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Wacken Winternights Spectaculum

Der Landgasthof Wacken hat dieses Wochenende eine Premiere in alter Tradition gefeiert. Nachdem die Wacken Winternights beim letzten Mal wegen Wind abgebrochen wurden und danach weltweit Pause war, gab es nun ein zartes Remake. Der Landgasthof bot den Fans einiges, wie ein Wikingerlager mit allerlei Show und Kurzweil, hinter dem Wintergarten. Die Darsteller waren ganz in ihrem Element trotz der frischen Brise auf dem Platz.

Letzte Instanz, Haggefugg, Fuchsteufelswild, Rauhbein und Ingrimm waren die Stimmungsmacher für die Ohren. Am Freitag traten zwei Bands auf, am Samstag dann drei, was zu ausreichenden Pausen führte, um die tollen Gerichte im Landgasthof zu verkosten. Ein kulinarisches Feuerwerk sondergleichen wurde serviert, und das Team in der Küche war durchgehend beschäftigt. Im Wintergarten gab es auch einen Stand mit exzellentem Burgunderschinken. Feuershow, Mittelaltermarkt, einem mittelalterlichen Gelage, Schaukämpfe rundeten die zwei Tage sauber ab.

Obwohl diese Veranstaltung nicht mit den „originalen“ Wacken Winternights zu vergleichen ist, war es ein neuer Anfang für einen mittleren Festivalrahmen außerhalb der Open Air Veranstaltungssaison und ein guter Starter für die Fans. In den ersten drei Monaten des Jahres sind Indoor-Veranstaltungen vorbehalten, da man gerade im Norden sehr vom Wetter abhängig ist. So war es eine Freude zu sehen, dass bereits zu früher Stunde im Linup der Saal des LGH immer gut gefüllt war, und die Fans schon Samstagmittag um 14 Uhr echt mitgingen. Auch für die Bands war es ein voller Erfolg, wenn man die Anwesenden fragte. Rauhbein zerlegte bereits nach zwei Stücken den Saal und waren absolute Kanonen, was den Sound anging. Aber auch die anderen Kapellen ließen sich nicht die Butter vom Brot nehmen und gaben Vollgas.

Winternights SpektaculumAuf dieser Veranstaltung gab es einen ständigen Wechsel zwischen Outdoor und dem Gasthof, so dass man irgendwann wirklich jedem über den Weg lief. Für einen ersten Versuch über zwei volle Tage muss man dem Veranstalter echten Respekt zollen. Während derzeit aus der Szene nur Hiobsbotschaften zu hören sind und wegen mangelndem Vorverkauf sogar abgesagte Festivals (Hell over Halen), lief es in Wacken für eine Premiere recht gut. Der Landgasthof hält die Anwesenden über Instagram durchgehend auf dem Laufenden, und man konnte sich, auch wenn man es nicht geschafft hat, toll informieren.

Zeitgleich fand in Kiel der Kieler Umschlag statt, der auch einige Mittelalter Fans ferngehalten haben dürfte. Allerdings gab es in Kiel wohl dieses Jahr keine Bands, wenn meine Informationen stimmen. Im Landgasthof dagegen war es laut und lärmig. Am besten gefielen mir die Hardcorefans, die in Gewandung umherliefen und dem ganzen Zirkus ein tolles Flair verliehen. Für die Darsteller aus dem Wikingerlager war es ein kleines Training für Wacken 2023, denn da sehen wir die Jungs und Mädels spätestens wieder. Das Wacken Motto beschert uns dieses Jahr eben ein ganz nordisches Motto. So wird das Lager dann im Sommer auf dem Holy Ground Station machen.

Wie immer die Frage für mich, wie geht es weiter? Nun ganz klar, alle Erfahrungen, die Beteiligte nun bei diesem Neustart nach zwei üblen Jahren machen, gehen in die neue Zeit über. Eine Zeit, in der wir alle uns etwas umgewöhnen, wie es aussieht. Der Taler sitzt bei den Fans lange nicht mehr so locker wie in den Vorjahren und dennoch habe ich den „Wenn-schon-denn-schon-Geist!“ spüren können. Die Fans machen wirklich immer das Beste aus allen Veranstaltungen und gerade in Wacken scheint man von den älteren die Kultur zu übernehmen. Dabei ist man immer auch Teil den großen Ganzen und trägt die Idee hinter Metal, Rock, Gothik und Medival weiter. Meine Headliner, egal wo ich bin, sind immer die Gäste und Fans und so auch dieses Mal. Wir jedenfalls hoffen, dass dieses Konzept mit Band und Wintergarten des LGH Wacken weiter vorangeht und es wieder ein Wochenende mit gutem Essen, Bands und Unterhaltung geben wird.

Vor Ort für Euch Dirk Jacobs

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