte Solo zu schreddern. Danach gab es dann nur noch eine Minute Luftgitarre 😉

Als nächstes gibt es nun den Auftritt von TODSÜNDE. Diese Band legt dankenswerterweise auf ihrer derzeit laufenden Tour einen Zwischenstopp beim F:O:A ein. Sie scheinen augenscheinlich das Zugpferd an diesem Tage zu sein, denn mit einem Mal ist es rappelvoll vor der Bühne. Im Netz als Groove Metal Band geführt, sehen wir sie eher bei den NDH Bands, wie z.B. Hämatom, Eisbrecher u.a.. Die Band mit ihren fünf sympathischen Musikern kommt aus NRW, genau genommen aus Dormagen. Die derzeit laufende Tour gebührt ihrem aktuellen Album „Herzjagd“ und von diesem gibt es dann auch einiges zu hören. Das Publikum tanzt und singt ausgelassen mit. Während dieser Tanzeinlage verletzt sich jedoch eine junge Dame und der Auftritt wird seitens der Band abgebrochen und für die Ersthelfer Raum geschaffen. Auch hier in einer solchen Situation ist der Ablauf beim F:O:A perfekt und in nur wenigen Minuten trifft der Rettungswagen ein. Die dadurch entstehende Verzögerung wirft den weiteren Programmablauf nach hinten.

TYSON stehen somit erst mit einer Verzögerung von gut 45 Minuten „on stage“ und bitten das Publikum nach der Unterbrechung zurück zur Bühne. Beste Genesungswünsche gehen noch raus an die verunfallte Dame und dann kann das Moshen auch gleich  wieder losgehen. Mal ehrlich, wer kennt die Kieler Thrasher bitte noch nicht – und wenn nicht, wird es Zeit! Vier talentierte Musiker, die jetzt die Regler wieder etwas aufdrehen und bei denen die Doublebase ordentlich durchgetreten wird und die Nackenmuskulatur schon einmal bei der Physio anruft. Frontmann Kochi lässt ebenfalls durchblicken, dass derzeit an einem neuen Album geschraubt wird und es da in naher Zukunft wieder etwas von den „Fäusten“ zu hören gibt. Da sind wir gespannt und bis dahin gibt es für die Besucher noch einige Helikopter-Haar-Runden und die Meute vor der Bühne ist für die weiteren beiden Acts ordentlich auf Temperatur.

Weiter geht es mit Metal aus Hamburg: Auf der Bühne PARAGON – heute der erste Live-Auftritt hier beim F:O:A mit aktuellem Band-LineUp. Auch wir haben PARAGON zuletzt beim Headbangers Open Air im Jahre 2017 gesehen. Ist also auch schon ein Weilchen her.

Im Jahre 1990 von Gitarrist Martin Christian Wöbcke gegründet, zieren 12 Alben die Diskografie der Hamburger Power Metal Band und im kommenden Jahr schreibt man bereits 35 Jahre Bandgeschichte. Die Felle bearbeitet nun Jason Wöbcke und an der zweiten Gitarre haben wir aktuell Jan Bertram. Alte Bekannte sind dann wiederum Andreas Babuschkin am Mikrofon, Jan Bünning am Bass und Martin Christian Wöbcke (ebenfalls Gitarre). Auch im PARAGON-Hauptquartier steht bereits Album Nr. 13 in den Startlöchern und wird voraussichtlich im späten Herbst diesen Jahres erscheinen. Das heutige Set startet mit „The Legacy“ und endet nach 9 Songs mit „Thunderstorm“. Aber auch des Thrasher´s Lieblingsnummer „Impaler“ findet Platz in der heutigen Setlist.

Für POWERSLAVE hat dann leider unsere Zeit nicht mehr gereicht. 1,5 Stunden Heimfahrt und ein sich anschließender „Abholdienst“ passten infolge der Programmverzögerungen nicht mehr in unseren Zeitplan. Wir kennen POWERSLAVE aus Hamburg natürlich und konnten noch auf kleinen Videos am nächsten Tag sehen, wie die Menge mit der Band zusammen den Eisernen Jungfrauen Tribut gezollt hat. Ein gebührender Abschluss des 2. Festivaltages.

Am Samstag geht es dann weiter mit OGORE, TASTE OF GREED, AK, SACRIFIRE, SUNSHINE, SIGN X, IRON SAVIOR und SHADOWBANE.

FAZIT: Ein unfassbar tolles kleines Event, mit so viel Liebe, Leidenschaft und Herzblut von Fans für Fans. Hier sind Veranstalter, Crew, Musiker und Besucher auf Augenhöhe und haben drei wundervolle Tage miteinander in einer der schönsten Gegenden Schleswig-Holsteins. Man kennt die namenhaften Events dort oben, wie z.B. das Baltic Open Air oder das Dannewerk oder aber das Angeliter Open Air, aber das kleine, persönliche, heimelige und vor allem das Besondere, das findest du hier beim Fahrdorf Open Air. Hier wird noch musikalische Wohlfühl-Atmosphäre geschaffen.

Wir wurden hier so herzlich aufgenommen und versorgt, als wären wir schon immer mit dabei gewesen – das findet man sehr selten. Wir vom NIC danken insbesondere Rollo und natürlich Marc, dass wir vor Ort sein konnten und ziehen den Hut vor dem, was Ihr hier mit diesem supertollen Team auf die Beine stellt. Ihr seid auf dem besten Weg, dass das F:O:A einen langen Atem haben wird und uns noch viele schöne, gemeinsame Musikmomente beschert.

Bis zum nächsten Jahr !

Berichterstattung: Stefanie Preuß u. der „Thrasher“

PhotoCredits: Stefanie Preuß

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