LIAR THIEF BANDIT – Schwedischer Garagenrock in der Wittorfer Brauerei Neumünster (11.03.2022)
Endlich geht es wieder los. Unter 2G+-Bedingungen lud die kleine Wittorfer Brauerei zu einem Abend voller Garagenrock ein. 2G+ heist hier heute geimpft, geboostert und tagesaktuell getestet. Zu dem Abend kommt es, so wie es früher oft geschah: Eine Band fragt nach Spielmöglichkeiten, eine andere Band organisiert das und nutzt die Gelegenheit, gleich als Support mit aufzutreten. So kommen wir heute in den Genuss von nahezu drei Stunden kernigen und peitschenden Rock in einer sowohl passenden als auch ungewöhnlichen Location. Der Eintritt ist frei, allerdings geht wie immer bei solchen Veranstaltungen der Hut für die Bands herum. Die kleine Brauerei bietet derzeit acht Bierspezialitäten aus eigener Herstellung an und liegt versteckt in einem ehemaligen Industriegebiet. Wer einmal einen Abend in Neumünster verbringt, sollte unbedingt einmal eines der Köstlichkeiten probieren.
Mit einer kleinen Verspätung legen die Lokalmatadoren aus Neumünster von Devil´s Breakfast los. Auch sie spielen Garagenrock, der mit Rock´n´Roll aus den Südstaaten gekreuzt wurde. Zudem fühlt er sich auf den amerikanischen Highways wohl. Gefühlt jeder der ca. 120 Gäste hat die Band schon einmal gesehen oder ist mit einem der Jungs bekannt. Manche Besucher kamen nur für die Neumünsteraner Jungs. Eine Bühne und professionelle Beleuchtung gibt es nicht und so steht das gesamte Equipment der beiden Bands auf einem großen Teppich ebenerdig an der Stirnseite der Brauerei. Viel Platz bleibt den Fünfen somit nicht. Und von daher kommt es auch, dass hin und wieder der Bereich verlassen wird und man in den ersten Reihen beim Publikum weiter spielt. Mit sichtlich Spaß, dass Auftritte jetzt wieder möglich sind, rocken sie gnadenlos das Haus. Nach knapp einer Stunde endet ihr Set anlässlich der Situation in der Ukraine mit dem Klassiker von Neil Young „Rockin´ In A Free World“.
Die komplette Setlist:
Das Garagenrock-Trio Liar Thief Bandit aus Malmö in Schweden besteht aus Sänger und Gitarrist Mike Jacobson, William Grube an den Drums und Niklas Dahre am Bass. Sie kommen mit drei Alben im Gepäck, ihr viertes ist gerade fertig und erscheint im kommenden Sommer. Es ist nur eine kurze Umbaupause nötig. Sie halten sich nicht lange mit Schnack auf, sondern legen mit einer Menge Energie sofort los. Donnernde Riffs, melodiöse Hooks und ein wahnsinnig hartes Drumming lässt das Publikum erstaunen. Wirken die Songs auf den Alben gemäßigt, rocken sie die kleine Brauerei in Grund und Boden. Ihr eigentliches Genre Garagenrock nimmt zusammen mit den anspruchsvollen Texten Züge des modernen Punks an. So bescheren sie dem Publikum kurzweilige eineinhalb Stunden. Zugaben standen eigentlich nicht auf der Setlist, die sich stark an die Tracklist des letzten Albums „Deadlights“ anlehnt. Immerhin neun der dreizehn Songs sind von dem Album. Dennoch wird es geschafft, noch zwei weitere Songs einzufordern. Hier überraschen die Schweden mit einem Cover von Turbonegro und spielen noch einen zehnten Song aus dem aktuellen Longplayer.
Die komplette Setlist:
Zugaben: 14. Selfdestructo Bust, 15. Hindsight