Konzerte

THE HELLACOPTERS – Landung in der Hamburger Markthalle (Nachbericht)

So Leute jetzt wird es peinlich … nicht für die Bands, aber für mich. Ich muss gleich einmal zu Anfang gestehen, dass ich die Band dieses Konzertabends bis vor Kurzem gar nicht kannte. Shame on me!

Okay und wie bin ich jetzt dazu gekommen auf ein Konzert von THE HELLACOPTERS zu gehen? Ganz einfach, ich habe mit der coolen Küchencrew der Engelsküche des Chaos Communication Congresses im Jahre 2018 ein Rock, Punk und Metal Mixtape gehört. Ihr kennt das vielleicht, immer mal wieder taucht beim Mixtape hören, ein Song auf, der einem sofort ins Ohr kriecht und das war seinerzeit des öfteren einer von THE HELLACOPTERS. Damit war klar, wenn die Band mal nach Hamburg kommt, muss ich dahin. Dies passierte dann schneller als gedacht. Am 14. Mai 2019, nicht einmal ein halbes Jahr später, war es soweit. Die legendären THE HELLACOPTERS spielen in der ebenso legendären und schon sehr lange ausverkauften Markthalle in Hamburg eines ihrer drei Konzerte in Deutschland! Hey, nennt mich einfach Glückspilz, denn ich durfte dabei sein!

Als Support waren LUCIFER mit einer dreiviertel Stunde Heavy-Magic-Rock, wie sie ja selber sagen,  am Start und wurden dafür vom Publikum heftigst gefeiert. Dass sich damit Nicke Andersson, der Gitarrist, Leadsänger und Mastermind von THE HELLACOPTERS schon seinen ersten Applaus als Drummer bei LUCIFER abgeholt hat, haben wohl auch dank seiner Kopfbedeckung alle mitbekommen.  Mit von der Partie war natürlich auch der Kopf der Band, die Sängerin und Komponistin Johanna Sadonis aus Berlin, die zudem auch mit Nicke verheiratet ist. Ja, so fügt sich halt alles zusammen und es gab besten 70iger Jahre Rock auf die Ohren!

Die Pause war dann zum Verschnaufen ganz gut. Für einige etwas zu lang, denn es kam etwas Unruhe im Publikum auf. Aber plötzlich glühte dann die Bühne in Rot. Im Hintergrund gab es blaues und rotes Wechsellicht, wie bei einem amerikanischen Polizeieinsatz und aus der P.A. dröhnten krachende Rotorengeräusche. Jubel brach aus und dann kamen sie auch schon. THE HELLACOPTERS waren gelandet und die „Fullpower – No Bullshit Show“ begann mit „Hopeless Case of a Kid in Denail“, dem ersten Track des 2000er Album „High Visibility“!

Mich hat ja besonders gefreut, dass Dregen auch (wieder) bei THE HELLACOPTERS seine wunderschöne Gitarre spielte. Ich habe ihn damit erst kürzlich noch mit den BACKYARD BABIES auf der Full Metal Cruise gesehen und zu AUDREY HORN mit ihm Arm in Arm abgemoshed. Feiner Typ und geiler Gitarrensound. Leider hatte er wohl etwas Probleme, weil der Tech ständig auf die Bühne sprang und sowohl am Amp, als auch am Effektpedalbrett herumfummelte. Sowohl Dregen, als auch der Crowd hat das aber nicht im Geringsten die Partylaune versaut. Im Gegenteil, wie erwartet brannte die Markthalle von der ersten bis zur letzten Sekunde und dies lag nicht nur an Dregens Sprüngen und dass er am Boden kniend aus seinem  Effektpedalbrett die krassesten Sounds herausquetschte. Die lässige Art von Keyboarder Anders „Boba“ Lindström war ebenso wie der charismatische Gesang von Mastermind Nicke Andersson „Schuld“ daran. Ach und die Gitarrenbattles zwischen Nicke und Dregen darf ich auch nicht vergessen. So etwas geht eben nur, wenn es keinen Klick-Track gibt!

Nach 18 Songs aus der gesamten Schaffensbreite und 75 Minuten intensivsten Rock‘n Roll verschwinden die Schweden, die genauso klatschnass sind, wie wir alle, von den Brettern der Markthalle, um dann wenig später noch mal mit voller Energie zurückzukommen. Drei Songs gab es als Zugabe und alle, die Band und das Publikum, gaben nochmals ihr Bestes für diesen maximalen Rockabriss bei „TAB“, „I‘m In The Band“ und als letzten Song des Abends den Opener vom allerersten Album „(Gotta Get Some Action) Now“.  THE HELLACOPTERS verließen danach die Bühne, wie sie diese anfangs betreten hatten, und zwar mit fettem Hubschrauberrotorengeballer. Geht aber in Ordnung, Jungs. Aber eines ist ja wohl klar > Bald einmal wieder Hamburg, okay?!

Mein Fazit:
Geile Band, geile Musik, es wird gerockt, gesprungen und Bier getrunken, wo sieht man das heute noch. Ach und das Wichtigste: Die Musik ist handgemacht! Nix Keyboard oder Choreinspieler vom Band. Die Jungs wissen, wie man mit einem Orange-Amp, einer Marshallbox oder aber einer Gibson-Gitarre fette Sounds erzeugt. Und Dregens traditioneller Sprung von seinem Amp-Konstrukt über den am Boden kniend spielenden Nicke, ist ein sehr passender Abschluss dieser abgefahrenen Show!  Danke an die MecklemBurger, dass sie dieses geniale Mixtape mit dabei hatten und ich diese Band nicht verpasst habe!

PhotoCredit / Berichterstattung: METAL ROLLZ 

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