PELL MELL Festival 2022 – Entspannte Atmosphäre vs. Core, Metal and More (02./03.09.2022)

Ein langer Sommer liegt hinter uns, in dem endlich wieder Events, Festivals, Konzerte uvm. stattfinden konnten. Doch noch lange nicht ist Schluss, wie das PELL MELL Festival am ersten September-Wochenende unter Beweis stellte und abermals hunderte Besucher in das beschauliche Obererbach bei Limburg lockte.

Diesmal fiel am Freitagmorgen um 9.00 Uhr der Startschuss und die wartende Meute stürmte den Zeltplatz. Bei meiner Ankunft gegen 10.15 Uhr war der erste Andrang bereits überwunden und so konnte man ohne Wartezeit direkt auf den Parkplatz. Einzig die kurzen Schwätzchen mit altbekannten Gesichtern an den Einlasskontrollen „kosteten ein wenig Zeit“. Nachdem das Auto geparkt war, folgte der kurze Fußmarsch von rund 200 Metern zum Campground und der man baute erst einmal gemütlich auf. Zeit für das erste Bier des Tages, das im Kreise der altbekannten Festivaltruppe natürlich umso mehr mundete. Kurz vor 16:00 Uhr bewegten wir uns im Kollektiv Richtung Infield.  Vor der Bühne hatte sich schon eine beachtliche Menge an Besuchern eingefunden, um dem ersten Act des Tages die Ehre zu erweisen.

Gina Goes Wild

GINA GOES WILD sprengten alle Erwartungen. Sie heizten die Menge an mit dem Gewinn eines benutzten Handtuches, so dass durch diese Aktion dann die ersten drei Crowdsurfer des Tages den Weg nach vorne fanden. Hiermit hatte an dieser Stelle wohl noch keiner gerechnet, weshalb der Fotograf im Graben kurzerhand mit anpacken „musste“.

Nach so einem Start ist es zwar schwer mitzuhalten, dennoch hatten die Mannen von OCEANS im Anschluss keinerlei Probleme damit, die Besucher zu begeistern und brachten wehende Haarmatten zum Vorschein. Voller Freude und Adrenalin ging es für uns im Anschluss kurz ins Camp, um einen Happen zu schnappen und neue Energie für das noch Folgende zu tanken.

Dritte Wahl

Nach einer kurzen Shopping-Tour entlang der Snack-Buden und Merch-Stände zog es uns zu 22:00 Uhr weiter zum Auftritt der Band DRITTE WAHL, die wiederum kurzfristig als Ersatz für DEEZ NUTS eingesprungen waren. Dabei war die Zeitspanne sogar so kurz, dass ein Ersatzdrummer verpflichtet werden musste, da ihr eigentlicher Drummer keine Zeit gehabt hatte. Das zeugt allemal von Einsatz! Weiter ging es im Anschluss mit IMMINENCE, die für ihre Musik erstaunlich harte Pits verzeichneten und selbst die ersten paar Reihen mussten mit einigem Körperkontakt leben, während von der Bühne der unvergleichliche Mix aus Metalcore und Geige schallte. Im Anschluss begab man sich fix und fertig in Richtung Campground, der aber, mit Ausnahme eines Partycamps, wohl vollumfänglich die Show besucht hatte und daher bereits wie ausgestorben war.

Weitere Bands des ersten Festivaltages waren: Liotta Seoul, P.o. Box, The O’Reillys an the Paddyhats, Giver, Hafensaengers und Four Monkeys (Aftershow).

Nach einer ungewöhnlichen frühen Zeit des „ zu Bett Gehens“ folgte quasi selbstverständlich eine kurze Schlafphase am Morgen. Bereits um kurz nach 8:00 Uhr schallte ein ohrenbetäubendes Horn über den Platz, so dass der eine oder andere Angst bekam, gleich vom LKW überrollt zu werden. Kurz darauf folgte der obligatorische Ukulele-Spieler des Festivals mit einem nicht sonderlich kreativen Song. Nachdem nun ohnehin alle wach waren, konnte es dann aber auch direkt losgehen. Lachen, Trinken und auf Campwanderschaft gehen. Wer nichts getrunken hatte, fuhr stellenweise noch einmal kurz heim, um die Katzen der im Urlaub befindlichen Eltern zu füttern oder ein paar Vorräte zu holen. Bereits am Nachmittag begann sich der Zeltplatz beträchtlich zu leeren, weil viele vermeiden wollten, ihr Zelt im sich langsam anbahnenden Regen einpacken zu müssen. Auch der gegen 19.00 Uhr angesetzte Marsch zum Infield verschob sich aufgrund des Wetters kurzfristig einmal um knapp eine Stunde nach hinten.

Destination Anywhere

Wir schafften es dennoch rechtzeitig zu unserer ersten geplanten Band des Tages: DESTINATION ANYWHERE. Sie haben quasi schon Tradition auf dem PELL MELL Festival und so wurde in gewohnter Art und Weise wieder einmal kräftig das Tanzbein geschwungen und die Stimmung zum Kochen gebracht. Natürlich gab es auch massig Circle Pits, in denen teilweise gar die Bläser der Truppe einen Platz einnahmen und kurzerhand von hier aus weiter spielten.  

Weiter ging es dann mit den EMIL BULLS. Die Truppe aus München stellte hier zwar ein ziemliches Kontrastprogramm dar, bot aber kein bisschen weniger Energie als ihre Vorgänger auf der Bühne. Das Auspowern zu den vorangegangen zwei Bands sorgte in Verbindung mit der fehlenden Übung aufgrund der letzten Jahre aber leider dafür, dass wir uns den Headliner des Abends nur noch von hinten anschauen konnten.

Betontod

BETONTOD hatten aber im Gegensatz zu uns „müder Truppe“ noch ordentlich Power inne und gaben auf der Bühne noch einmal alles, um der Menge die letzten Kraftreserven zu rauben und sie kaputt, aber höchst zufrieden, in die Nacht zu entlassen.

Weitere Bands des zweiten Festivaltages waren: EverXReady, Dying Breed, Valiant Alley, Xo Armor, Kalaska, From Fall to Spring, Hostage, Herbst, The Oklahoma Kid und Patrick Caliban (Aftershow).

Fazit:
Das diesjährige PELL MELL Festival war wieder einmal grandios. Die Organisation wie immer bestens, die Leute waren super freundlich und nach Jahren unserer Besuche hier, kennt man  auch den einen oder anderen der Belegschaft, was natürlich einen kleinen Sympathiebonus beschert. Für mich persönlich war es aber, wie für viele andere auch, der Abschluss eines langen Festivalsommers, der bitter nötig war und ich hätte mir kaum ein besseres Ende vorstellen können, als hier beim PELL MELL in Obererbach. 

Berichterstattung / PhotoCredits: Etienne Kulik

 

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