THUNDERMOTHER unplugged am 19.05.2019 in Amelinghausen (Nachbericht)

Danke, Norbert! Was sich in der heutigen Zeit eher wie ein „Diss“ anhört, ist aber sehr freundlich gemeint. Ich hatte meinen Foto-Kollegen Norbert, wie schon so häufig bei einem Konzert getroffen und wie üblich tauscht man sich aus. Dabei kam dann heraus, dass THUNDERMOTHER, die ALL FEMAL METAL Band aus Schweden in Grätsch‘s Gasthaus in Amelinghausen spielen werden. Ja toll, Amelinghausen, der Nabel des Metals im Norden, oder was?! Da fahre ich doch niemals hin, schließlich hatte ich die Damen ja gerade erst zuvor zweimal gesehen. Im Knust in Hamburg und auf der Full Metal Cruise. Aber dann sagte Norbert eine Vokabel die mich elektrisierte > „unplugged“! Okay, gar nicht lange überlegen, da musste ich hin! Ich mag es sehr und gehe gerne in Konzerte, bei denen der Rahmen ein komplett anderer ist, als normalerweise. Ich war also äußerst gespannt!

Wir sind also am Sonntag den, 19.05.2019, sehr rechtzeitig in die Lüneburger Heide aufgebrochen. Kein Fehler, da es im Ort eine, na sagen wir einmal, unübersichtliche Verkehrssituation gab. Wir sahen die Venue, konnten aber aufgrund einer Baustelle dort nicht hin. Erst ein recht großer Umweg brachte uns dann auf den Parkplatz des Gasthauses. Und ja, es war ein typischer Landgasthof in einem kleinen Ort in der Lüneburger Heide. Wir wurden von der sehr freundlichen Wirtin schon auf dem Parkplatz empfangen. Sie wies mir den besten Weg in das Gebäude, da der offensichtliche Weg nur über Stufen führte. Eine zweite, für mich viel drängendere Frage, konnte sie auch beantworten. Wie kommt eine schwedische Metalband denn nach Amelinghausen?

Nun im Prinzip ganz einfach. Ihr Mann, der Uli, macht selbst Musik – Coverband, Metalcoverband! Aha! Wie wir weiter erfuhren, hat die Band von Uli u.a. auch Songs von BONAFIDE gecovert. Ja gut, auch ne schwedische Band, aber warum kommen dann THUNDERMOTHER hierher. Nun, die Jungs von BONAFIDE waren auf Europa-Tournee und wie Filippa (die plötzlich neben uns stand), ergänzte, ist die Lüneburger Heide ein sehr beliebter letzter Stop für schwedische Bands auf dem Heimweg. Hamburg sei immer ist zu teuer. Und so standen die Jungs von BONAFIDE auch eines Tages vor der Tür dieses Landgasthofes. Man kam ins Gespräch und seitdem spielt BONAFIDE auch immer ein Konzert in Amelinghausen, wenn die Band in Europa unterwegs ist. Das nächste Mal übrigens am 25.09.2019. Und wenn man nun noch weiß, dass der Sänger Pontuis Snibb und Filippa ein Paar sind, schließt sich der Kreis. Gut, dass wir so früh da waren, das füllt einen immer so schön mit Insiderwissen.

Aber gut, wie war der Konzertabend denn nun? Es reicht eigentlich ein Wort: Großartig! Okay, das wäre für einen Bericht ein bisschen armselig. Der Raum fasste gut 150 Zuschauer und war zur Hälfte etwa bestuhlt und das Konzert auch ausverkauft. Es gab keine Bühne. Die Damen saß ebenfalls auf Stühlen, jedenfalls zuerst. Das lies eine sehr schöne und intime Atmosphäre aufkommen. Lange hielt es Filippa sitzend jedoch nicht aus und zum Schluss saß nur noch Emlee auf ihrem Cajon. Die Songs waren schön herunter arrangiert, so dass sich diese auch mit Akustikgitarre und Cajon sehr gut trugen. Ich fand sogar, dass die wunderbare Stimme von Guernica so noch besser hervor kam. Eröffnet haben sie mit „Whatever“, welches durch den intensiven Gesang von Guernica in keinster Weise der Rockversion nachstand. „Cheers“ und „Revival“ folgten. Zwischen den Stücken gab es immer mal wieder ein nettes Anekdötchen aus dem Bandleben von THUNDERMOTHER. So erfuhren wir u.a, dass Emlee Mr. Erik Singer (KISS) bei einer Jam-Session auf der KISS-Cruise nicht erkannt hat, weil alle KISS-mäßig geschminkt waren. Natürlich ging Filippa auch mit der Akustikgitarre durch das Publikum und zauberte auf der Akustik-Gitarre ihre Rock ‘n Roll-Solis. Nach 1,5 Stunden ging das Konzert mit „Shoot To Kill“ zu Ende. Na gut, nicht so ganz. Als Zugaben kamen noch „Fire in the Rain“ und „We Fight For Rock ‘n Roll“.

Ein zurecht begeistertes Publikum durfte sich dann noch auf einen langen entspannten Abend mit den Damen freuen. Es wurden Selfies gemacht und dies dauerte an, bis wirklich jeder sein eigenes geschossen hatte. Auch Autogramme schrieben Die THUNDERMOTHER´S was das Zeug hielt.

Mein Fazit zu diesem „Unplugged“-Konzertabend mit THUNDERMOTHER:

Vier junge Damen haben einen etwas anderen Rock ´n Roll-Abend zelebriert, den Kollege Norbert und ich sobald nicht vergessen werden. Dass die Songs von THUNDERMOTHER verdammt gut sind und sich tragen, hat sich nicht zuletzt heute Abend wieder gezeigt. Durch die besondere Atmosphäre hatte ich schnell das Gefühl, das Konzert findet in meinem eigenen Wohnzimmer statt. Das darf gern wieder passieren. Ich wäre auf jeden Fall wieder dabei!

Barrierefrei war es leider nicht so ganz. Ich kam zwar gut in die Location, aber der Gasthof hatte leider keine barrierefreie Toilette. Für mich etwas ungünstig. Aber was soll´s … gab es halt weniger Bier und ich musste ja eh fahren. Ansonsten finde ich es großartig, dass es noch solche Läden gibt, die die Rock-Musik hochhalten. Das war definitiv nicht unser letzter Besuch!

An dieser Stelle danke ich meinem Kollegen Norbert Czybulka auch für die zur Verfügungstellung seiner Fotos vom heutigen Konzertabend in Amelinhausen. Was wäre ein Bericht ohne Bilder – nicht halb so schön. Ich danke Dir !

Berichterstattung: Der „METAL ROLLZ (Björn Schulz)

PhotoCredits: Norbert Czybulka

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