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RD-Rockt 2024 – Das lokale Festival in Hademarschen überzeugt wieder einmal (25.05.2024)

Unkommerziell, szeneübergreifend, für Toleranz. Dafür steht das Rendsburg Rockt, das gar nicht in Rendsburg stattfindet. Die Location liegt in Hanerau-Hademarschen am Sportplatz und beinhaltet zwei Bühnen, die sich 12 Bands vornehmlich aus Norddeutschland teilen. Fair und friedlich zeichnet das RD-Rock seit Jahren aus, und so bleibt es auch in diesem Jahr. Der Eintrittspreis ist ebenfalls, wie die Preise für Getränke und Speisen, klein gehalten. So kostet der Eintritt über eine Band 20 €, im VVK 25 € sowie an der Abendkasse 30 €.

Ein offizielles Camping wird zwar nicht angeboten, dafür nutzen mehrere Gäste den Parkplatz zwischen Sportanlage und Schule, um in ihren Fahrzeugen zu übernachten. Aber soweit ist es noch lange nicht. Der Einlass beginnt gegen 13 Uhr, die erste Band ist für 14 Uhr vorgesehen. Da ich leider noch beruflich verhindert bin, schaffe ich es zu den ersten Bands bedauerlicherweise nicht. So verpasse ich die Festivaleröffnung von Burn ´em Down sowie die Auftritte von Komando Mega, Mass Rift sowie Snakes in the Pit. Letztere treffe ich immerhin noch zu einem Plausch und Gruppenfoto an ihrem improvisierten Fanstand.

So stehe ich dann immerhin pünktlich bei Queen Anne’s Revenge vor der Waldbühne. Q.A.R. ist ein Punkrock Viermaster aus Hamburg, die ihre Neigung für dicke Riffs auf der Bühne ausleben. 2018 waren die Jungs bereits Support für Dog Eat Dog. Sie sind heute die erste Band, die einen 60 Minuten-Slot hat und nutzt diesen auch mit einer Menge Herzblut aus. Der Platz vor der Waldbühne ist derweil locker gefüllt und die melodiösen Songs werden abgefeiert.

Ihre Setlist: 01) Intro – He’s A Pirate (Klaus Badelt & Hans Zimmer, Pirates Of The Caribbean Theme), 02) The Way You Move Me, 03) Set To Fall, 04) Better Me, 05) Hello My Friend 06) Adventures Left Undone, 07) Attack, Attack, 08) True To Yourself, 09) Gemeinsam Kleiner, 10) Dead Serious, 11) The Fucking Heartless.

Schnell rauf zur Wiesenbühne. Hier bereiten sich meine Kieler Thrash-Metaller von Tyson auf ihren Auftritt vor. Mich wundert, dass die Band einen solch frühen Slot hat, denn die Jungs sind ja nicht mehr irgendwer und hatten schon Headlinerplätze auf diversen Festivals. Ihr Metal beinhaltet viele Elemente von klassischen Bands. Da steht nicht nur Motorhead Pate und kommt bei den Fans gut an. Eine Gruppe Metalheads lässt es darauf ankommen und versucht sich im Stagediven. Hier allerdings anders herum. Die Bühne als Sprungbrett geht es auf Händen getragen über die Wiese.

Ihre Setlist: 01) Counterparts, 02) Anyway, 03) To Cross the Line, 04) Moshpit Alliance, 05) Bleeding Machine, 06) Atomic Boy, 07) Social Time Bomb, 08) House of Fire, 09) Evolution Of Corruption, 10) Rate of Redemption, 11) Apocalypse Survivor, 12) Mexican Death, 13) Poisoned Apples, 14) Knockout, 15) From The Ashes, 16) The Storm.

HeadGear auf der Waldbühne sind Neuland für mich. So bin ich auf die Bremer gespannt, die sich auf Föhr beim regionalen Wacken Metal Battle unter anderem gegen Brazing Bull durchgesetzt haben und im Juli im Finale starten. HeadGear wurde 2014 gegründet und tritt seit 2018 in der aktuellen Formation auf. Sie sind eine moderne Metalband und verbinden mit ihrem Stil Elemente aus Metal Core mit Progressive Metal. Frontmann Tom Rieke beweist ein ums andere Mal seine Qualitäten und warum die Band das Metal Battle letztendlich gewann. Seit September ist ihre erste EP „Cotton Candy World“ auf dem Markt. Bekannt für ihre Nähe zum Publikum, singt Frontmann Rieke den letzten Song im Publikum und holt sich nebenbei erst einmal am Bierpilz ein Kaltgetränk.

Ihre Setlist: 01) Intro, 02) Flesh & Pain, 03) Apex Predator, 04) Goomh, 05) Eden Fire, 06) Shine a Light, 07) The Inner Me, 08) In Rehab Again, 09) Kings & Queens, 10) Shores, 11) LLVL, 12) Suffocate

Auf der Wiesenbühne ein spiegelverkehrtes Bild. The DJentleman schreitet durch die Reihen und animiert die Festivalgäste zum Nähertreten, bevor die anderen Bandmitglieder mit dem Caddyshuttle zur Bühne gebracht werden. InFlator ist eine Alternative Metal Band aus Hamburg, die sich 2009 gegründet hat. Derzeit promoten sie ihr neues Album „The Conditioning“. Sie fallen bei diesem Festival aus dem Rahmen. Zum einen sind sie die einzig kostümierte Band und sie sind die einzigen, die mit Effekten auftreten. So feuern sie gleich am Anfang bei „You’re The Hunter Not The Prey“ Papierschlangen ins Publikum. Diese bleiben leider in einem Baum hängen. Besser klappt es zum Abschluss mit schwarzem Konfetti.

Ihre Setlist: 01) Demons, 02) You’re The Hunter Not The Prey, 03, Holding On, 04) Alive, 05) „Heyyo“ Drumbeat, 06) Right Now, 07) Breaking The Silence, 08) Beat mit Scratchpart, 09) Mr. Crumble, 10) Kingsman, 11) Gimme All You Got.

Weiter geht es auf der Waldbühne mit Alligator Fight Club aus Heide. Das erst 2020 gegründete Quintett ist dem Alternative Rock zuzuordnen und hat sich in der kurzen Zeit ihres Bestehens trotz der Pandemie eine große Fangemeinde erarbeitet. So ist der Platz vor der Bühne jetzt auch gut gefüllt. Eingängige Refrains und druckvolle Riffs bedienen sich einer Vielzahl von Genres.

Ihre Setlist: 01) Burn, 02) Rhythm, 03) Feel My Heart, 04) 1000 Times, 05) Gravity, 06) Black Friday, 07) Emptiness, 08) Waste Your Time, 09) Gimme Some Space, 10) Swipe, 11) Dear Maria, 12) Sirenen.

Wieder geht es hoch zur großen Wiesenbühne, auf der sich der erste Headliner des Abends auf den Auftritt vorbereitet. Pay Pandora, ebenfalls aus Heide, steht für Female Fronted Hardrock. Ihr Stil vereint verschiedenste Einflüsse, wie 70er/80er Rock, modernen Heavy Rock und Metal. 2016 wurden sie als beste Nachwuchsband Deutschlands ausgezeichnet. Sängerin Chiara stellte in der Fernsehshow The Voice Of Germany ihre Stimme unter Beweis und begeisterte alle Coaches! Sie eröffneten bereits die Shows von Status Quo, The New Roses und Thundermother. Sami Gayed, eigentlich Sänger bei der Osnabrücker Prog-Rock-Band Soulsplitter, vertritt Stamm-Drummer Tommy Thomsen ausgezeichnet. Schade, das ausgerechnet bei Pay Pandora der Lichttechniker dunkle Bühnenbeleuchtung bevorzugt. So habe ich mal wieder keine Chance auf schöne Bilder.

Ihre Setlist: 01) Good in Bad, 02) Catch Me, 03) No Bet, 04) Apollo, 05) What about Skill, 06) Take Off, 07) Remember, 08) Roadkill, 09) Banshee, 10) Drama Baby, 11) Enemy

Die letzte Band des Abends hatte sich auch schon einmal gegen Pay Pandora durchgesetzt. Die Brazing Bulls aus Itzehoe gewannen einen Fanwettbewerb um einen Auftrittsplatz beim Metal Hammer Paradise am Weißenhäuser Strand. Musikalisch sind die beiden Bands jedoch überhaupt nicht zu vergleichen. Nostalgischer Nu Metal der 2000er, gepaart mit Electro/Synth Einflüssen beschreibt den Stil der Steinburger am besten. Sie bringen einen energiegeladenen Sound auf die Bühne, der Fans in ihren Bann zieht.

Ihre Setlist: 01) Intro, 02) Phantom Pain, 03) I Am Simon, 04) Different, 05) One Minute Of Silence, 06) The Heist, 07) Shapeshifter, 08) America, 09) Pila, 10) Bodies, 11) Killing

Den Abschluss des Festivals bildet ein DJ für das feierwütige Volk bis nachts um 3 Uhr. Das bekomme ich nicht mehr mit, da trotz Sonntag bei mir am Morgen der Wecker wieder zur Arbeit klingelt. Ich hoffe bei der nächsten Ausgabe des kleinen aber feinen Festivals wieder dabei sein zu dürfen und ein arbeitsfreies Wochenende genießen zu können. Ein ganz großer Dank geht an alle ehrenamtlichen Helfer, die dieses Festival zu dem machen, was es ist. Ein kleines friedliches Event mit einem großen Charaakter!

Berichterstattung / PhotoCredits: Norbert Czybulka

 

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