FELSENBURG FESTIVAL 2022 – Pirates, Folks und Mittelalter am Kalkberg Bad Segeberg (20.05.2022)

Am 20. Mai 2022 besuchte ich nach gut 40 Jahren wieder die Freilichtbühne am Kalkberg in Bad Segeberg. Dort, wo sonst im Sommer immer die Karl-May-Festspiele zu erleben sind, versammelten sich etwa 4000, meist schwarz und mittelalterlich gewandete Menschen und warteten geduldig auf den Einlass. Immer wieder hörte ich um mich herum „endlich wieder Festival und Live Musik …“. Für die meisten Besucher sind knapp drei Jahre ohne Festivals vergangen.

Imposant gibt der 91 Meter hohe Felsen im Zentrum von Bad Segeberg zum zweiten Mal eine passende Kulisse für mittelalterlichen Bands, die heute hier zu Gast sind. Der Name Felsenburg Festival soll von der im Mittelalter gebauten Siegesburg stammen. Diese wurde im Dreißigjährigen Krieg von den Schweden zerstört.

Den Opener gaben MacCabe and Kanaka. Das Irisch-Deutsch-Polynesische Trio aus Lübeck, bestehend aus John Kanaka, Brian MacCabe und Gregor Sintram war diesmal nur zu zweit, denn Brian war krankheitsbedingt ausgefallen. Die eigentlich im Line-Up angekündigte Folk-Rock-Band Fuchsteufelswild aus Regensburg konnte ebenfalls durch Krankheitsfall nicht antreten und für diese Band kamen von daher vertretungsweise MacCabe and Kanaka.

Nach einer kurzen Pause stürmten die sieben Musiker der Folk-Rock-Combo von Knasterbart die Bühne. Sofort rissen sie mit ihren schnellen und derben Texten, wie „Gossenabitur“ und „Mein Stammbaum ist ein Kreis“ ihre zahlreichen Fans mit. Dann wurde es jedoch kurz traurig, denn Malte Hoyer, Sänger der Band Versengold sprach die Auflösung von Knasterbart an. Aber: In 2023 werden wir die schmutzigen Halunken noch auf einer Abschluss-Tournee erleben.

Es bleibt nur wenig Zeit um in den Pausen kurz den „Segeberger Hügel“ zu erklimmen, um etwas zu Essen oder zu Trinken zu holen. Kaum hatte ich meine super leckeren Pommes und ein schönes kühles Bier in der Hand, ging es unten auf der Bühne bereits weiter.

Für die aus dem Raum Erlangen stammende Band Feuerschwanz ist der Segeberger Felsen sicherlich nur ein kleiner Hügel. „Wir fahren in den Norden…“, rief Hauptmann Feuerschwanz in das Mikrofon, „… da leben die meisten Partywütigen“. Zur Bestätigung jubelte und grölte das Publikum. Zum Song „Schubsetanz“ verwandelte sich das Infield in einen Moshpit. Diese Aktion packte auch die Energie der meist sitzengebliebenen Zuschauer. Man sprang auf und machte mit. Einige Lieder von Feuerschwanz wurden von Tänzerin Mieze Musch-Musch leidenschaftlich begleitet.

Den krönenden Abschluss des Felsenburg Festivals, lieferten jedoch die Karlsruher von Saltatio Mortis. Sie vereinigen Vergangenheit und Moderne mit ihren Hits „Wo sind die Clowns“ oder gar  „Prometheus“. Die Band hatte ihre Flammen- bzw. Pyro-Power mitgebracht, die uns im Publikum immer wieder eine willkommene Wärme brachte, denn es wurde frisch und fing an zu regnen.  Dennoch sah ich trotz des Wetterumschwungs beim Verlassen der Area schlussendlich überall glückliche Festivalbesucher und strahlende Gesichter. Das Leben hat uns wieder – so darf es gerne  weiter gehen!!!

 

PhotoCredits / Berichterstattung: Michael Meister 

 

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