CD Reviews

UNTAMED- „UNTAMED“ (Review)

Stell dir vor, es ist Sommer; du sitzt mit deinen Freunden zusammen, trinkst gemütlich etwas und quatscht über das Weltgeschehen, während im Hintergrund knackige Riffs die Stimmung aufrechterhalten. Stell dir vor, du fährst eine lange Straße entlang, während der ohrwurmartige Refrain durch die Ohren, in die Synapsen und direkt ins Langzeitgedächtnis gefeuert wird. Und jetzt stellt dir vor, dass du sehr intensive Momente deines Lebens mit eben dieser Band verbindest, die du unbedingt einmal live sehen möchtest. Dann kommt endlich der Moment und du realisiert, dass sie live sogar noch besser sind als auf dem Album. Du hast einen grandiosen Abend, erlebst eine Band auf Augenhöhe, die mit jedem Atemzug alles in die Waagschale wirft, um mit den Fans einen schönen Abend zu haben. Die Musik ist zeitlos und du spürst, dass sie nicht nur den Abend überdauern, sondern ab jetzt fester Bestandteil deines Lebens und deiner Erinnerung an diese Zeit sein wird.

Genauso ist es einigen Fans ergangen, die das selbstbetitelte Debütalbum von UNTAMED in die Finger bekommen haben. Das Genre ist definitiv im Rockbereich einbetoniert, allerdings mit der Durchschlagskraft des Metals. Der charismatische Mix aus Nirvana und Metallica ist leicht nachvollziehbar, bietet packende Refrains und Gänsehautfaktor, inklusive Moshgarantie. Dabei werden ernste Themen verarbeitet (`Take me to Paradise`) und gleichzeitig Spaßtracks zelebriert (`Sex Tape`). Aber auch introvertierte Melancholie darf es mit `Can You Hear Me`sein, während `Get Down (My Baby)`eine Durchschlagskraft hat, die alle Fans von Motorjesus und (alten) Volbeat Alben schnell aufhorchen lassen dürfen. Abwechslungsreich, tonnenweise gute Laune und charismatische Vocals, was braucht es noch, um einen optimale Soundtrack für die oben genannten Situationen zu erleben? Selbst bei sehr kritischer Betrachtungsweise, kann ich hier keine Schwachpunkte entdecken, die mich stören oder verbesserungswürdig sind.

Es gibt nur eine Grundvoraussetzung, um das Album in vollen Zügen genießen zu können: Play it fucking loud!

10 von 10 Punkten

Redakteur: Sebastian Radu Groß

 

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